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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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ihm die Hand. Dann wandte er sich an seine Mitarbeiter.
    »Team! Alle mal herhören. Das ist Bill Gasgoine, der neue Ständige Vertreter des Aufsichtskomitees im Kongress«, verkündete er laut.
    Die meisten hörten auf zu arbeiten; ein paar standen auf, um den neuen Sumpfbewohner zu begrüßen.
    Gasgoine war der Ersatz für die Sumpfhexe; es würde bestimmt nicht lange dauern, bis auch er einen Spitznamen weghatte, dachte Jaggard. Und mit einem Nachnamen wie Gasgoine würde er jede Wette abschließen, dass der Spitzname »Sumpfgas« oder so ähnlich lauten würde.
    »Lagebericht?«, verlangte Gasgoine.
    Jaggard wandte sich an Socks, der ranghöchste Mitarbeiter, seit sowohl Dodge als auch Vienna offline gegangen waren.
    Offline? Warum hatte er ausgerechnet dieses Wort gewählt, dachte Jaggard flüchtig, doch dann begann Socks auch schon mit seinem Bericht.
    »Der Angriff begann vor sieben Tagen und dauerte vierundzwanzig Stunden«, sagte Socks. »Das Virus kehrte sich einfach um. Es war ein Kryptovirus und . . .«
    »Ich habe den Etymologiebericht gelesen«, unterbrach ihn Gasgoine barsch. »Dafür bin ich nicht hier. Das Komitee will über die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen unterrichtet werden.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Socks. »Bitte setzen Sie sich und gehen Sie online. Ich werde Ihnen einige Bilder neurosimsen.«
    Jaggard schob einen Stuhl herbei und holte Neuro-Headsets für Gasgoine und sich selbst. Dann schlossen beide die Augen, um die Bilder zu empfangen.
    »Es begann mit den CNN-Nachrichten«, fuhr Socks fort und schickte ihnen einen Ausschnitt aus der Nachrichtensendung. »Die Verräter hackten in das Teleprompter-System und fügten eine fingierte Sondermeldung über ein Neuro-Virus ein.«
    »Warum haben sie das getan?«
    »Wir können nur vermuten, dass sie eine Panik auslösen wollten«, sagte Jaggard. »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist noch nicht klar, weshalb.«
    Socks setzte seinen Bericht fort. »Welche Gründe sie auch immer hatten, es funktionierte. Als die Systeme wieder online gingen, weigerten sich viele Neuro-Nutzer, sich einzuloggen.«
    »Paranoia ist eine mächtige Sache«, meinte Jaggard.
    »Sehr viele Leute waren einfach nur vorsichtig«, sagte Socks. »Aber seither sind die Nutzerzahlen wieder stetig gestiegen. Gegenwärtig stehen wir bereits bei einunddreißig Prozent, das sind fast doppelt so viele Nutzer wie vor dem Angriff.«
    Gasgoine saß eine Weile schweigend da. Vermutlich merkt er sich die Fakten, dachte Jaggard, um sie dann umgehend an das Aufsichtskomitee weiterzuleiten.
    »Was soll dann das ganze Gerede von einem ›Widerstand‹ bedeuten?«, wollte der Aufseher wissen.
    Jaggard zögerte. »Nun, ein gewisser Teil der Bevölkerung glaubt immer noch, dass die Meldung über das Neuro-Virus stimmte. Dass Menschen, die ein Headset aufsetzen und sich in die Neuro-Verbindung einloggen, infiziert würden. Im ganzen Land formieren sich Gruppen, die gegen die Neuro-Technologie protestieren.«
    »Wie können wir sie davon überzeugen, dass die Technologie sicher ist?«
    »Wenn man ihnen beweisen will, dass keinerlei Gefahr besteht, muss man sie mit dem Neuro-Netzwerk verbinden«, sagte Socks. »Das ist der einzige Weg.«
    »Aber natürlich werden sie dann glauben, dass wir nur versuchen, sie zu infizieren«, warf Jaggard ein.
    Gasgoine brachte ein dünnlippiges Lächeln zustande.
    »Das größte Problem ist der Mittlere Westen«, fuhr Socks fort und fütterte auch gleich eine Karte der USA in die Neuro-Verbindung. »Dort wurde die Neuro-Technologie nur sehr zögerlich angenommen. Inzwischen rotten sich dort die Leute zusammen. Und ein paar Staaten wie Colorado, Kansas und Iowa haben Neuro-Headsets sogar gesetzlich verboten.«
    »Zwischen Neuro-Nutzern und Neuro-Gegnern ist es bereits zu scharfen Auseinandersetzungen gekommen«, ergänzte Jaggard. »Es ist uns gelungen, die Ausschreitungen nicht öffentlich bekannt werden zu lassen. Das müssen wir auf jeden Fall verhindern, damit sich nicht noch weitere Unruhen entzünden. Aber manche der Auseinandersetzungen uferten in massive Gewaltanwendung aus. In sieben Bundesstaaten mussten wir die Nationalgarde mobilisieren, um den Deckel draufzuhalten.«
    »Und was ist mit Ihren drei vermissten Agenten. Diesen ... Verrätern?«
    »Noch kein Lebenszeichen«, sagte Socks. »Aber wir sind schließlich in den USA. Hier hängen überall Kameras. Das gesamte Land wird rund um die Uhr durch Satelliten überwacht. Außerdem gibt es

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