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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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alle nicht.«
    »Kapier ich nicht«, gab Sam zu. »Wen gibt es nicht?«
    »Im American Football«, erklärte Dodge geduldig, »hat doch jede Seite zwei Teams im Spiel, oder nicht? Ich meine nicht normalen Fußball.«
    Sam nickte. »Angriff und Verteidigung.« Er spielte zwar nicht selbst und schaute nicht einmal den Spielen im Fernsehen zu, aber natürlich hatte er die grundlegenden Regeln in der Schule gelernt.
    »Genau. Und wir sind das Verteidigungsteam.«
    Sam wandte den Blick vom Bildschirm ab und schaute zu Dodge hinüber. »Dann gibt es also auch ein Angriffsteam?«
    »Was denkst du denn? Glaubst du wirklich, wir, die US von A, wären nicht darauf vorbereitet, die Computer-und Kommunikationssysteme in jedem Land, mit dem wir uns zufällig einen kleinen Schlagabtausch liefern, kurz und klein zu hacken? Oder meinst du, Kriege würden auch heutzutage nur mit Bomben, Kampfjets und Soldaten geführt?«
    Sam dachte kurz darüber nach. »Du sagst also, es gibt noch ein weiteres Team, so ähnlich wie unser Team hier, aber mit dem Unterschied, dass diese Leute im Auftrag der Regierung andere Netzwerke angreifen und hacken und ihre Systeme zerstören?«
    »Sei still, Kumpel«, sagte Dodge, »diese Frage darfst du nicht mal denken.«

3. Ausgangssperre
    Das Telefon bellte, und Sam zuckte zusammen. Er lag auf dem Kingsize-Bett in seiner Hotelsuite. Der Fernseher lief, und er wäre beinahe vor irgendeiner Spielshow eingenickt. Nein, nicht eingenickt – eher geistig abwesend, die Gedanken im freien Fall und doch irgendwie schwerelos.
    Schon der Trip vom CDD-Gebäude zum Hotel war ein surreales Erlebnis gewesen. Ihre Schicht hatte um drei Uhr nachmittags geendet. Ein grauer Minibus stand abfahrtbereit in der Tiefgarage. Der Fahrer war ein wahrer Hüne in dunklem Anzug und mit einem Spiraldraht, der von seinem Ohrstöpsel kam und im Hemdkragen verschwand. Der Beifahrer sah aus wie sein Zwillingsbruder.
    Der Bus fuhr aus der Tiefgarage heraus. Sams neuer Arbeitsplatz befand sich in einem sehr seltsam geformten Gebäude, wie er jetzt, von der anderen Straßenseite aus, erkennen konnte. Die Fahrt endete schon wenige Minuten später in der Tiefgarage des Hotels.
    Zu Fuß wäre er wahrscheinlich schneller zum Hotel gelangt.
    An der Lifttür auf Sams Stockwerk stand ein weiterer Mann mit Spiralkabel, der ihm kurz zunickte, als Sam aus dem Lift trat.
    Vienna stieg ebenfalls auf seinem Stockwerk aus, wandte sich aber nach links, während Sams Zimmer rechts vom Lift lag.
    »Bis morgen«, hatte Sam ihr fröhlich nachgerufen, aber abgesehen von einem kurzen Blick über die Schulter hatte sie ihn völlig ignoriert.
    Wieder bellte das Telefon. Sam fischte es vom Nachttisch neben dem Bett und meldete sich. Allmählich schienen auch seine Gedanken wieder online zu kommen.
    Jaggard hatte ihm ein Mobiltelefon gegeben, und weil ihm im Hotelzimmer langweilig wurde, hatte Sam sämtliche Funktionen ausprobiert. Das Handy hatte verschiedene Klingeltöne, vom einfachen Summton über verschiedene Arten von Vogelgezwitscher bis hin zu Mister Spocks Stimme aus Raumschiff Enterprise, der verkündete: »Dies ist ein Anruf, Jim, aber anders, als Sie denken.« Sam hatte sich für das Hundegebell entschieden, warum, wusste er selbst nicht.
    »Hier ist Sam«, sagte er vorsichtig.
    »Sam, alter Dödel«, dröhnte Dodges Stimme. »Lust auf Schwimmen? Wir gehen zum Pool rauf.«
    »Aber ich hab keine Badeshorts dab. . .«, begann Sam, aber Dodge hatte bereits aufgelegt.
    Der Pool befand sich auf dem Dach des Hotels, auf drei Seiten durch dicke Glaswände gegen den Wind geschützt. Die vierte Seite wurde durch eine schlichte Betonwand gebildet, die ein Ende des Pools beschattete und in der sich die Lifttüren sowie die Eingänge zu den Wasch-und Umkleidekabinen befanden.
    Das Becken glich eher einem mäandernden Flusslauf als einem Swimmingpool. Es war von großen Palmen in Pflanztöpfen aus Holz umgeben. Als Sam ins Wasser blickte, entdeckte er zu seiner Verblüffung Delfine, die dort herumschwammen, bis ihm klar wurde, dass die Tiere auf den Boden des Schwimmbeckens projiziert wurden. Aber vom Beckenrand sahen sie bemerkenswert echt aus.
    Die Spätnachmittagssonne traf seine Augen wie ein Schlag, als er auf das Dach hinaustrat, und er blinzelte gegen die Helligkeit an.
    Weiße Liegestühle aus Rattan standen in kleinen Grup pen am Beckenrand. In einer dieser Gruppen in der Nähe eines Grillwagens entdeckte er Dodge, Vienna und Kiwi, die sich in der Sonne

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