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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bezahlt wird oder sich an einer rächen will, sondern weil er das will. Er ist wie ein bösartiger Hund, der immer wieder Leute anfällt. Irgendwann muss man ihn erschießen.«
     
    »Du gehst mit der Absicht da rein, ihn zu töten«, sagte Bernardo.
     
    »Nein, das stimmt nicht. Erinnere dich, wenn ich einen von euch töte, bin ich entweder Edward einen neuen Gefallen schuldig, oder ich muss die Waffe vor ihm ziehen und herausfinden, wer von uns der Bessere ist. Ich glaube nicht, dass ich Letzteres überleben würde, und es war auch kein Vergnügen, diesen Gefallen einzulösen. In Rikers Haus habe ich einen Einblick in sein anderes Leben bekommen. Ich will nicht noch mal in so ein Gefecht hineingeraten. Das ist nicht mein Ding.«
     
    »Wessen Ding ist das schon?«, sagte Bernardo. »Aber man gewöhnt sich daran.« »Ich gewöhne mich nicht an solches Zeug.« »So wenig wie du dich daran gewöhnst, Leuten das Herz rauszuschneiden? Du machst das wie ein alter Profi.«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Übung macht den Meister.« »Da ist die Straße«, sagte Bernardo.
     
    In der Straße herrschte frühmorgendliche Stille. Die Wagen parkten noch in den Einfahrten, aber die Leute spähten nach draußen zu dem Streifenwagen, der vor Dallas' Haus stand. Eine Tür stand offen und ließ das Krächzen des Funks in die stille Nachbarschaft hinaus. Das Dachlicht rotierte und wirkte in dem grellen Morgenlicht wie ein Kinderspielzeug.
     
    Professor Dallas wohnte in einem kleinen Ranchhaus aus den unechten Adobeziegeln, die hier so beliebt waren. Die Morgensonne überzog es mit einem goldenen Schein. Bernardo parkte am Straßenrand.
     
    »Und ?«, fragte ich.
     
    »Ich bin auf deiner Seite.« Doch ehe wir die Waffen ziehen konnten, kamen die zwei Streifenpolizisten aus dem Haus mit Dallas im Morgenmantel. Wir blieben sitzen und sahen sie an, lächelten den Polizisten zu, während die sich bei ihr für die Störung entschuldigten. Sie blickte auf und sah uns. Sie wunderte sich, winkte uns aber zu.
     
    »Anita, schau dir den Briefkasten an«, sagte Bernardo.
     
    Wir standen genau davor. Mit einem Messer war ein weißer Briefumschlag angeheftet. Darauf stand mein Vorname in Druckbuchstaben. Noch hatte ihn keiner bemerkt außer uns.
     
    Edwards Wagen war hoch genug, um ihn vor den Nachbarn zu verdecken. »Kannst du mir helfen, damit die Polizisten ihn nicht sehen?«
     
    »Mit Vergnügen.«
     
    Ich stieg aus, ließ die Browning auf dem Sitz liegen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie in meinem Hosenbund unbemerkt bleiben würde, und ich trug keinen Ausweis bei mir. Vielleicht hätte ich ihnen den FBIler vorspielen können, vielleicht aber auch nicht. Sich für einen FBI-Agenten auszugeben war ein Bundesvergehen. Bernardo und ich hatten einen Polizeibeamten angegriffen. Da konnten wir eine weitere Anklage nicht gebrauchen.
     
    Bernardo zog das Messer aus der Briefkastenklappe und schaffte es, die Bewegung völlig natürlich aussehen zu lassen. Der Umschlag fiel in meine Hand. Ich ging auf das Haus zu und schlug mir damit gegen den Oberschenkel, als hätte ich ihn aus dem Wagen mitgebracht.
     
    Keiner der Polizisten rief »haltet den Dieb«, und darum ging ich weiter. Ich wusste nicht, was Bernardo mit dem Messer gemacht hatte. Es war einfach verschwunden. »Tag, Dallas, was ist los?« »Jemand hat sich einen Telefonstreich erlaubt, er habe aus meinem Haus Schreie gehört.« »Wer würde etwas so Gemeines tun?«, meinte Bernardo.
     
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an. Er lächelte selbstzufrieden. »Haben Sie auch einen Anruf erhalten?«, fragte sie. »Ja«, sagte Bernardo. »Auf Edwards Handy. Es hieß, Sie wären in Gefahr.«
     
    Die Streifenpolizisten machten denselben Fehler wie das Krankenhauspersonal. Sie stellten sich mit Rang und Namen vor und schüttelten mir die Hand. Ich sagte: »Anita Blake, das ist Bernardo Schneller Schecke.«
     
    »Er ist aber kein ...« Der Polizist guckte verlegen, sobald er den Satz begonnen hatte. »Nein, ich bin nicht vom FBI«, sagte Bernardo mit einer gewissen Bitterkeit im Ton. »Es liegt an den Haaren«, meinte ich. »Sie haben noch nie einen männlichen FBIler mit langen Haaren gesehen.«
     
    »Sicher, es waren die Haare.«
     
    Die Polizisten fuhren weg, und wir standen vor Dallas' Tür, während mal der eine, mal der andere neugierige Nachbar herauskam, um zu sehen, was um diese Uhrzeit schon auf der Straße los war.
     
    »Möchten Sie nicht hereinkommen? Ich habe schon

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