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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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Sie trug einen Lederminirock und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift »Wer bist du, und warum glotzt du mich an?«. Aber erst, als Sam die Tätowierung der ineinandergeschlungenen Drachen auf ihrem Arm entdeckte, erkannte er sie – die Rockerbraut!
    Jetzt schlenderten auch ein paar andere Mitarbeiter herbei, um ihn zu begrüßen.
    »Das ist Socks, der hier nennt sich Zombie, und hier stehen Bashful und Gummi Bear«, stellte Jaggard sie nacheinander vor.
    Sam hatte nicht gehört, dass noch jemand in den Raum gekommen war, bis Jaggard an ihm vorbeischaute und sagte: »Sie kommen reichlich spät.«
    »Hatten ein paar Probleme mit dem Papierkrieg«, sagte eine Stimme, die Sam nur allzu bekannt vorkam.
    Er fuhr herum. Der Mund blieb ihm buchstäblich offen stehen.
    »Tach, Kumpel«, sagte Kiwi.

2. Die letzte Abwehrlinie
    Sam setzte sich auf den Bürostuhl und betrachtete die drei Monitore, die vor ihm auf dem Schreibtisch standen.
    Außer einer ergonomischen Tastatur, eines von den Dingern, die seltsam abgewinkelt waren, weil das angeblich besser für die Handgelenke sei, und einer schnurlosen Maus lag sonst nichts auf dem Schreibtisch. Über dem mittleren Monitor hing ein gewöhnliches Headset.
    Mit dieser Art Tastatur hatte er noch nie viel anfangen können und überlegte, ob er sie nicht gleich austauschen lassen sollte. Außerdem schoss ihm durch den Kopf, dass ein Neuro-Headset nicht schlecht wäre, aber vielleicht war es ein wenig zu früh, um schon solche Forderungen zu stellen. Schließlich war heute sein erster Tag.
    Er warf einen Blick zu Dodge hinüber, der rechts von ihm saß. Eigentlich konnte man kaum von sitzen reden – Dodge schien in das weiche Leder, mit dem der Sitz und die hohe Lehne gepolstert waren, eingebettet zu sein, als wäre er mit ihm verschmolzen. Als wären Dodge und sein Stuhl eine Einheit.
    Sam rutschte ein wenig hin und her, um sich besser an den Stuhl zu gewöhnen. Er war größer und viel bequemer als jeder andere Bürostuhl, auf dem er jemals gesessen hatte. Man hatte dafür viel Geld ausgegeben und erwartete zweifellos von ihm, dass er auf diesem Stuhl viele Arbeitsstunden verbringen würde.
    Links von Sam und rechts von Dodge waren große, mit Stoff bezogene Trennwände aufgestellt worden, die sie von den Teams auf beiden Seiten trennten. Dodges Seite der Zwischenwand war bedeckt mit Eintrittskarten von Rock konzerten, darunter auch ein paar Backstage-Ausweise; Sams Zwischenwand war leer, aber viele Nadellöcher und Abdrücke auf dem Stoff zeugten davon, dass die Wand früher ebenfalls mit irgendwelchen Dingen bedeckt gewesen war. Er fragte sich flüchtig, wer wohl vor ihm auf diesem Stuhl gesessen haben mochte.
    Dodge blickte zu ihm herüber. »Fahr ihn hoch, dann schauen wir uns ein wenig um«, sagte er. »Ich weise dich ein.«
    Er setzte sein Headset auf. Sam tat es ihm nach und justierte das Mikro vor seinem Mund. Plötzlich wurde ihm richtig bang, wie vor einer wichtigen Prüfungsarbeit in der Schule – war er dieser Sache hier überhaupt gewachsen? Aber zugleich packte ihn auch eine unbändige Erregung bei dem Gedanken, dass sich ihm jetzt eine völlig neue Welt eröffnen würde.
    Dodges Stimme klang klar und laut in seinen Ohren. »Alles, was du sagst, wird aufgezeichnet und von unseren Jungs überwacht und außerdem auch von der Sumpfhexe da oben in der Mitte.« Er wies mit einer Kopfbewegung auf die achteckige Kabine mit den Spiegelglasscheiben, die auf dem Podest in der Mitte des Raumes stand.
    »Sumpfhexe?«, fragte Sam.
    Dodge lachte. »Sie hält den längsten Hebel in der Hand, aber niemand lässt es darauf ankommen, dass sie ihn benutzen muss. Du kannst nur hoffen, dass du sie nie kennenlernst. Offiziell, meine ich.«
    »Wer ist die Sumpfhexe?«, fragte Sam noch einmal.
    »Unsere Aufseherin. Die ständige Vertreterin unseres Aufsichtskomitees im Kongress. Wir haben hier ziemlich viel Macht, verstehst du, und jemand muss sicherstellen, dass wir sie nicht missbrauchen. Kapiert?«
    Sam blickte zur Kabine hinauf und fragte sich, ob er in diesem Augenblick beobachtet würde.
    »Gut, komm mit«, sagte Dodge. »Wir machen einen kurzen Rundgang, damit du einen ersten Eindruck von diesem Laden hier bekommst. Ich bin auf deinem linken Monitor. Was ich sehe, siehst du dort ebenfalls. Du bist der Monitor in der Mitte, und der Bildschirm rechts ist dein Überblicksmonitor. Oder deine ›Navigationskarte‹, wie manche von uns es nennen. Dort siehst du auch dein Waffenarsenal

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