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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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fort: »In zwei oder drei Minuten gehen wir wieder auf Sendung und bringen einen Widerruf. Meine Leute formulieren ihn gerade. Du findest ihn auf dem Teleprompter, sobald wir auf Sendung gehen. Die wichtigste Aussage ist: Es gibt dieses Virus gar nicht, es ist nur eine Fehlmeldung. Weder Neuro-Verbindungen noch normale Computernetze sind in irgendeiner Weise gefährdet. Das Pentagon schickt uns einen Experten für ein Interview und . . .«
    Die Stimme verstummte plötzlich, verdrängt von einem extrem schrillen Piepton, der wie ein stechender Schmerz in sein Gehirn drang. Ben schrie auf und riss sich den Ohrstöpsel heraus, der nun an einem dünnen Kabel aus seinem Hemdkragen baumelte.
    Er schaute zur Kabine der Sendeleitung hinauf und sah, dass der Nachrichtenchef wütend gestikulierte. Das rote Licht auf der Kamera begann warnend zu blinken. Ben zwang den Blick wieder auf den Teleprompter. Über den Bildschirm lief ein sinnloses Gewirr von Buchstaben und Ziffern. Und dann erloschen plötzlich die Studioscheinwerfer.

11. Verhaftet!
    Ranger hielt die Waffe direkt auf ihn gerichtet. Er schien zum Äußersten entschlossen.
    Sam stand unter der Tür und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen und mit offenem Mund an.
    »Wo ist Dodge?«, fragte Ranger kalt.
    Viennas Augen zuckten unwillkürlich zur Seite und Ranger schob die Tür mit der Stiefelspitze ein wenig weiter auf.
    Dodge stand innen neben der Tür und starrte mit leerem Blick vor sich hin; aus einem Mundwinkel tropfte Speichel.
    »Schade«, bemerkte Ranger lässig. »War ein guter Junge. Vielleicht bringt ihn der Arzt wieder auf die Reihe, wenn wir zum CDD zurückkommen.«
    »Sie wissen doch, dass es so nicht laufen wird!«, fauchte ihn Vienna an. »Sie haben gesehen, was mit der Sumpf-hexe passiert ist. Und dasselbe passiert mit uns dreien, wenn Sie uns wieder ins CDD zurückbringen.«
    »Spar dir den dramatischen Auftritt für den Richter«, gab Ranger ungerührt zurück. »Und jetzt dreh dich um, Gesicht zur Wand.«
    Vienna und Sam folgten dem Befehl, nur Dodge blieb stehen, wo er war, während weiter Speichel aus dem Mundwinkel tropfte.
    Ranger versuchte, eine kurze Mitteilung an sein Team zu neurosimsen, aber die Verbindung schien irgendwie gestört zu sein. Entweder war sein Headset offline oder das ganze Neuro-Netzwerk hatte sich aufgehängt. Konnte ja mal vorkommen. Ein Blick auf die Sicherheitsmonitore zeigte ihm, dass auch das Sicherheitssystem abgestürzt war; der Hauptmonitor leuchtete blau und zeigte immer mehr Fehlermeldungen.
    Egal, er hatte ja noch sein Funkgerät. Er trat vor, die Pistole auf Vienna und Sam gerichtet, während er die Handschellen vom Gürtel löste. Er hatte zwar nur ein Paar Handschellen, aber das musste reichen, bis Verstärkung eintraf. Außerdem hatte er es nur mit zwei von ihnen zu tun, und deren Hände würde er einfach aneinanderketten.
    Am Monitortisch saß ein Wachmann, das musste wohl dieser Gordon sein. Hatte sich tatsächlich mit Handschellen an den Tisch fesseln lassen, diese Nullnummer. Der Mann wirkte verwirrt und schien nicht zu wissen, was hier abging.
    »Bin echt froh, Sie zu sehen«, sagte Gordon. »Agent Ranger?«
    »Höchstpersönlich«, sagte Ranger. »Waren sie die ganze Zeit hier drin?«
    »Seit Sie zum ersten Mal angerufen haben«, nickte Gordon. »Sie haben mich mit einer Pistole bedroht und mir befohlen, was ich sagen musste.«
    »Passt ins Bild«, sagte Ranger, schob seine Pistole ins Holster und griff nach Sams Handgelenk. »Haben sie sich hier nur versteckt oder haben sie sonst noch was getan, während sie hier waren?«
    »Ja. Der Punk dort wachte irgendwann auf, und sie luden eine Datei in den Computern hoch, vielleicht ein Virus oder so was Ähnliches, aber wohin, weiß ich nicht. Haben sie nicht gesagt.«
    Rangers Gehirn war noch vollauf damit beschäftigt, die neue Information »der Punk wachte auf« zu verarbeiten, als er auch schon kräftig in den Hintern getreten wurde und nach vorn taumelte. Gleichzeitig wurde ihm der Ste cker aus dem Headset und die Pistole aus dem Holster gerissen. Er griff zwar instinktiv danach und wollte sich herumwerfen, aber es war schon zu spät.
    »Hallo, Chef«, sagte Dodge. »Hattest doch nicht etwa Sehnsucht nach mir?«

12. Dunkelheit
    Sam ging voraus, tastete sich im minimalen Licht der Notbeleuchtung durch die Flure, der einzigen Beleuchtung, die noch funktionierte.
    Ranger folgte ihm. Sie hatten ihm die Hände mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt.

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