Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
wie das geschehen konnte. Dieses kleine Team der US-Armee war für einen Eingeweihten entbehrlich.
Der teuflische Plan ihrer Vernichtung sollte Misstrauen säen und große Verwirrung stiften. Die Wegbereiter aller Planungen waren fassungslos und bestürzt. Wer hatte diese perfekt geplante Aktion sabotiert?
Wer war der Verräter?
Wer hatte sie hintergangen?
Sie versuchten in den Nachkriegsjahren alles Menschenmögliche, um diese Person zu entlarven, es misslang.
Ein dunkler Schatten überdeckte viele Jahre die Freundschaft einiger Gleichgesinnter.
Erst viele Jahrzehnte später sollte dieses finstere Kapitel ihrer befleckten Geschichte abgeschlossen werden. Es galt nun nur noch, da der Verräter schon lange tot war, daraus result ierende Folgen zu korrigieren.
Kapitel 1
England heute in der Nähe von London.
„Zu jeder Zeit wandeln Menschen auf dieser Erde, die keine sind. Sie sind in ihrem Inneren angefüllt mit der teuflischen Saat der Gier und Niedertracht. Die negativen Auswirkungen ihrer zwielichtigen Handlungen sind weitreichender als die schlimmsten Naturkatastrophen. Manchmal dauert es etwas länger, bis sich das leuchtende Tor öffnet, und die Gerechtigkeit hervortritt.
Reißen Sie diesem Spross die schwarze Seele aus dem Leib, Mr. Winthorp!“
Jules Winthorp kamen die markigen Worte seines Auftraggebers in den Sinn.
Er fuhr gemächlich über die links und rechts mit uralten Birken bewachsene Allee, die zum Leeds Castle führte.
Das historische Schloss war die wahre P racht, imposant und monumental. Es nieselte leicht, dennoch blinzelte die Sonne über den Baumkronen und ließ am Himmel einen wunderschönen Regenbogen erstrahlen. So sah das Schloss für Jules noch unwirklicher aus. Die direkte Einfahrt über die steinerne Brücke zum Haupthaus wurde durch einen Schlagbaum verhindert. Er überquerte den Burggraben und hielt vor der Schranke. Über eine Gegensprechanlage meldete Jules sich mit seiner falschen Identität an.
Es waren mindestens zwei Kameras auf ihn gerichtet, also grinste er freundlich.
„Mach endlich auf, du jämmerlicher Kretin.“ Jules war ungehalten, es dauerte ihm zu lange. Dann ertönte es endlich:
»Sie parken auf der Fläche Nummer neun und warten in Ihrem Fahrzeug bis Sie von Mr. Roth, einem leitenden Mitarbeiter unserer Sicherheitsabteilung, abgeholt werden .«
»Danke, sehr gern .«
Jules parkte seinen grünen Range Rover auf den vom energischen Pförtner der Brauerei zugewiesenen Platz. Die Reifen knirschten auf den alten Pflastersteinen. Es waren nicht viele Autos auf dem großen Schlosshof abgestellt. Er gesellte sein Fahrzeug zu den anderen, wie ihm aufgetragen wurde.
Neben dem prächtigen, schwarz glänzenden Mercedes SL-AMG des Vorstandsvorsitzenden und einer klassischen silbergrauen Maybach Limousine, klaffte eine große Lücke zu den normalen PKW.
»Dort parkt der Geldadel und hier die Schmoks !«
Jules grinste in sich hinein, er war guter Dinge und sinnierte laut weiter:
»Leeds-Bier, bekannt in jedem noch so entlegenen Winkel der Erde.«
Das beeindruckende, mittelalterliche Gemäuer vor den Toren Londons, das repräsentative Herzstück der Brauerei, beeindruckte Jules wirklich. Es beherbergt nur die Büros aller Vorstandsmitglieder und der Werbe- und Marketingabteilung. Der Spirit der guten alten Zeit sollte sie alle, auch in der Mod erne immer wieder inspirieren.
In solch einem Ambiente gelang es sicherlich. Der angekündigte Angestellte aus der Sicherheitsabteilung des weltumspannenden Konzerns nahm den schrullig schauspielernden Journalisten in Empfang. Er prüfte „Sean Dukes“ Ausweispapiere, entschuldigte sich für die obligatorische Leibesvisitation und brachte ihn in den Flügel seines Chefs.
Sie durchliefen hellerleuchtete Räume und Gänge, voll beladen mit englischer Historie.
»Mr. Duke, bitte nehmen Sie hier Platz.
Mr. Blackstones Sekretärin holt Sie in Kürze ab. Denken Sie daran, Sie dürfen sich hier nicht frei bewegen. Bitte halten Sie sich an die Regularien, die Sie ja vorab schriftlich ausgehändigt bekommen haben .«
»Sicher, das ist doch selbstverständlich.
Vielen Dank für Ihre Mühe.«
Jules lächelte freundlich.
Wie befohlen setzte er sich auf einen der königlich anmutenden, wohlgepolsterten und hochbeinigen Eichenstühle.
Der Sicherheitsbeauftragte entfernte sich wieder, mit quietschenden Sohlen auf den jahrhundertealten Steinfliesen.
„Was laufen hier nur für Gestalten herum? Allesamt
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