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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mein Ohrläppchen und saugte. Er presste sich der Länge nach an mich, eine Hand umfasste meinen Kopf, die andere fummelte an mir herum. Vielleicht saugte er nur Blut, aber ich befummelte nie mein Steak, wenn ich aß.
     
    Ich spürte seinen Unterkiefer an meinem, die Schluckbewegungen seines Mundes. Ich hatte schon Vampire an mir saugen lassen, ohne unter ihrem Bann zu stehen, sodass es wehgetan hatte. Das hier tat nicht annähernd so weh. Es war mehr wie bei einem übereifrigen Liebhaber, der Ohrfetischist ist. Störend, aber nicht wirklich schmerzhaft. Seine Hand bewegte sich von meinem Gesicht weg und glitt in meinen BH. Das mochte ich gar nicht.
     
    »Ich dachte, es ginge nicht um Sex.«
     
    Er zog die Hand raus und ließ mein Ohr los. Seine Augen waren geweitet und blicklos und glühten wie bei einem Vampir im Blutrausch. »Verzeih mir«, sagte er, »aber es ist so lange her, dass ich Leben in mir gespürt habe.«
     
    Ich glaubte zu verstehen, was er meinte, aber ich stellte heute Nacht jede Frage, die mir einfiel. Alles, um ihn zum Reden zu animieren. »Wie meinen Sie das?« Er lachte und rollte sich auf die Seite, stützte sich wieder auf den Ellbogen. Er stach sich die Nadel in den Finger und japste. Blut quoll hervor, rotes Blut. Er lachte wieder. »Dein Blut rinnt durch meine Adern, und ich bin wieder sterblich, habe den ganzen Appetit eines sterblichen Mannes.«
     
    »Sie brauchen Blut, um Blutdruck zu haben«, sagte ich. »Sie haben Ihren ersten Ständer seit Jahrhunderten. Ich verstehe.« Er blickte mich mit schmachtenden Augen an. »Du kannst ihn haben.« Er presste sich an mich, und ich spürte ihn durch meine Jeans, erwartungsvoll bereit.
     
    Ich wollte mein übliches Nein sagen und stockte. Wenn ich mir aussuchen konnte, mich vergewaltigen oder töten zu lassen, während ich wusste, dass Hilfe unterwegs war ... Ich überlegte, und ich weiß wirklich nicht, was ich dann gesagt hätte, denn einer von seinen Priestern kam von hinten, wo die Gehäuteten standen, angerannt.
     
    Ich hörte die Schritte und drehte den Kopf, um zu sehen, wie er sich durch sie hindurchrempelte. Er fiel vor seinem »Gott« auf ein Knie. »Gebieter, Bewaffnete nähern sich. Der kleine Brujo ist bei ihnen und führt sie hierher.« Sein Gebieter sah ihn an. »Tötet sie, haltet sie auf. Wenn ich zu meiner Macht gelangt bin, wird es zu spät sein.«
     
    Der Hautträger holte Waffen aus einer Truhe und rannte los. Ich sah die Gehäuteten hinter ihm her traben. Nur Tlaloci blieb zurück. Wir drei waren allein. Ramirez war im Anmarsch. Die Polizei war im Anmarsch. Die paar Minuten würde ich die Sache doch sicher noch hinauszögern können. Seine Finger berührten mein Gesicht, drehten meinen Kopf nach vorn. »Du hättest für mich seit Jahrhunderten die erste Frau sein können, aber es bleibt keine Zeit.« Er näherte sich meinem Mund. »Es tut mir leid, dass ich dich als unwilliges Oper nehmen muss, denn du hast mir und den meinen nichts getan.«
     
    Ich schob die Hand in die Hosentasche. Meine Finger schlossen sich um den Füller. Ich drehte den Kopf zur Seite, damit er mich nicht küssen konnte, aber auch um zu sehen, wo sich Tlaloci aufhielt. Er war zu dem Altar gegangen. Paulinas Leichnam hatte er zur Seite geworfen wie Abfall. Er reinigte den Altar und bereitete ihn für den Tod seines Gottes vor.
     
    Der Gatte der Roten Frau streichelte mein Gesicht, versuchte, es sanft herumzudrehen. »Ich werde dein Herz am Zungenhalsband tragen, damit meine Anhänger auf ewig deines Opfers gedenken.«
     
    »Wie romantisch«, sagte ich. Langsam zog ich den Füller aus der Tasche.
     
    »Dreh dich zu mir herum, Anita. Zwing mich nicht, dir wehzutun.« Er umfasste mein Kinn und drehte langsam meinen Kopf zu sich herum. Ich fühlte seine Kraft und wusste, er konnte mir mit einer Hand den Kiefer zermalmen. Ich konnte es nicht verhindern, dass er meinen Kopf drehte. Aber ich hatte den Füller aus der Tasche gezogen und den Finger an dem Knopf, der die Klinge auslöste. Ich musste ihn nur bis an sein Herz bringen.
     
    Vor der Höhle fielen Schüsse, und sie hörten sich nah an, als wäre der Eingang nicht weit weg. Dann gab es ein Tosen, und ich wusste, was es war, denn ich hatte es schon mal gehört. Die Polizei hatte Flammenwerfer mitgebracht oder sie hatten ein paar von der Nationalgarde überredet, mitzumachen. Ich fragte mich, wessen Idee das gewesen war. Denn sie war gut. Hoffentlich würden sie alle verbrennen.
     
    Ich blickte

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