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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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Sam. »Wir müssen sofort runter von der Brücke. Am besten, wir steigen durch den Ablaufschacht in den Kanal hinunter.«
    Ranger schien Schwierigkeiten machen zu wollen, aber Dodge rammte ihm die Faust in den Rücken. Widerwillig stolperte der Agent hinter Sam her. Sie kletterten über einen niedrigen Maschendrahtzaun und stiegen dann durch ei nen schmalen, mit Büschelgras überwucherten Ablaufschacht bis zum Ufer des Überlaufkanals hinunter, in dem glücklicherweise nur ein schmales Rinnsal Wasser von der Straße zum Kanal hinunterlief.
    Hier befanden sie sich nicht in Sichtweite der Verfolger, sodass Sam es riskierte, die Taschenlampe kurz aufblitzen zu lassen, um sich zu orientieren. Das Wasser im Kanal wirkte kalt, abgestanden und trübe; hier und dort trieben dunkelgrüne Algenfelder. Erst jetzt sah er, dass sie mit ihrem Ablaufschacht Glück gehabt hatten, denn durch die anderen Schächte rauschte und sprudelte ziemlich viel Regenwasser von den breiten Straßen in den Kanal hinunter. Der Kanal war auf beiden Seiten von schmalen Uferstreifen eingefasst, sodass sie unter die Brücke gelangen konnten, ohne ins Wasser steigen zu müssen. Sie kauerten sich unter dem starken Betonbogen der Brücke nieder und warteten schweigend.
    Kurze Zeit später hörten sie von oben schnelles Getrampel von mehreren schweren Stiefeln. Die Strahlen von Taschenlampen zuckten über das Wasser. An der Stelle, an der sie die Straße verlassen hatten, hielten die Schritte kurz inne, dann liefen die Männer weiter. Anscheinend hatten die Hunde im dichten Regen die Geruchsspur verloren. Der Suchtrupp zog über die Brücke.
    Ranger gab keinen Laut von sich, was vor allem der Tatsache zu verdanken war, dass Vienna ihm den Lauf der Pistole nicht sehr zartfühlend direkt in den Mund gerammt hatte.
    »Es wird nicht lange dauern, bis sie merken, dass die Hunde die Spur verloren haben«, sagte Vienna. »Wir müssen weiter. Am besten durch das Wasser – die Hunde verlieren die Spur dann garantiert.«
    Sam warf nur einen Blick in das trübe, schlammige Kanalwasser, folgte aber ihrem Befehl ohne Zögern. Es stank ein wenig nach Abwasser und verrottenden Pflanzen. Es lief in seine Schuhe und seine Jeans wurden bis unter die Knie durchtränkt. Ein Kälteschock lief seine Beine hoch.
    »Nach Westen«, flüsterte Vienna und deutete in der fast vollständigen Dunkelheit in die Richtung. »Weiter vorn teilt sich der Kanal; sie wissen dann nicht, welche Abzweigung wir genommen haben.«
    An der Gabelung bogen sie nach Norden ab, sodass sie wieder auf den Parkway zuhielten, aber ein gutes Stück unterhalb der Straße blieben.
    »Schneller!«, sagte Dodge und stieß Ranger in den Rücken. Alle gingen schneller, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Verfolger zu bringen.
    »Wartet hier«, sagte Vienna ein paar Minuten später und kletterte durch das Büschelgras die Böschung hinauf.
    Jetzt tauchten Lichter an der Kanalgabelung auf; sie hörten die Stimmen der Verfolger, keine dreißig Meter entfernt.
    »Wo bleibt sie denn?«, flüsterte Sam drängend.
    »Sie kommt gleich wieder«, antwortete Dodge. Im selben Augenblick war von oben Motorenlärm zu hören, dann kam auch schon Viennas Stimme: »Hier rauf, schnell!«
    »Dort sind sie!«, schrie jemand in der Verfolgergruppe.
    Ranger versuchte, den Aufstieg über die steile Böschung so lang wie möglich zu verzögern, aber Dodge packte sein Handgelenk und drehte es auf seinem Rücken immer höher, bis Ranger einen Schmerzensschrei ausstieß und sich vorwärtsbewegen musste, um den Druck zu lindern.
    »Stehen bleiben!«, brüllten mehrere Stimmen hinter ihnen gleichzeitig, aber Sam achtete nicht darauf, sondern zog sich an den Grasbüscheln nach oben bis zum Straßenrand.
    Am Zaun stand ein schwarzer VW-Bus mit laufendem Motor, aber ausgeschalteter Beleuchtung. Die Schiebetür stand offen. Dodge zerrte Ranger grob über den niedrigen Zaun und stieß ihn in das Fahrzeug, wo er auf dem Boden liegen blieb.
    »Stehen bleiben! Bewaffnete Bundespolizei! Keine Bewegung oder wir schießen!«
    »Alle rein!«, schrie Dodge. »Sie schießen nicht, solange wir Ranger bei uns haben!«
    Sam warf sich ebenfalls durch die Tür, fiel auf Ranger und spürte gleichzeitig, dass auch Dodge in den Bus hechtete. Schon tauchten dunkle Gestalten am Zaun auf. Sam warf sich herum, packte den Türgriff und schlug die Schiebetür zu.
    Kaum war die Tür geschlossen, als sie auch schon wieder aufgerissen wurde. Eine

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