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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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noch nie einen Killer auf den Fersen gehabt. Ich wartete, dass mich die Angst überfiel, aber sie kam nicht. Na ja, da war ein verschwommenes Angstgefühl, aber nichts Angemessenes. Nicht, dass ich nicht glaubte, dass es passieren könnte. Ich glaubte es durchaus. Es war nur so, dass im Laufe des Jahres so viel passiert war, dass die Aufregung noch ausblieb.
     
    Wenn der Killer aus einem Busch heraussprang und zu schießen anfing, würde ich mich mit ihm befassen. Vielleicht bekäme ich hinterher einen Nervenzusammenbruch. Aber die wurden bei mir immer seltener. Zum Teil war ich schon abgestumpft wie ein alter Kriegsveteran. Es war einfach zu viel, was man zu verarbeiten hatte, also hörte man damit auf. Fast wünschte ich, ich hätte Angst. Die Angst hält einen am Leben, Gleichgültigkeit nicht.
     
    Morgen würde mich irgendwo jemand auf seiner Erledigungsliste haben. Reinigung abholen, Brötchen kaufen, Anita Blake umbringen.
     

3
     
    Ich ging zurück ins Wohnzimmer und nahm Blickkontakt mit Richard auf. Ich war so weit, dass ich nach Hause wollte. Zu wissen, dass ein Killer hinter mir her war, hatte dem Abend irgendwie einen Dämpfer verpasst.
     
    »Was ist los?«, fragte Richard.
     
    »Nichts«, sagte ich. Ich weiß, ich weiß, ich musste es ihm sagen, aber wie bringt man seinem Liebsten bei, dass ein Mörder hinter einem her ist? Nicht in einem Zimmer voller Leute. Vielleicht im Auto.
     
    »Doch. Du hast diese leichte Anspannung zwischen den Augenbrauen, die bedeutet, dass du versuchst, nicht finster zu gucken.« Ich blickte ihn ärgerlich an. »Habe ich nicht.« Er lächelte. »Jetzt guckst du finster.« Er wurde ernst. »Was ist los?«
     
    Ich seufzte. Ich trat näher an ihn heran, nicht weil das romantischer war, sondern um nicht belauscht zu werden. Vampire haben ein unglaublich gutes Gehör, und ich wollte nicht, dass Robert mich hörte. Er würde es bei Jean-Claude ausplaudern. Wenn ich wollte, dass der Bescheid wüsste, würde ich es ihm selbst sagen.
     
    »Edward war am Telefon.« »Was will er?« Jetzt machte Richard ein finsteres Gesicht. »Jemand wollte ihn engagieren, um mich umzubringen.«
     
    Auf seinem Gesicht stand grenzenloses Staunen, sodass ich froh war, dass er mit dem Rücken zu den Leuten stand. Er machte den Mund zu, öffnete ihn wieder, sagte dann: »Ich würde ja sagen, du machst Witze, aber ich weiß, dass es nicht so ist. Warum sollte dich jemand umbringen wollen?«
     
    »Es gibt viele Leute, die mich gern tot sehen würden, Richard. Aber keiner von denen hat so viel Geld, dass er es für einen Killer ausgeben würde.«
     
    »Wie kannst du dabei nur so ruhig sein?« »Würde es etwas nützen, wenn ich einen hysterischen Anfall bekäme?«
     
    Er schüttelte den Kopf »So meine ich das nicht.« Er überlegte einen Augenblick. »Du bist scheinbar gar nicht empört darüber. Du nimmst es einfach hin, fast als wäre es normal. Es ist aber nicht normal.«
     
    »Killer sind nichts Normales, nicht einmal für mich, Richard«, entgegnete ich. »Nur Vampire, Zombies und Werwölfe«, meinte er darauf. Ich lächelte. »Genau.«
     
    Er drückte mich fest und flüsterte: »Wenn man dich liebt, muss man manchmal ziemliche Ängste ausstehen.«
     
    Ich schlang die Arme um seine Taille und lehnte das Gesicht an seine Brust. Ich schloss die Augen, um für einen Moment seinen Geruch einzusaugen. Er roch nicht nur nach Rasierwasser, da war auch der Duft seiner Haut, seiner Wärme. Er. Ganz kurz ließ ich mich gegen ihn fallen und dachte an nichts mehr. Seine Arme sollten mein Schutz sein. Ich wusste, dass eine gut gezielte Kugel das alles zerstören konnte, aber ein paar Sekunden lang fühlte ich mich sicher. Illusionen sind manchmal das einzige Mittel, um bei geistiger Gesundheit zu bleiben.
     
    Seufzend schob ich mich von ihm weg. »Gehen wir zu Catherine und verabschieden wir uns.«
     
    Er strich mir sanft über die Wange und sah mir in die Augen. »Wir können auch bleiben, wenn du möchtest.«
     
    Ich schmiegte mein Gesicht in seine Hand und schüttelte den Kopf »Wenn es morgen richtig übel wird, möchte ich den Abend nicht auf einer Party verbracht haben. Dann möchte ich lieber zurück in meine Wohnung und schmusen.«
     
    Dafür bekam ich ein Lächeln, von dem mir bis in die Zehenspitzen warm wurde. »Scheint mir ein guter Plan zu sein.« Ich lächelte zurück, weil ich gar nicht anders konnte. »Ich sage Catherine Bescheid.«
     
    »Ich hole die Mäntel.«
     
    Wir

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