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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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niemand würde sie aufhalten können.
    » So«, sagte sie, steckte das Lesezeichen zwischen die Seiten und klappte das Buch zu. Dann stand sie auf, kam zu ihm, breitete die Arme weit aus, machte die Augen zu und spitzte übertrieben die Lippen. » Steh auf«, sagte sie dann. » Du darfst mich begrüßen.«
    » Weiß gar nicht, ob ich jetzt noch will«, sagte er, den Kopf in den Nacken gelegt. » Du hast deine Chance verpasst.« Er nahm noch einen Schluck Whiskey.
    » Tja, dann… kannst du mir gestohlen bleiben.« Sie wandte sich ab und ging in die Küche. » Ach übrigens, es ist nichts zu essen da«, rief sie. » Bloß eine tote Lasagne, die aussieht, als hätte sie schon vor meiner Geburt in der Mikrowelle gestanden.«
    Er stand auf und kam ihr nach. » Hey!«, rief er ihr zu.
    » Hey, was?«
    » Hey, du kannst mir auch gestohlen bleiben«, sagte er und schlang die Arme um seine schlanke Tochter. Sie drückten einander lange und fest.
    » Kyra besorgt uns was zu essen«, sagte er, als er sie losließ. » Sie ist ungefähr in einer Stunde da.«
    Sie ließ sich auf das Sofa fallen. Er setzte sich in den Papasessel.
    » Wie war’s beim Snowboarden?«
    » Der Hammer, bis auf das Anstehen am Lift. Freitagnacht hat es geschneit wie verrückt.«
    » Hab ich gehört.«
    » Samstag und heute war es einfach fantastisch. Du und Kyra, ihr hättet mitkommen sollen. Ihr hättet es auch super gefunden.«
    » Das glaube ich. Wie ist dein Zeugnis ausgefallen?«
    » Gut.«
    » Kann ich es sehen?«
    » Na klar.« Sie ging in ihr Zimmer und holte das Zeugnis. Vier Einsen und eine Zwei. Er wollte sie gern fragen, was sie von einem Internat hielte, aber ohne ihr zu verraten, dass die Idee von Sandy kam. Sie sollte sich dadurch nicht beeinflussen lassen. Er ging zwar nicht davon aus, dass sie von dem Vorschlag begeistert sein würde, aber er wollte absolut sicher sein.
    » Hast du eigentlich schon mal genauer überlegt, auf welches College du gehen willst?«, fragte er sie.
    » Ich weiß nicht. Orono, schätze ich. Oder vielleicht an die USM . Dann könnte ich weiter zu Hause wohnen.«
    » Und wie wär’s mit Harvard? Oder Yale?«
    » Ja, bestimmt«, schnaubte sie. » Da kommt doch nie jemand rein.«
    » Irgendjemand wohl schon. Die haben da jedenfalls massenhaft Studenten. Mit solchen Noten hättest du sicher eine reelle Chance.«
    » Kann ich mir nicht vorstellen.«
    » Wenn du vorher auf ein gutes Internat gehen würdest, bestimmt.«
    » Internat?« Sie schaute ihn an, als hätte er ihr gerade eine Schule auf dem Mars empfohlen. » Wie kommst du denn auf so was?«
    » Bloß eine Idee.«
    » Aber keine gute. Ich will nicht auf ein Internat. Außerdem können wir uns das eh nicht leisten. Du sagst doch immer, dass du schon jetzt nicht alle Rechnungen bezahlen kannst.«
    » Die bieten auch Stipendien an«, sagte er. » Vielleicht bekommst du ja eins?« Falls sie tatsächlich auf so eine Schule gehen wollte, würde er auf keinen Fall zulassen, dass Peter Ingram dafür bezahlte. Sie war seine Tochter. Nicht Ingrams.
    Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Das war ihre Version seines Clint-Eastwood-Blickes. » Ich will nicht auf ein Internat, und ich verstehe nicht, wie du da überhaupt draufkommst. Das klingt ja fast, als wolltest du mich loswerden oder so. Wie Mom damals.«
    Er ging zu ihr und setzte sich neben sie auf die Sofakante. » Nein, ich will dich nicht loswerden, und ich will auch nicht, dass du auf ein Internat gehst. Ich fände es ehrlich gesagt sogar ganz schrecklich.«
    » Aber warum sprichst du es dann überhaupt an?«
    » Das war ein Vorschlag deiner Mutter, und ich wollte einfach nur wirklich sichergehen, dass das für dich nicht in Frage kommt, bevor ich ihr absage.«
    » Sag ihr ab.«
    » Okay. Gut. Dann sage ich ihr also ab.«
    » Und außerdem, wie gesagt: Ich will später mal zur Polizei, genau wie du.«
    Das Familienvirus. McCabe musste lächeln. Würde sich auch die nächste Generation der McCabes damit infizieren? Seit sein Urgroßvater in New York damals im Jahr 1890 zur Polizei gegangen war, war die Kette nicht mehr unterbrochen worden. Wie lange konnte es so weitergehen? Wie lange wollten sie das?
    » Ich glaube nicht, dass ich dafür nach Harvard muss.«
    » Nein, aber aufs College musst du schon, bevor du eine Entscheidung treffen kannst.«
    » Orono würde doch völlig ausreichen.«
    » Mehr als das. Da wärst du sogar sehr gut aufgehoben.«
    Er nahm sie noch einmal in den Arm. Sie hörten, wie die

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