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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Marine-Reserveoffiziers-Ausbildung?
    Klar. Dieser Mann wird niemals normal gehen können, Captain! Denn ein Bein ist länger als das andere bei ihm .. . Nicht viel. Drei Achtel Inch oder so, aber das waren schon zwei Achtel mehr als der Captain duldete.
    Also trennten sich unsere Wege. Er nahm ein Kommando in der Südchinesischen See an, und ich wurde Doktor des Gonzo-Journalismus . . . und viele Jahre später, als ich auf dem Flughafen von Las Vegas an diesem schrecklichen Morgen Zeit totzuschlagen hatte, bekam ich eine Zeitung in die Hände und erfuhr, wo der Captain Scheiße gebaut hatte:

SCHIFFSKOMMANDANT NACH »VERSEHENTLICHEM« ANGRIFF AUF GUAM VON EINGEBORENEN ABGESCHLACHTET
    (AOP) An Bord der USS Crazy Horse: Irgendwo im Pazifik (25. September) – Die gesamte 3465 Mann starke Besatzung dieses neuesten amerikanischen Flugzeugträgers trauert heute, nachdem fünf Besatzungsmitglieder einschließlich des Captain in einer Auseinandersetzung mit der Heroin-Polizei im neutralen Hafen Hong See zu Schaschlik-Fleisch verarbeitet wurden. Dr. Bloor, der Schiffsgeistliche, leitete in der Abenddämmerung die in gespannter Atmosphäre verlaufende Totenfeier auf dem Landedeck. Der Kirchenchor der 4. Flotte sang »Tom Thumb’s Blues« . . . und als dann die Schiffsglocken schrill erklangen, wurden die sterblichen Überreste der fünf angezündet und von einem vermummten Offizier, der nur als »Der Kommandant« bekannt ist, über Bord in den Pazifik geworfen.
     
    Kurz nach der Trauerfeier brach unter den Besatzungsmitgliedern eine Schlägerei aus, und jede Verbindung zu dem Schiff wurde auf unbestimmte Zeit abgebrochen. Offizielle Sprecher aus dem Hauptquartier der 4. Flotte in Guam sagten, die Navy wolle »keinen Kommentar« zur Situation abgeben, um nicht die auf höchster Ebene eingeleitete Untersuchung zu behindern, die von einem Team ziviler Spezialisten unter der Leitung des ehemaligen Bezirksstaatsanwaltes von New Orleans, James Garrison, eingeleitet worden ist.
     
    . . . Warum sich mit Zeitungen abgeben, wenn sie nur dergleichen zu bieten haben? Agnew hatte schon recht. Die Presse ist eine Bande grausamer Schwuler. Journalismus ist weder Beruf noch Handwerk. Er ist nichts als ein billiges Asyl für Arschlöcher und Mißratene – eine blinde Gasse zur Kehrseite des Lebens, ein dreckiges, nach Pisse stinkendes kleines Loch, auf Anordnung eines Bauamt-Inspektors zugenagelt, aber gerade noch groß genug für einen Wermutbruder, sich in einer Nische am Gehsteig zu verkriechen und sich einen runterzuholen wie ein Schimpanse im Zoo-Käfig.

14
Adieu, Las Vegas . . . »Gott gnade euch Schweinen!«
    Als ich durch den Flughafen schlich, merkte ich plötzlich, daß ich noch immer mein Namensschild trug, ein orange-rotes Kärtchen in einer durchsichtigen Plastikhülle. »Raoul Duke, Spezial-Detektiv, Los Angeles« stand darauf. Ich sah es im Spiegel über dem Pißbecken.
    Weg mit dem Ding, dachte ich. Reiß es ab. Diese Vorstellung ist zu Ende . . . und sie hat nichts gebracht. Wenigstens nicht für mich. Und ganz gewiß nicht für meinen Anwalt – der auch ein Namensschild gehabt hatte –, aber jetzt wieder in Malibu saß und seine Paranoia-Wunden leckte.
    Es war reine Zeitvergeudung gewesen, ein lahmes Gewichse, das – in der Rückschau – höchstens ein abgeschmackter Vorwand für tausend Bullen gewesen war, ein paar Tage in Las Vegas zu verbringen und dem Steuerzahler dafür die Rechnung zu präsentieren. Niemand hatte etwas gelernt – oder zumindest nichts Neues. Außer vielleicht mir . . . und ich hatte nur gelernt, daß die Bundesvereinigung der Bezirksstaatsanwälte mindestens zehn Jahre hinter der grimmigen Wahrheit und den herben Realitäten dessen zurück war, was sie erst
jetzt in diesem widerlichen Jahr unseres Herrn 1971 die »Drogen-Kultur« nannten.
    Noch immer prellen sie den Steuerzahler um Tausende von Dollars, indem sie Filme machen über »Die Gefahren des LSD«, zu einer Zeit, da Acid allgemein schon als der Studebaker auf dem Drogenmarkt gilt. Was allen bekannt ist, nur nicht den Bullen. Die Popularität der psychedelischen Drogen ist so drastisch gesunken, daß die meisten großen Dealer Qualitäts-Acid oder Meskalin kaum noch anfassen, es sei denn für ein paar Spezialkunden: Hauptsächlich übersättigte Drogen-Dilettanten jenseits der Dreißig – wie ich und mein Anwalt.
    Der große Markt sind heutzutage Downers. Reds und H – Sekonal und Heroin – und ein Höllenzeug von

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