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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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um meine Wenigkeit zu retten, obwohl er nicht schwimmen konnte.
    Ich wiederholte es. »In die Kopfhaut ist eine Perle eingebettet. Ich glaube, die Haut gehört dem Naga. Jemand hat sie ihm abgezogen, aber er stirbt daran nicht. Ich weiß nicht, wie die Haut in den Fluss gekommen ist oder wie die Tat begangen wurde.«
    Dolph sagte: »Sie meinen, er war in Schlangengestalt und man hat ihn gehäutet, aber er hat das überlebt.« »Offensichtlich.« »Wie geht es ihm jetzt in der Menschengestalt?« »Das weiß ich nicht.«
    »Warum ist er nicht tot?«, fragte Dolph. »Nagas sind unsterblich.« »Sollten Sie das nicht den Sanitätern sagen?«, meinte Zerbrowski.
    »Er ist lebendig gehäutet worden und noch am Leben. Ich denke, sie werden von selbst darauf kommen«, sagte ich.
    »Guter Punkt.« »Wer von Ihnen hat den Schuss auf Aikensen abgegeben?« »Titus«, antwortete Dolph. »Er hat ihn zusammengestaucht und ihm die Waffe abgenommen«, sagte Zerbrowski.
    »Hoffe, er gibt sie ihm nicht zurück. Wenn einer nicht bewaffnet gehen sollte, dann Aikensen.« »Haben Sie was zum Wechseln dabei, Blake?«, fragte Zerbrowski. »Nö.«
    »Ich habe zwei Paar Trainingsanzüge im Kofferraum. Ich will zurück und noch was von meinem Hochzeitstag haben.«
    Der Gedanke, einen getragenen Trainingsanzug anzuziehen, der in Zerbrowskis Wagen gelegen hatte, war zu viel für mich. »Lassen Sie nur, Zerbrowski.«
    Er grinste mich an. »Sie sind sauber. Katie und ich wollten heute trainieren, haben es aber nicht mehr geschafft.« »Nicht mehr geschafft, aha«, sagte ich. »Nein.« Die Röte kroch ihm den Hals hinauf. Es musste etwas wirklich Gutes oder wirklich Peinliches gewesen sein, dass Zerbrowski so schnell darauf ansprang.
    »An was für Training hatten Sie beide denn gedacht?«, fragte ich. »Ein Mann braucht Training«, sagte Dolph feierlich.
    Zerbrowski sah mich an, die Augenbrauen fuhren in die Höhe. »Und wie viel Training haben Sie mit Ihrem Schatz?« Er drehte sich zu Dolph. »Habe ich Ihnen schon erzählt, dass Blake sich einen Freund angeschafft hat' Er schläft bei ihr.«
    »Mr Zeeman ist ans Telefon gegangen«, stellte Dolph fest. »Steht Ihr Apparat nicht direkt neben dem Bett, Blake?«, fragte Zerbrowski. Er sah mich mit dem allerunschuldigsten Blick seiner großen braunen Augen an.
    »Holen Sie den Trainingsanzug und schaffen Sie mich hier raus«, befahl ich. Zerbrowski lachte, und Dolph schloss sich ihm an. »Er gehört Katie, also bekleckern Sie ihn nicht. Wenn Sie wirklich trainieren wollen, tun Sie es nackt.«
    Ich quittierte mit einem einzelnen erhobenen Finger. »Ach, machen Sie das noch mal«, sagte Zerbrowski. »Ihre Decke klafft dann so schön.« Da hatten sie mal wieder mächtig Spaß an mir.

30
     
    Um vier Uhr stand ich in meinem Flur. Ich hatte einen sehr rosa Trainingsanzug an. Meine nasse Kleidung trug ich etwas zimperlich als Bündel unter dem linken Arm. Selbst in dem trockenen Anzug war mir kalt. Die Sanitäter hatten mich nur gehen lassen, weil ich versprach, viel Heißes zu trinken und mich in die heiße Wanne zu legen. Ich war auf Socken die Treppe raufgerannt. Mir passten Katies Hosen, aber nicht ihre Schuhe.
    Ich fror, war übermüdet und mir brannte das Gesicht. Die Kopfschmerzen waren aber verschwunden. Vielleicht durch das Eintauchen im Eiswasser. Oder aber die Berührung des Naga. Ich konnte mich zwar an keine Geschichte erinnern, wo sie Spontanheilungen bewirkten, aber es war lange her, dass ich etwas über Nagas gelesen hatte. Das war am Ende des Kurses in übernatürlicher Biologie gewesen. Der entscheidende Hinweis waren die Perle und die Kobrazeichnung der Haut gewesen. Ich würde mein Lehrbuch ausgraben und das Kapitel noch einmal lesen müssen. Aber der zuständige Arzt in dem Krankenhaus, wo sie ihn hinbrachten, würde noch schneller nachlesen müssen als ich. Hatten sie Nagas überhaupt im Computer? Von Gesetzes wegen sollten sie. Falls nicht, hätte der Naga dann jemanden, der für ihn klagen würde? Würde er vom Totenbett aufstehen und es selbst tun?
    Ich stand zum zweiten Mal in sechs Stunden vor meiner Wohnung und hatte keinen Schlüssel. Ich lehnte nur für einen Augenblick den Kopf an die Tür und tat mir selbst Leid. Ich wollte Richard heute Nacht nicht wiedersehen. Wir hatten eine Menge zu bereden, was nichts mit seinem Wesen als Gestaltwandler zu tun hatte. Ich wünschte, mir wären die Kinder nicht eingefallen. Ich wollte heute Nacht nicht über kleine Gören reden. Ich wollte

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