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Angriff der Monster

Angriff der Monster

Titel: Angriff der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zana Fraillon
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kam wieder zu Bewusstsein, zum Glück. Nach einigen Sekunden, die er brauchte, um sich zu orientieren, übernahm er erneut die Kontrolle.
    Jasper stand vor Herrn Golags Pult. Er war geschockt. Er konnte es nicht fassen, dass Felix wegen ihm gemonstert worden war. Schon wieder .
    Wieso hatte er auch diese blöde Fliege auf Saffy hetzen müssen?
    Doch durch die Geistesgegenwart der anderen hatte der Meuchelsauger nur eine Minute und zehn Sekunden Zeit zum Saugen gehabt. Felix war auf die Krankenstation gebracht worden.
    Jasper bemühte sich sehr, ja nicht an die Strafe zu denken, die ihm Herr Golag gleich aufbrummen würde. Aber wie sie auch immer ausfallen würde – ihm war klar, dass er sie verdient hatte. Mehr als das.
    Herr Golag saß sehr still da. Seit über zehn Minuten hatte er kein Wort gesagt, nur öfter seinen verletzten Kopf betupft und geseufzt.
    „Glaubst du etwa, der Fliege hat die Reise zu Saffrons Nase Spaß gemacht?“, fragte er schließlich.
    Jasper schüttelte den Kopf. An die Fliege hatte er überhaupt noch nicht gedacht.
    „Siehst du“, beantwortete Herr Golag seine eigene Frage. „Du musst immer auch an diejenigen denken, die du manipulierst. Wenn du Gedanken und Handlungen beeinflusst, muss das immer von einem moralisch absolut unangreifbaren Standpunkt aus erfolgen. Sonst bist du nämlich kein bisschen besser als die Wesen, von denen wir euch hier beibringen, wie man sie fängt.“
    Jasper wusste nichts dazu zu sagen. Entschuldigung, es tut mir leid – das schien ihm einfach nicht ausreichend zu sein. Und er fragte sich, wie er Felix überhaupt gegenübertreten konnte.
    „Dein Verhalten überrascht mich wirklich sehr!“, fügte Herr Golag traurig hinzu und schüttelte wehmütig den Kopf. „Das war’s.“
    Jasper erstarrte. Er hatte mit einem Haufen Strafpunkten gerechnet. Aber Herr Golag wies nur mit der Hand zur Tür.
    Langsam drehte Jasper sich um und verließ das Zimmer. Komisch – er war nicht bestraft worden, aber eine Strafe wäre ihm lieber gewesen. Die Schuldgefühle waren viel schlimmer als jede Strafe.

    „He!“, sagte eine tiefe Stimme hinter Jaspers Rücken. „Was machst du denn hier?“
    Jasper blieb abrupt stehen. Na großartig , dachte er. Die Schlägertruppe.
    Ein Aufsichtsschüler stand mitten im Korridor und versperrte ihm den Weg. Wie alle seine Kollegen unterschied er sich mit seinem dunklen Tarnanzug und dem nach hinten gekämmten schwarzen Haar deutlich von den anderen Schülern in ihren farbigen Kapuzenpullis und Trainingshosen.
    „Du fehlst wohl gerade im Unterricht“, fauchte der Aufsichtsschüler.
    „Oh danke, Bruno. Deshalb versucheich ja, in meine Klasse zu gehen.“
    Jasper hatte schon mehrere Zusammenstöße mit Bruno, dem Boss der Aufsichtsschüler gehabt.
    In Monstrum House hatten die Aufsichtsschüler die Vollmacht, Strafpunkte zu vergeben. Und es machte ihnen richtig Spaß, den Schülern das Leben so schwer wie nur möglich zu machen.
    Sie unterschieden sich wirklich sehr von den anderen. Sie nahmen nicht an Monsterjagden teil,schliefen nicht in den Schlafsälen und aßen auch nicht mit den anderen Schülern zusammen. Tatsächlich wussten sie noch nicht einmal, dass es Monster überhaupt gab. Jasper war sich allerdings nicht im Klaren darüber, ob sie einfach zu alt dafür waren, Monster zu sehen, oder zu dämlich, um mitzukriegen, was in Monstrum House wirklich lief.
    „Du stehst doch schon bei vierzehn Strafpunkten, McPhee, oder irre ich mich da?“, knurrte Bruno. Jasper gab keine Antwort. Wenn die Aufsichtsschüler überhaupt etwas wussten, dann den genauen Strafpunktestand aller Schüler. „Also, ich glaube, sechs Zusatzpunkte für Fehlen im Unterricht sind angemessen.“
    Jasper zuckte mit den Schultern.
    „Das macht dann in Summe, Moment, gleich haben wir es …“ Bruno tat so, als müsse er groß nachrechnen, und notierte dann etwas auf einem Zettel. „Nein! So was! Zwanzig Strafpunkte? Siehtganz so aus, als wäre mal wieder eine saftige Strafe für dich fällig! Na dann – viel Spaß!“
    Bruno klatschte eine rote Karte in Jaspers Gesicht und stolzierte den Gang hinunter.
    Jasper unterdrückte ein Stöhnen und sah sich die Karte an. Darauf waren das Schulwappen und in Brunos krakeliger Unterschrift die Worte:

    Jasper seufzte. Aber Strafpunkte konnten nun mal nicht nur von Lehrern, sondern auch von Aufsichtsschülern vergeben werden. Hatte man zwanzig Punkte erreicht, war’s das. Eine Strafe war unausweichlich.
    Die Strafen

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