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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nach ihm mit Steinen zu werten? Und doch hoffte ich, er würde sich von mir fernhalten. Aus mehr Gründen, als ich vielleicht zugeben wollte. Vielleicht aus denselben Gründen, derentwegen ich ihn töten würde, wenn er käme. Vielleicht weil ein Körnchen Wahrheit in dem Brief steckte. Ich hatte über fünfzig Leute getötet. Was trennte mich da noch von Leuten wie Olaf ? Das Motiv, die Methode? Wenn das die einzigen Unterschiede waren, dann hatte Olaf recht, und das konnte ich nicht zulassen. Ich konnte das einfach nicht akzeptieren. Wie Edward zu werden war schon Problem genug. Wie Olaf zu werden war ein Albtraum.
     
    Epilog
     
    Marks versuchte es mit einer Anzeige wegen tätlichen Angriffs, aber Bernardo und ich sagten, wir wüssten nicht, wovon er spricht. Dr. Evans bescheinigte, dass die Verletzung nicht aussah, als hätte ihn jemand geschlagen. Das hätte nicht funktioniert, wenn Marks nicht wegen seiner Handhabung des Falles in Ungnade gefallen wäre. Er war bei der Pressekonferenz, wo der Öffentlichkeit versichert wurde, dass die Gefahr vorbei sei, aber Ramirez stand neben ihm auf dem Podium zusammen mit Agent Bradford. Und mit mir. Sie stellten auch Ted und Bernardo dazu. Wir brauchten keine Fragen zu beantworten, aber es kam ein Bild von uns in die Zeitung. Mir wäre lieber gewesen, wenn nicht, aber ich wusste, Bert, mein Boss, würde entzückt sein, und in verschiedenen nationalen Blättern stand, ich sei Anita Blake von Animators, Inc. Bert war begeistert.
     
    Edward bekam eine Infektion von dem Pflock, weil jemand etwas darauf geschmiert hatte. Er bekam einen Rückfall, und ich blieb. Donna und ich saßen abwechselnd an seinem Bett. Und an Beccas Bett. Es kam so weit, dass die Kleine weinte, als ich abreiste.
     
    Peter spielte viel mit ihr und versuchte, sie zum Lächeln zu bringen. Seine Augen waren eingefallen, und er sah aus, als schliefe er wenig. Er wollte mit mir oder Donna nicht reden. Das Einzige, was er vor ihr zugab, waren die Schläge. Von der Vergewaltigung hatte er ihr nichts erzählt. Ich verriet sein Geheimnis nicht. Erstens wusste ich nicht, ob er noch einen
     
    zweiten Schock verkraften würde, und zweitens hatte ich nicht das Recht, sein Geheimnis auszuplaudern. Donna wuchs tatsächlich mit ihrer Aufgabe. Sie war für die Kinder eine starke Stütze, und auch für Ted, obwohl er nicht hören konnte, wenn sie mit ihm sprach. Kein einziges Mal sah ich sie in Tränen aufgelöst. Es war, als habe sie sich neu erschaffen. Das ersparte es mir, sie noch einmal zu kränken.
     
    Zehn Tage nach dem Vorfall war Edward wach und redete. Er war außer Lebensgefahr. Ich konnte endlich nach Hause. Als ich ihnen sagte, ich würde abreisen, zog Donna mich in die Arme und weinte und sagte. »Du musst den Kindern auf Wiedersehen sagen.«
     
    Ich versprach es, und sie ließ mich mit Edward allein, damit wir uns verabschieden konnten.
     
    Ich zog den Stuhl ans Bett und musterte sein Gesicht. Er war noch blass, aber er sah schon wieder wie Edward aus. Die Kälte blickte wieder aus seinen Augen, wenn kein anderer hinsah außer mir.
     
    »Was ist los ?«, fragte er. »Es kann nicht sein, dass ich einfach hier sitze, weil du fast gestorben wärst?«, sagte ich. »Nein«, antwortete er. Ich lächelte, aber er lächelte nicht zurück.
     
    »Bernardo hat mich besucht, aber Olaf nicht«, sagte er. Da begriff ich, dass er glaubte, ich sei bei ihm geblieben, um ihm etwas zu sagen. »Du denkst, ich habe Olaf getötet, und gewartet, bis du einigermaßen wiederhergestellt bist, damit du mich wieder vor die Wahl stellen kannst wie damals bei Harley.« Ich lachte. »Du lieber Himmel, Edward.«
     
    » Du hast ihn nicht getötet« Er sank sichtlich erleichtert in die Kissen. »Nein, ich habe ihn nicht getötet.« Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Es wäre nicht dieselbe Wahl gewesen. Aber wenn du Olaf getötet hättest, hättest du mir nicht schon wieder einen Gefallen schulden wollen.«
     
    »Du hast Angst gehabt, dass ich es darauf anlege.« »Ja.« »Ich dachte, du wolltest wissen, wer von uns beiden der Bessere ist.«
     
    »Auf der Treppe dachte ich, ich würde sterben. Ich konnte nur noch denken, dass Peter und Becca mit mir da drinnen sterben würden. Bernardo und Olaf waren da, aber du warst die Treppe hinaufgegangen und kamst nicht zurück. Als du dann doch um die Biegung kamst, wusste ich, du würdest die Kinder rausbringen. Ich wusste, du würdest dein Leben für sie riskieren. Bernardo

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