Anita Blake 04 - Giergige Schatten
Mündung Ihrer Pistole zu gucken, Miststück.«
» Dito», sagte ich
Rufe, Bewegungen am Ufer, nahende Leute, fast waren sie bei uns. Nur Sekunden noch, bis man kam. Bis einer uns rettete. Zu spät. .
Ein Schuss explodierte neben Aikensen. Dicht genug, dass das Wasser zu ihm hochspritzte. Er erschrak und seine Waffe feuerte. Das Geschöpf wurde rasend, aber ich war schon in Bewegung, sprang über die Steine. Es klammerte sich an mich wie festgewachsen. Wir schwammen neben dem großen Felsen, die Haut wirbelte um uns herum, aber ich schaffte es, mit der Browning auf Aikensen zu zielen. Der Knall aus seiner Magnum zitterte in der Luft, ich spürte ihn bis in die Knochen. Wenn Aikensen sich herumgedreht hätte, hätte ich gefeuert.
»Verdammt noch mal, Aikensen, stecken Sie die blöde Kanone weg!« Das Platschen im Wasser klang schwer, wahrscheinlich war es Titus, der da watete, aber ich konnte Aikensen nicht aus den Augen lassen.
Aikensen blickte von mir weg nach den Schwappgeräuschen. Dolph war als Erster bei ihm. Drohend wie die Rache Gottes ragte er über ihm auf.
Aikensens Revolver schwang langsam zu ihm herum als spürte er die Gefahr.
»Richten Sie die Waffe auf mich, dann werden Sie was erleben«, sagte Dolph. Seine Stimme klang tief und hallend, selbst durch das Klingeln in meinen Ohren.
»Wenn er auf Sie zielt«, sagte ich, »erschieße ich ihn.«
»Niemand erschießt ihn außer mir.« Titus watete heran. Er war kleiner als alle anderen, bis auf mich, darum hatte er im Wasser zu kämpfen. Er packte Aikensen am Gürtel, riss ihn von den Füßen und entwand ihm im Fallen die Waffe.
Aikensen kam keuchend und zornig an die Oberfläche. »Warum haben Sie das gemacht?«
»Fragen Sie Ms Blake, warum ich das gemacht habe. Na los, fragen Sie sie!« Er war klein und nass und schaffte es trotzdem, Aikensen einzuschüchtern. »Warum?«, fragte Aikensen.
Ich hatte die Browning gesenkt, aber nicht eingesteckt. »Das Problem, wenn man eine dicke Kanone trägt, Aikensen, ist, dass sie durch eine ganze Menge Fleisch dringt.«
»Was?«
Titus stieß ihn an, dass er taumelte. Aikensen kämpfte darum, auf den Beinen zu bleiben. »Wenn Sie abgedrückt hätten, Junge, wo sich dieses Wesen an sie drückt, hätten Sie sie ebenfalls umgebracht.« »Ich dachte, sie wollte es nur beschützen. Sie hat gesagt, ich soll nicht darauf schießen. Seht euch das an!«
Da drehten sich alle zu mir um. Ich benutzte die Felsen als Halt für meine Füße. Die Kreatur war totes Gewicht, als wäre sie bewusstlos geworden, während sie sich an meine Jacke klammerte. Ich hatte mehr Mühe, die Pistole wegzustecken, als ich beim Ziehen gehabt hatte. Vor Aufregung und weil der Mann das Holster verdeckte.
Tatsächlich war es ein Mann, den ich trug. Ein Mann, den man lebendig gehäutet hatte, und der seltsamerweise nicht daran gestorben war. Natürlich war es nicht so ganz ein Mann.
»Das ist ein Mann, Aikensen«, sagte Titus. »Ein Verletzter. Wenn Sie nicht so verdammt gierig wären, die Kanone zu ziehen und auf alles zu schießen, dann hätten Sie gesehen, was Sie vor sich haben.«
»Das ist ein Naga«, korrigierte ich. .
Titus schien mich nicht zu hören. Dolph fragte: »Was haben Sie gesagt?« »Er ist ein Naga.« »Wer?«, fragte Titus. »Der Mann«, sagte ich. »Was zum Teufel ist ein Naga?« »Alle Mann raus aus dem Wasser jetzt«, schrie jemand vom Ufer. Es war ein Sanitäter mit einem Arm voll Decken. »Kommt, Leute, wir wollen heute Nacht nicht jeden ins Krankenhaus bringen müssen.« Ich war nicht sicher, aber ich meinte ihn noch murmeln zu hören: »Verdammte Idioten.«
»Was ist ein Naga?«, fragte Titus noch mal. »Ich werd's erklären, wenn Sie mir helfen, ihn ans Ufer zu bringen. Ich friere mir hier den Hintern ab.« »Sie frieren sich mehr als den Hintern ab«, rief der Sanitäter. »Alle ans Ufer jetzt. Bewegt euch, Leute.«
»Helfen Sie ihr«, sagte Titus. Zwei Polizisten in Uniform standen schon im Wasser und planschten heran. Sie hoben den Mann auf, aber seine Fäuste hatten sich in meine Jacke verkrampft. Es war der Griff eines Sterbenden.
Ich tastete nach dem Puls am Hals. Er war zu spüren, schwach, aber gleichmäßig.
Der Sanitäter wickelten jeden, der ans Ufer kam, in eine Decke. Seine Kollege starrte den Naga an, der im Scheinwerferlicht denn glänzte wie eine offene Wunde.
»Was ist mit dem passiert?«, fragte einer der Hilfssheriffs. »Er wurde gehäutet«, antwortete ich. »Oh, Jesus«, sagte
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