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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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hohen Edelkastanien. Mit Sicht zur Lichtung und dem Eingang des Hauses. Niemand, keine Soldaten oder gar zufällige Spaziergänger hätten sie dort oben in den Bäumen entdeckt. Sie bewegten sich fast lautlos und katzengleich. Die Rückseite des Hauses war zu vernachlässigen, weil extrem dichtes Gehölz den Zugang verhinderte.
    Im Schutz der vollen Äste machten sie es sich in windiger Höhe bequem, so gut es eben ging.
    Der ganze Wald, die w underschönen uralten Kastanien - ihre schon tiefgrünen Blätter rochen herrlich frisch. All ihre Sinne wurden von Tausenden Gerüchen berieselt, dennoch lag ihr Fokus nur auf ihrer vorliegenden Aufgabe. Nichts konnte sie ablenken oder gar aufhalten. Etwa eine Stunde später traf ein schwarzer Citroën 11 CV mit quietschenden Bremsen am Haus ein. Es dämmerte schon, die Sicht war aber ausreichend.
    Zwei zivil gekleidete Männer stiegen aus und bewegten sich auf das Haus zu. Tony Weir schoss seine Fotos. Der Weitertransport der Filmspule war fast das einzige Geräusch, welches zu vernehmen war. Die Haustür ging auf, ein Mann trat den beiden entgegen und begrüßte sie - offensichtlich - herzlich. Zusammen gingen sie ins Haus. Wenig später traten die beiden Besucher wieder heraus und holten eine Metallkiste aus dem hinteren Bereich des Fahrzeugs und brachten diese ins Haus. Eine unheimliche Stille umgab die ganze Szenerie.
    Nur der Wind und das Rascheln der Blätter in den Baumwipfeln säuselten ein leises Lied in die Ohren der amerikanischen Soldaten. Trügerisch, einladend …
    »Was dauert da so lange ?«, entfuhr es Jim Douglas.
     
    Ihre Ungeduld steigerte sich, ihre Knochen ermüdeten in dieser doch unbequemen Position.
    Die Muskeln fingen an zu schmerzen. Wiederum nach einer langen Stunde verließen alle Männer lachend, mehr lallend das Haus.
    „Haben die ein kleines Saufgelage abgehalten? Das ist gut, dann wird es leichter für uns werden.“ Dachte sich Jim.
    Die Personen schienen wirklich äußerst cool zu sein, geradezu unbekümmert. Alles lief bestens. Die zwei Besucher herzten jeden einzelnen der drei Männer, sie bestiegen das Fahrzeug und brausten davon. Die Drei belustigten sich ungemein - über was, war nicht herauszuhören - und gingen wieder ins Haus. Jim Douglas wusste, was seine drei Weggefährten dachten.
    „Ein unvorstellbarer Schatz - in dieser kleinen Metallkiste?“
    Er konnte sich auch keinen Reim darauf machen. So gab er das vereinbarte Zeichen zum Abstieg. Wieder festen Boden unter den Füßen, formierten sie sich. Ihre Waffen im Anschlag näherten sie sich dem Gutshof. Obwohl niemand von ihnen je das Innere des Hauses betreten hatte, kannten sie die Position aller Möbelstücke, soweit sie noch vorhanden sein sollten. Jede Tür, jede knarrende Diele hatten sie in ihren Köpfen abgespeichert. Alle würden sich mit verbundenen Augen darin zurechtfinden können.
    Jim Douglas und Clark Murphy wollten sich über die angrenzende Scheune ins Haus begeben. Dort gab es unterirdisch einen großen Vorratskeller, der wiederum direkt zur Küche des Hauses führte. Tony Weir und der hitzköpfige Billy Burnett besaßen einen Nachschlüssel für die Haustür, um direkt ins Innere zu gelangen. Der Überraschungseffekt und ihre Scharfschützenkünste waren ihre stärksten Verbündeten. Sie wollten nicht bis in die späte Nacht warten, bis die betrunkenen Soldaten eingeschlafen waren.
    Diese unbedeutende Planänderung war aber nicht der wahre Grund, warum ihre Mission scheiterte.
    Es fiel nicht ein einziger Schuss …
    Sie wurden schon erwartet, ihr Plan war verraten, dieses grausame Schauspiel nur inszeniert.
     
    Im Haus befand sich zu diesem Zeitpunkt keiner der drei vermeintlichen Offiziere mehr. Sie hatten auf der Rückseite des Gebäudes im Schutz des dichten Waldes das Grundstück verlassen.
    Das Gebäude war mit grausamen Sprengsätzen versehen, ein heimtückischer Tod wartete auf sie. Als die vier U.S. Marines sich im Inneren des Hauses befanden, wurden diese gezündet. Die Trümmerteile des wunderschönen fast einhundertdreißig Jahre alten Gebäudes wurden Hunderte Meter in die zuvor beschauliche Gegend geschleudert.
    Darunter auch menschliche Überreste der vier Amerikaner, die für ihre Überzeugung starben. Alles andere vernichtete das anschließende, wütende Feuer. Von dieser Geheimoperation mit dem Decknamen „Funkelnde Sterne“ wussten nur wenige. Vier davon waren nun nicht mehr auf diesem Planeten. Niemand konnte sich im Nachhinein erklären,

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