Angriff der Monster
es irgendetwas mit dem Fresswetzer zu tun hatte. Oder mit dem Meuchelsauger. War vielleicht auch besser, dass er es nicht richtig gehört hatte.
Den Weg um das Schulgebäude herum legten sie im Laufschritt zurück. In der Küche hatten sie wertvolle Zeit verloren und ihr ganzer Plan würde scheitern, wenn sie nicht als Erste das Monster fangen würden. Erst könnten sie natürlich eine Menge Pluspunkte sammeln und zu echten Monsterjägern aufsteigen. Dann aber dann würden sie das Monster wieder freilassen und der ganzen Schule damit zeigen, was sie wirklich von ihr hielten.
Da es ein abgerichtetes Monster war, dürften die Lehrer zwar keine allzu großen Probleme haben, es wieder einzufangen, aber sich vorzustellen, wie Stenka beim Waschen plötzlich eine Kralle aus dem Ausguss entgegenkam, war einfach zu schön.
„Jasper“, keuchte Saffy beim Laufen neben ihm, „weißt du wirklich, in welche Richtung wir hier rennen? Sieht ganz so aus, als wären wir gleich bei den Hundzwingern.“
Jasper lächelte und hielt dann an der Baumreihe an, die um die Hütten herum wuchs.
Felix lehnte sich erschöpft an einen Baumstamm und sah Jasper an. „Bei den Zwingern?“, fragte er. „Hier soll der Zugang zu den Abwasserrohren sein?“
Jasper schüttelte den Kopf. „Nicht direkt“, sagte er.
Ihm war klar, dass die beiden es nicht für einen tollen Einfall halten würden, mithilfe eines Wachhundes den Zugang zur Kanalisation zu finden. Aber Jasper war eigentlich sehr zuversichtlich. Na ja, ziemlich zuversichtlich. O. k., zugegeben, überhaupt nicht zuversichtlich. Aber einen Versuch war es wert.
Saffy kapierte es zuerst. „Mit einem Hund?“,fragte sie. „Du willst dafür einen Hund zu Hilfe nehmen? Jetzt drehst du wirklich durch!“
Jasper bedeutete ihr, still zu sein. Sie konnten jetzt deutlich Mondrags lautes Fluchen hören, als er irgendetwas hinter den Hütten zusammenhämmerte. Wahrscheinlich reparierte er etwas.
„Nicht irgendeinen Hund, o. k.?“, flüsterte Jasper.
Alle Tiere waren in ihren Zwingern, links die Spürhunde, rechts die Wachhunde. Die Spürhunde waren vor allem Spaniels und wackelten fröhlich mit den Schwänzen, als die drei vorbeigingen. Die Wachhunde sahen bei Weitem nicht so fröhlich aus. Einige begannen laut zu knurren.
„Pssssst“, zischte Felix und machte dabei mehr Lärm als die Hunde. Die drei hielten an. Das Hämmern hatte aufgehört. Mondrag fluchte auch nicht mehr. Wo war er? Hatte er sie gehört?
Sie durften sich jetzt nicht erwischen lassen – sie hatten noch nicht mal richtig losgelegt. Aber sogar Jasper hatte plötzlich kein gutes Gefühl mehr.
Jasper lauschte gespannt. Ein Hund bellte.
„Ruhe!“, schrie Mondrag hinter den Hütten.
Langsam atmete Felix aus. Jasper warf jedem Hund über den Zaun ein Hühnerbein zu und das Knurren verstummte sofort.
Einer der Wachhunde näherte sich Jasper und wedelte zur Begrüßung mit dem Schwanz. „Hallo, Wuff“, flüsterte Jasper. Er holte eine Büroklammer heraus und werkelte am Schloss seines Käfigs herum.
„Passt gut auf“, warnte er die anderen. Er wusste, dass Mondrag nicht weit sein konnte. „Komm her, Kumpel, wir befreien dich“, flüsterte er Wuff zu, als das Schloss mit einem leisen Klick aufging.
„Still – Mondrag kommt!“, sagte Saffy plötzlich.
Es blieb keine Zeit mehr, sich in den Schutz der Bäume zu flüchten. Sie warfen sich alle zu Wuff in den Käfig und drückten sich auf den Boden, so nah wie möglich ans Gitter. Jasper schielte hoch und sah, wie Mondrag um die Ecke bog. Gleich waren sie geliefert. Nur noch ein paar Meter trennten sie. Zu allem Übel stand die Käfigtür immer noch offen. Ganz klar, dass Mondrag nicht einfach an einem Käfig mit offener Tür vorbeilaufen würde. Erst recht nicht an einem offenen Käfig mit einem Hund und drei Schülern darin.
„Ach verdammt“, fluchte Mondrag. Er war nur noch zwei Käfige entfernt. Er musste sie also entdeckt haben.
„Dieser blöde Hammer!“, schimpfte er auf einmal, drehte auf der Stelle um und lief den gleichen Weg zurück. „Hab ihn wahrscheinlich am Zaun liegen …“ Mondrags Worte waren nicht mehr zu verstehen, als er um die Ecke verschwand.
Sie alle atmeten erleichtert auf.
Ohne ein Wort zu wechseln, sprangen sie auf und rannten von den Hundezwingern weg. Wuff folgte ihnen in den Schutz der Bäume. Sie konnten ihr Glück gar nicht fassen.
„Zwei Meter mehr und er hätte uns …“ Jasper schaute hoch. Ein dunkler Schatten
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