Angriff Aus Dem Netz
aalten und Limonade tranken. Dodge und Kiwi hatten die Hemden ausgezogen und trugen nur Badeshorts. Vienna trug ein Bikinioberteil und Shorts.
Das Bikinioberteil hatte ein grünes Tarnmuster mit einem Messingring in der Mitte und schmalen Trägern, die . . .
»Gefällt es dir?«, fragte Vienna. Sam wandte schnell die Augen ab.
»Tut mir leid, ich wollte nicht . . .«
»Klar wolltest du«, sagte Vienna kalt.
»Schieb einen Liegestuhl rüber«, rief Dodge gut gelaunt. »Wo warst du eigentlich so lange?«
»Hatte keine Badeshorts dabei«, erklärte Sam. »Musste erst im Hotelshop eine Badehose kaufen.«
»Hättest du dir sparen können, Kumpel«, gab Dodge sofort zurück. »Wir haben hier ein Textilverbot eingeführt.«
Sam blickte die anderen nacheinander an, um zu sehen, ob Dodge nur scherzte, aber Kiwis Miene blieb ausdruckslos, und Vienna hatte nur ein leichtes, nichtssagendes Grinsen im Gesicht.
Bestimmt machte Dodge nur Witze, dachte Sam. Obwohl . . . sie waren allein am Pool.
Sam zog sein Hemd aus und legte sich auf einen leeren Liegestuhl neben Dodge.
Dodge wedelte lässig mit der Hand, eine unbestimmte Geste, aber trotzdem kam sofort ein Kellner in weißem Jackett herbei, der unter einem kleinen Pavillon gestanden hatte.
»Was darf ich Ihnen bringen, Sir?«, fragte er Sam.
»Nur Wasser. Mit Eis«, sagte Sam. Schon nach wenigen Augenblicken brachte ihm der Kellner ein fast randvoll gefülltes Glas Wasser, in dem Eiskugeln und eine Limonenscheibe schwammen.
Dodge hob sein Glas. »Auf Sams ersten Tag«, sagte er mit breitem Grinsen.
»Auf einen weiteren Tag, an dem wir die Barbaren in Schach halten konnten«, fügte Kiwi hinzu.
Sam trank einen Schluck. »Haben sie es schon mal geschafft einzudringen?«
»Manchmal«, antwortete Dodge. »Der eine oder andere kleine Durchbruch – aber wir stürzen uns sofort darauf und zermalmen sie.«
»Normalerweise können sie dabei nicht viel kaputt machen. Die Öffentlichkeit merkt dann rein gar nichts davon«, meinte Kiwi.
»Normalerweise?«, hakte Sam nach.
»Normalerweise«, nickte Dodge. »In den letzten vier oder fünf Jahren hatten wir tatsächlich nur einen einzigen wirklich ernsthaften Hackangriff.«
»Wirklich? Und habt ihr herausgefunden, wer es war?«, fragte Sam interessiert.
Kurze Zeit herrschte Schweigen, während die Blätter an den Palmen über ihnen sanft in der auffrischenden Abendbrise wehten. Schließlich gab Vienna die Antwort.
»Das warst du, Sam.«
»Kommt jemand mit ins Wasser?«, fragte Sam ein wenig später. Obwohl er noch nicht sehr lange in der Sonne gelegen hatte, spürte er bereits, dass er auf dem besten Weg war, sich in einen gekochten Hummer zu verwandeln.
»Geh schon mal vor«, winkte Dodge träge ab. »Ich komm später nach.«
Auf Viennas Gesicht erschien wieder das seltsame Grinsen. Sam fragte sich flüchtig, was es zu bedeuten hatte.
Er schlenderte zum Pool und streckte den großen Zeh ins Wasser, um die Temperatur zu testen. Es war nicht kalt, sondern angenehm kühl, und er ging leicht in die Knie, um einen möglichst perfekten Kopfsprung vorzuführen.
Blitzschnell verschwanden die verspielten Delfine und ein ganzer Schwarm von gierigen Haifischen kreiste direkt vor ihm im Wasser.
»Scheiße!«, brüllte Sam und sprang von der Beckenkante zurück. Seine Freunde brüllten vor Lachen. Dodge hielt eine Art Fernbedienung in der Hand.
Sam grinste und schüttelte den Kopf über seine eigene Dummheit.
Er testete das Wasser noch einmal mit dem Zeh und sofort schossen die Haie heran, wanden sich genau um die Stelle, an der sein Zeh ins Wasser ragte, und schlugen aufgeregt mit den Schwanzflossen. Ihre weißen Bäuche glänzten, doch dann breitete sich plötzlich etwas Rotes im Wasser aus, bis fast das gesamte Wasser gefärbt war.
Sam zog hastig den Fuß zurück.
»Was hast du denn?«, schrie Kiwi grinsend herüber. »Die sind nicht echt!«
Sam schaute wieder ins Wasser und verspürte plötzlich nicht mehr die geringste Lust, darin zu schwimmen. Ob echt oder nicht, es machte ihm keinen Spaß mehr.
Als er zu seinem Liegestuhl zurückkehrte, gab Vienna ein seltsames Geräusch von sich, wie ein glucksendes Huhn.
Dodge hielt die Fernbedienung hoch und lachte: »Ich hab die Poolsteuerung ein bisschen umprogrammiert.«
»Dann kannst du auch selber darin schwimmen«, sagte Sam.
»Genau das mache ich jetzt.« Dodge sprang auf und lief auf das Schwimmbecken zu.
»Hast du nicht was von Textilverbot gesagt?«, rief ihm Sam
Weitere Kostenlose Bücher