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Angélique - In den Gassen von Paris

Angélique - In den Gassen von Paris

Titel: Angélique - In den Gassen von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Golon
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sich behalten können: die Dichter und Zeitungsschreiber, eben die Federquäler aller Arten.
Heute Abend habe ich ein gefährliches Individuum mit Namen Claude Le Petit verfolgt, den man auch den Schmutzpoeten nennt. Dieser Bursche segnet Euch gewiss für Euer Einschreiten.«
    »Wie denn das?«
    »Weil mein Hund und ich ihm auf den Fersen waren, als Ihr uns aufgehalten habt, sodass er weiterlaufen konnte.«
    »Ich bitte um Verzeihung.«
     
    »Ich persönlich bin entzückt, Euch zu sehen, obwohl es in dem kleinen Salon, in dem Ihr mich empfangt, ein wenig an Behaglichkeit und Wärme fehlt.«
    »Vergebt mir. Ihr müsst bald wiederkommen, Desgrez.«
    »Ich werde kommen, Madame.«
    Er beugte sich über den Hund, um ihn an die Leine zu nehmen. Das Schneetreiben wurde dichter. Der Polizist schlug seinen Mantelkragen hoch, machte einen Schritt und blieb dann noch einmal stehen.«
    »Da fällt mir etwas ein«, sagte er. »Der Schmutzpoet hatte angelegentlich des Prozesses gegen Euren Gatten doch ziemlich bösartige Verleumdungen geschrieben. Wartet, ich besinne mich …
    Und die schöne Madame de Peyrac
betet, dass die Bastille verschlossen bleibt,
und er in seinem Verlies versauert…«
    »Oh, schweigt doch, um Himmels willen«, rief Angélique aus und hielt sich die Ohren zu. »Sprecht nie wieder von dieser Zeit. Ich erinnere mich an nichts. Ich will mich nicht mehr erinnern …«
    »Dann ist die Vergangenheit für Euch tot, Madame?«
    »Ja, die Vergangenheit ist tot!«
    »Das ist wahrscheinlich das Beste. Ich werde nicht mehr davon sprechen. Lebt wohl, Madame … und gute Nacht!«
Zähneklappernd verriegelte Angélique die Tür. Sie hatte, nur mit ihrem Hausmantel bekleidet, im Freien gestanden und war bis auf die Knochen durchgefroren. Zu der Kälte kam noch die Aufregung über das Zusammentreffen mit Desgrez und seine Worte.
    Sie trat in ihr Zimmer und schloss die Tür. Der blonde Mann saß auf der Kamineinfassung und hatte die Arme um seine mageren Knie geschlungen. Er sah aus wie eine Heuschrecke.
    Die junge Frau lehnte sich an die Tür.
    »Seid Ihr der Schmutzpoet?«, fragte sie mit tonloser Stimme.
    Er lächelte.
    »Schmutzig bin ich auf jeden Fall. Ein Poet? Vielleicht.«
    »Dann habt Ihr diese … diese Abscheulichkeiten über Mademoiselle de La Vallière geschrieben? Könnt Ihr die Menschen, die sich lieben, nicht einfach in Ruhe lassen? Der König und dieses Mädchen haben getan, was sie konnten, um ihre Liebe geheim zu halten, und Ihr kommt daher und tretet den Skandal mit schändlichen Worten breit! Das Verhalten des Königs ist gewiss tadelnswert. Aber er ist ein junger, heißblütiger Mann, den man gezwungen hat, eine Prinzessin ohne Geist oder Schönheit zu heiraten.«
    Er lachte spöttisch.
    »Wie du ihn verteidigst, meine Schöne! Hat der Franc-Ripault dir etwa den Kopf verdreht?«
    »Nein, aber ich finde es scheußlich, wenn jemand achtbare, noble Gefühle in den Schmutz tritt.«
    »Es gibt nichts Achtbares oder Nobles auf der Welt.«
     
    Angélique durchschritt das Zimmer und lehnte sich gegen die andere Seite des Kamins. Sie fühlte sich schwach und
angespannt. Der Poet schaute zu ihr auf, und sie sah die Flammen als rote Pünktchen in seinen Augen tanzen.
    »Hattest du denn keine Ahnung, wer ich bin? «, fragte er.
    »Niemand hat es mir gesagt, und wie hätte ich es erraten sollen? Eure Schriften sind gottlos und ausschweifend, und Ihr …«
    »Nur weiter …«
    »Ihr kamt mir so gut und fröhlich vor.«
    »Ich bin gut zu kleinen Gaunerinnen, die in Heukähnen weinen, und böse zu den Fürsten.«
    Angélique seufzte. Ihr wollte gar nicht wieder warm werden. Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf die Tür.
     
    »Ihr müsst jetzt gehen.«
    »Gehen?«, rief er aus. »Jetzt, da der Hund Sorbonne auf mich wartet, um mir die Zähne in den Hosenboden zu schlagen, und dieser Polizist aus der Hölle schon seine Ketten bereithält?«
    »Sie sind nicht auf der Straße.«
    »Doch. Sie warten im Dunkel auf mich.«
    »Ich schwöre, dass sie keine Ahnung haben, dass Ihr hier seid.«
    »Woher willst du das wissen. Kennst du denn dieses Pärchen nicht, meine Hübsche? Du hast doch zu Calembredaines Bande gehört.«
     
    Lebhaft bedeutete sie ihm zu schweigen.
    »Siehst du? Du spürst ebenfalls, dass sie draußen im Schnee lauern. Und du willst, dass ich gehe!«
    »Ja, nun verzieht Euch schon!«
    »Du wirfst mich hinaus?«
    »Ich werfe Euch hinaus.«
    »Ich habe dir doch nichts Böses getan.«

    »Doch.«
    Er sah

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