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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Boden.
     
    »Ma petite, die Kreuze, sonst kann ich dir nicht helfen.« Jean-Claude brachte nur noch ein heiseres Flüstern heraus.
     
    Ich ließ das Kreuz in der Bluse verschwinden, eine Sekunde später tat Larry das Gleiche. Nur mit dem Kerzenschein war es jetzt dunkler und kälter. Bloody Bones stürzte sich nach vorn, und er war nur ein verschwommener Fleck. Ich feuerte darauf, ohne zu wissen, ob ich traf oder nicht.
     
    Der Säbel schwenkte aus, um mich zu treffen, dann hing Jean-Claude plötzlich an diesem Arm und lenkte den Hieb ab. Larry kam an meine Seite, und wir feuerten gemeinsam auf die Brust des Elfen.
     
    Der schüttelte Jean-Claude ab, dass er gegen die Wand flog. Larry und ich hielten die Stellung, Schulter an Schulter. Ich sah den Säbel als silbernen Fleck kommen und wusste, ich könnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen.
     
    Plötzlich war Xavier vor mir, seine Klinge blockte Bloody Bones' Säbel ab. Einen Zentimeter vor meinem Gesicht hielt er die Schneide auf. Seine Klinge hatte jetzt eine Kerbe. Er stieß sie aufwärts dem Elfen durch die Brust. Der brüllte, schlug um sich, doch Xavier war für den riesigen Säbel zu dicht dran.
     
    Bloody Bones stürzte auf die Knie. Xavier drehte die Klinge, als suchte er nach dem Herzen. In einem Blutschwall riss er sie heraus. Der Elf brach kreischend zusammen. Er wollte sich noch einmal aufrichten, da drückte ich ihm den Lauf der Browning an den Kopf und feuerte so schnell ich konnte. Zielen war nicht nötig. Auch Larry feuerte auf den Kopf. Wir leerten unsere Ladestreifen, doch der Elf atmete noch. Xavier stieß ihm den Säbel in den Rücken, spießte ihn an den Boden. Die Brust hob und senkte sich mühsam.
     
    Ich wechselte zur Firestar und den gewöhnlichen Patronen. Drei weitere Schüsse, und als wäre eine kritische Menge erreicht, zerplatzte der Kopf zu einem Schwall blutiger Knochen und Hirnmasse.
     
    Xavier stand noch auf dem Rücken der Leiche. Wir waren alle blutbesudelt. Xavier zog sein Schwert heraus. Die Klinge war schartig und verbeult. Wir standen bei dem toten Riesen, wir beide isoliert in einem klaren Moment des Begreifens.
     
    »Die Klinge ist aus kaltem Eisen?«, fragte ich. »Ja«, sagte er. Seine Pupillen waren rot wie eine Kirsche, nicht wie bei einem Albino, sondern richtig rot. Menschen hatten solche Augen nicht.
     
    »Sie sind ein Elf«, sagte ich. »Seien Sie nicht albern. Elfen können nicht zum Vampir werden, das weiß doch jeder.« Ich starrte ihn an und schüttelte den Kopf. »Sie haben in Magnus' Zauber reingepfuscht. Sie haben ihm das angetan.« »Er selbst hat sich das angetan«, erwiderte er.
     
    »Waren Sie dabei, als Bloody Bones die Jugendlichen umgebracht hat, oder haben Sie ihm nur den Säbel gegeben?« »Ich habe meine Opfer an ihn verfüttert, als ich ihrer überdrüssig war.«
     
    Ich hatte noch acht Schuss in der Firestar. Vielleicht las er mir den Gedanken von den Augen ab. »Mir können weder Blei- noch Silberkugeln etwas anhaben. Ich bin gegen beides gefeit.«
     
    »Wo ist Jeff Quinlan?« »Er ist unten im Keller.« »Holen Sie ihn.« »Ganz bestimmt nicht.« Und plötzlich waren da wieder Geräusche und Bewegung um uns herum. Er hatte mich behext, und unterdessen waren schlimme Dinge passiert.
     
    Jason spuckte Blut auf den Teppich. Bei einem Menschen hätte ich gesagt, er würde sterben. Da er ein Lykanthrop war, würde er den nächsten Morgen vielleicht erleben. Einer der Vampire hatte ihn schwer verwundet. Welcher, wusste ich nicht.
     
    Jean-Claude lag unter einem Haufen Vampire, der aus Ellie, Kissa, Bettina und Pallas bestand. Seine Stimme kam donnernd darunter hervor und hallte durch den Raum. Es war beeindruckend, aber nicht zu sehr. »Tu es nicht, ma petite.«
     
    Janos stand mit Larry neben dem Thron. Sie hatten ihm die Hände mit einer Vorhangkordel auf den Rücken gebunden. Im Mund hatte er ein Stoffknäuel. Janos hatte seine bleiche Spinnenhand um Larrys Hals gelegt.
     
    Serephina hatte man auf ihren Thron gesetzt, schwarzes Blut strömte aus ihr heraus. Ich hatte noch nie gesehen, dass jemand so schnell so viel Blut verlor. Ihre Brust war so weit aufgerissen, dass das hektisch schlagende Herz zu sehen war.
     
    »Was wollen Sie?«, fragte ich. »Nein, ma petite.« Jean-Claude kämpfte darum, sich zu rühren, und konnte es nicht. »Das ist eine Falle.« »Erzähl mir etwas Neues.« »Sie will dich, Totenbeschwörerin«, sagte Janos. Das ließ ich eine Minute lang auf mich wirken.

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