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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Ich bin Polizistin«, erwiderte sie. » Detective Margaret Savage, Portland Police Department.« Sie streckte ihm ihre Dienstmarke entgegen. Er warf einen Blick darauf. » Wir suchen nach Abby.«
    Ob es daran lag, dass sie ihren Namen gehört hatte, oder ob sie nur gespürt hatte, dass da jemand hinter ihr war, jedenfalls drehte Abby sich um und blickte sie an. Zuerst Wolfe. Dann Maggie. McCabe konnte ihre Augen erkennen, aber im Dämmerlicht eines späten Januarnachmittags war schwer zu sagen, ob darin Wahnsinn oder schlicht nur Verzweiflung lag. Hinter ihr wurden die Wolken immer dichter. Der Wind nahm zu. Wogen aus weißem Stoff flatterten vor einem immer dunkler werdenden Himmel. Er konnte nach wie vor nicht sehen, was sie in der Hand hielt.
    » Abby, mein Name ist Margaret Savage«, rief Maggie ihr zu. » Ich bin eine Freundin. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Wären Sie bitte so nett, von der Kante zurückzutreten?«
    Abby wirkte nervös, unkonzentriert. McCabe war sich nicht einmal sicher, ob sie Maggies mit ruhiger Stimme vorgetragene Bitte überhaupt gehört hatte. Vielleicht war das Heulen des Windes zu laut und sie zu weit weg. Maggie klopfte mit der Krücke auf den Schnee vor ihren Füßen, um sicherzugehen, dass ihr nächster Schritt, so sie ihn denn tat, auf festem Untergrund landen würde. » Ich komme jetzt zu Ihnen, dann können wir miteinander reden«, rief sie.
    » Ich würde nicht näher herangehen«, sagte Wolfe. » Sie wird springen, davon müssen Sie ausgehen. Ich versuche seit fast einer Stunde, sie dazu zu bewegen, von der Kante wegzugehen. Ohne Erfolg. Wenn Sie ihr noch näher kommen, dann fürchte ich, wird sie sich hinunterstürzen.«
    McCabe überlegte, ob er das Fenster ein Stück weit öffnen und das Fensterbrett als Auflage für die Pistole nutzen sollte. Kein einfacher Schuss aus dieser Entfernung. Konnte leicht danebengehen. Und außerdem würde der Schuss Abby möglicherweise veranlassen zu springen. Nein, das war keine gute Idee.
    » Ich kann versuchen, sie davon abzubringen«, hörte er Maggie zu Wolfe sagen. Sie sprach so leise, dass Abby sie nicht hören konnte. Sie machte einen Schritt auf Abby zu und dann noch einen. Gleichzeitig bewegte sie sich seitwärts, ging vor Wolfe vorbei auf dessen andere Seite, sodass er, wenn er sie im Auge behalten wollte, gezwungen war, der Hütte den Rücken zuzukehren. McCabe den Rücken zuzukehren.
    » Wo wollen Sie denn hin?«, sagte Wolfe. » Was haben Sie vor?« Jetzt schwang Nervosität in seiner Stimme mit.
    » Ich muss dichter ran, sonst kann sie mich nicht hören«, sagte Maggie in ruhigem, sachlichem Ton.
    Noch während sie diese Worte sprach, schlüpfte McCabe aus der Hütte.
    » Ich will sie schließlich beruhigen, und das wird nicht funktionieren, wenn ich sie anbrüllen muss«, fuhr Maggie fort.
    » Es wird sowieso nicht funktionieren«, erwiderte Wolfe. » Gehen Sie weg. Abby weiß nicht, wer Sie sind. Mich dagegen kennt sie. Ich bin ihr Arzt. Sie vertraut mir. Gehen Sie einfach weg, und ich bringe sie dazu zurückzukommen.«
    McCabe schaltete sein Handy aus und steckte es in die Tasche. Er war jetzt so dicht hinter den beiden, dass er auch so verstehen konnte, was sie sagten.
    » Haben Sie sie hypnotisiert?«, wollte Maggie wissen.
    » Ja, das habe ich.«
    » Wie hat es geklappt?«
    Wolfe hörte McCabe nicht kommen. Er war jetzt keine drei Meter hinter ihm. So nah, dass er auf keinen Fall danebenschießen konnte. Maggie sah nicht zu McCabe hin, um Wolfes Aufmerksamkeit nicht auf ihn zu lenken.
    » Es hat sehr gut geklappt. Auch jetzt befindet sie sich noch in einem Trancezustand. Sie wird alles tun, was ich sage.«
    » Tatsächlich? Alles?«
    » Ja.«
    » Auch wenn Sie sie bitten, von dieser Klippe wegzugehen?«, hakte Maggie nach.
    » Ja«, antwortete Wolfe.
    » Und warum tun Sie das dann nicht einfach?«, fragte McCabe.
    Wolfe drehte sich um. Beim Anblick der auf seine Brust gerichteten Fünfundvierziger riss er die Augen auf.
    » Vielleicht, weil Sie wollen, dass sie springt?«
    » Was, um alles in der Welt, reden Sie da?«
    » In Elaine Goffs Wohnung waren Kameras versteckt. Die haben alles aufgezeichnet, auch den Abend, als Sie bei ihr waren und sie Ihnen das mit den Fotos gesagt hat. Sie wissen schon, diese schmutzigen Fotos. Wir haben das gesamte Gespräch auf Video. Wir wissen, dass Sie sie ermordet haben. Sie sind hiermit verhaftet.«
    Falls Wolfe überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Ein schmales,

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