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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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Uhr«, sagte Sam und öffnete die Tür. »Los geht’s.«
    Er trat einen Schritt auf den Flur hinaus.
    Und starrte in die kalten Augen und die noch kältere Mündung der Pistole, die Agent Ranger auf ihn gerichtet hielt.
    »Noch nicht«, sagte Ranger.

10. Abendnachrichten
    Ben O’Hara schob die Skriptblätter auf dem Tisch vor sich zusammen und setzte für die Kamera sein einstudiertes, professionelles Lächeln auf. Das rote Licht oben an der Kamera leuchtete noch nicht; er war also noch nicht auf Sendung, aber das konnte jetzt nur noch Sekunden dauern und er wollte nicht mit gerunzelter Stirn oder ausdrucksleerem Gesicht erwischt werden, wenn alle Welt seine Nachrichtensendung einschaltete. Die Skriptblätter, die er vor sich liegen hatte, waren sowieso leer. Sie gehörten gewissermaßen zur Requisite; das Studiopersonal legte sie ihm immer hin, damit er noch professioneller und gelehrter aussah.
    Die Studioleiterin sagte: »In fünf, vier . . .«, dann hob sie die Hand und zeigte ihm drei Finger, dann zwei, dann einen.

    Die rote Warnlampe an der Kamera leuchtete auf. Die Studioleiterin deutete auf Ben.
    »Guten Abend«, begann Ben mit seiner sonorsten Stimme, die er ganz besonders für die Begrüßungsworte seiner Nachrichtensendung reservierte. »Herzlich willkommen zu den CNN-Abendnachrichten. Wir beginnen heute mit einer Sondermeldung . . .« Noch während er die Wörter vom Teleprompter ablas, kämpfte sich aus seinem Unterbewusstsein der Gedanke hoch, dass es da irgendein Problem gab. Erst vor zehn Minuten hatten sie die Sendung noch einmal geprobt – dabei war von einer Sondermeldung keine Rede gewesen. Wenn inzwischen eine dermaßen dringende Mitteilung eingetroffen wäre, hätte ihn die Studioleiterin oder der Nachrichtenchef gewarnt, notfalls hät te er ihm noch etwas über den winzigen Ohrhörer mitgeteilt, der an seinem rechten Ohr befestigt war. Aber jetzt hatte er keine andere Wahl, als mit dem Text weiterzumachen.
    Der Text, den er auf dem Bildschirm vor sich sah, kam vom Nachrichtenkanal CNN, und eine Milliarde Menschen hatten ein Recht darauf, ihn zu hören.
    »Wie uns soeben gemeldet wurde, ist ein neues, sehr gefährliches Computervirus identifiziert worden. Es hat sich bereits rasend schnell über die ganze Welt ausgebreitet.«
    Was zum Teufel . . .?
    »Das Virus wird ›Neuro-Virus‹ genannt. Es handelt sich um eine bislang unbekannte Virusart und wird von Sicherheitsexperten als außerordentlich gefährlich eingestuft. Es verbreitet sich durch Neuro-Verbindungen und befällt durch die Neuro-Headsets das menschliche Gehirn. Infizierte Menschen können ein seltsames Verhalten an den Tag legen. Die Öffentlichkeit ist aufgerufen, bei Neuro-Nutzern auf solche Symptome zu achten. Gegen dieses Virus gibt es derzeit noch kein Gegenmittel und keine Gegenmaßnahmen. Alle Computernutzer werden gebeten, bis auf Weiteres auf die Benutzung von Neuro-Headsets zu verzichten.«
    Ben hatte selbst ein Neuro-Headset in seinem Büro. Warum hatte man ihn nicht gewarnt?
    »Die Käufer und Benutzer von Neuro-Headsets werden ferner darauf hingewiesen, dass die Konzerne und Unternehmen, die diese Neuro-Technologie herstellen, alles daransetzen werden, zu verhindern, dass der Markt für Neuro-Headsets und das entsprechende Zubehör zusammenbricht. Deshalb werden sie möglicherweise das Auftreten des Virus bestreiten oder die schädlichen Wirkungen vertuschen. Auch die Regierung wird vermutlich die Existenz dieses hochgradig gefährlichen Virus leugnen. Exper ten weisen ferner darauf hin, dass dieses Virus auch normale Computernetzwerke infizieren und zerstören kann.«
    Aus dem Augenwinkel nahm er eine heftige Bewegung der Studioleiterin wahr, die sich mit der flachen Hand über die Kehle fuhr.
    »Werbepause!«, brüllte eine Stimme in seinem Ohrhörer.
    »Nach dieser Sondermeldung unterbrechen wir das Programm für eine kurze Werbepause. Bleiben Sie dran!« Kaum war das rote Warnlicht erloschen, als er auch schon völlig unprofessionell und, ohne es vorher einstudiert zu haben, losbrüllte: »Was zum Teufel geht hier ab?«
    »Die Story ist eine Ente!«, dröhnte die Stimme des Nachrichtenchefs in seinem Ohr. »Jemand hat in unser Teleprompter-System gehackt und die Meldung einprogrammiert. Die Sache wird uns bereits von allen Seiten um die Ohren gehauen – von Telecomerica bis zum Pentagon!«
    Aber genau das war doch in der Meldung angekündigt worden – dass alle es bestreiten würden?
    Der Nachrichtenchef fuhr

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