Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Er stieß Marks den Gipsarm vor den Kopf. Der Mann verlor das Bewusstsein, und ich drückte den Türschließer. Die Türen glitten leise zu, während Bernardo den Lieutenant auf den Boden sinken ließ.
»Soll ich ihn töten«, fragte er. »Nein.« Aber wenn ich Ramirez jetzt um Hilfe bäte, würde Marks glauben, er hätte Bescheid gewusst. Scheiße. »Bist du mit Edwards Wagen hier?«
»Ja.« »Wie ist Olaf dann weggefahren?«
Bernardo sah mich an. »Wenn er das wirklich vorhat, wird er ein Auto stehlen und ein Stück vom Tatort entfernt stehen lassen. Er würde das Risiko mit Edwards Wagen nicht eingehen.« »Er würde ab zu Edwards Haus fahren, um seine Schatztüte zu holen«, sagte ich.
Wir kamen auf der Etage an, wo er geparkt hatte. Wir stiegen aus. »Was meinst du mit Schatztüte?«
»Wenn er vorhat, sie aufzuschlitzen, wird er seine Werkzeuge haben wollen. Serienmörder sind sehr pedantisch, was die Behandlung ihrer Opfer angeht. Sie planen sehr lange, was und wie sie es anstellen wollen.«
»Also ist er bei Edward?« »Wie lange ist er schon weg?« »Drei Stunden, vielleicht dreieinhalb.« »Nein, weil n, dann wird er bei Dallas sein.«
Bernardo schloss den Wagen auf, und wir stiegen ein. Ich musste die Browning aus dem Hosenbund ziehen. Der Lauf ist zu lang, um so damit zu sitzen. Schließlich hielt ich sie im Schoß. Ich sah zu, wie Bernardo mit dem eingegipsten Arm fuhr. »Soll ich fahren ?«
»Es geht schon. Sag mir nur, wo Dallas wohnt, dann bringe ich uns hin.«
»Scheiße!«
Er hielt und sah mich an. »Die Polizei weiß die Adresse.« »Wenn Marks zu sich kommt, haben wir Glück, wenn uns das Gefängnis erspart bleibt«, sagte ich.
»Wir wissen nicht mal, ob Olaf bei ihr ist«, sagte er. »Ich habe eine bessere Idee. Denn wie wollen wir erklären, dass wir zwar wussten, dass er ein Serienmörder ist, aber die Polizei trotzdem nicht eher gewarnt haben?«
»Hast du Edwards Handy?«, fragte ich. Er argumentierte nicht, beugte sich nur herüber und öffnete das Handschuhfach. Ich nahm das Telefon heraus. »Wen willst du anrufen?« »Itzpapalotl. Sie wird die Adresse wissen.« »Sie wird Olaf bei lebendigem Leibe fressen.«
»Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall sollten wir aus der Garage raus sein, bevor Marks aufwacht und anfängt zu schreien.«
Er fuhr aus der Garage und bog langsam in die Straße ein. Ich wählte die Auskunft, und der Telefonist freute sich, mich mit dem Obsidianschmetterling zu verbinden. Es war Tag. Ich fragte nicht nach Itzpapalotl persönlich, sondern nach Pinotl und sagte, es sei dringend und ich sei Anita Blake. Ich glaube es lag an meinem Namen, dass ich gleich durchgestellt wurde, so als hätten sie meinen Anruf erwartet.
Pinotl meldete sich mit volltönender Stimme. »Anita, meine Gebieterin sagte, du würdest anrufen.«
Ich wettete, dass sie sich über den Grund irrte, aber .. »Pinotl, ich brauche die Adresse von Professor Dallas.« Stille in der Leitung. »Sie ist in Gefahr, Pinotl.« »Dann kümmern wir uns darum.« »Ich werde die Polizei einschalten müssen. Die würden auf Ihre Werjaguare sofort schießen.«
»Du bist besorgt um unsere Leute?« »Geben Sie mir die Adresse, und ich übernehme die Sache, Pinotl.« Schweigen. »Richten Sie Ihrer Gebieterin meinen Dank aus, Pinotl. Ich weiß, dass ich nur ihretwegen noch am Leben bin.« »Du bist nicht zornig, weil sie dir nicht alles gesagt hat, was sie weiß ?« »Sie ist ein Jahrhunderte alter Vampir. Die können manchmal nicht anders.«
»Sie ist eine Göttin.«»Lassen wir die Semantik, Pinotl. Wir wissen beide, was sie ist. Bitte geben Sie mir die Adresse.« Er nannte sie mir. Ich gab Bernardo die Wegbeschreibung, und wir fuhren los.
Unterwegs rief ich die Polizei an. Anonym. Gab an, ich hätte Schreie gehört. Ich legte auf, ohne' meinen Namen zu sagen. Wenn Olaf nicht dort war, würden sie Dallas mächtig erschrecken, und ich würde mich entschuldigen. Ich würde sogar für aufgebrochene Schlösser bezahlen.
»Warum hast du ihnen nicht die Wahrheit gesagt?«, fragte Bernardo.
»Was sollte ich sagen? Ich glaube, da ist ein Serienmörder, der sie umbringt. Und woher wissen Sie das, Ma'am? Na ja, Officer, wissen Sie, das ist so. Ich weiß schon seit Tagen, dass er ein Serienmörder ist, aber unser gemeinsamer Freund Ted Forrester hat ihm verboten, Frauen zu überfallen, solange er uns half, die Verstümmelungsmorde
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