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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Gesicht, unsere Blicke trafen sich über der winzigen Gestalt. Es blickte mich an. Die Schusswunden schlossen sich. Ich feuerte in den Bauch, weil ich damit den Säugling nicht gefährdete. Es fiel nicht, es warf sich hin. Ich hatte ihm nicht wesentlich geschadet. Ich ging hinter einer Reihe Betten in Deckung. Sie standen alle auf dünnen Beinen mit Rädern, kauerte mich hin und spähte durch den Wald von Metallrohren, sah es ebenfalls kauern. Es hob das Baby an sein Maul.
     
    Ich hatte keine freie Schussbahn und feuerte trotzdem, traf die Wand daneben. Es zuckte zusammen, rutschte zur Seite, ließ aber den Säugling nicht fallen. Ich schoss weiter durch die Stahlrohrbeine und hielt es in Bewegung. Wo blieb Ramirez,
     
    VEs erhob sich und rannte direkt auf mich zu. Ich feuerte. Es zuckte, rannte aber weiter. Der Säugling war inzwischen ohne Decke, nur mit einer Windel bekleidet, aber er war am Leben. Das Ungeheuer warf ihn nach mir. Unwillkürlich fing ich ihn auf, barg ihn mit beiden Händen an meiner Brust. Das Monster sprang mich an. Seine Wucht trug uns durch das Loch in der Scheibe, durch das ich gekommen war. Wir landeten, als hätten wir uns im Fluge gedreht, ich oben, das Monster unten. Den Pistolenlauf an seinen Bauch gepresst, drückte ich ab, noch bevor ich das Baby wieder sicher im Arm hielt.
     
    Das Ungeheuer zuckte wie eine Schlange mit gebrochenem Rückgrat. Ich kam neben ihm auf die Knie und feuerte, bis die Browning klick machte, ließ sie fallen und griff zur Firestar. Ich Hatte sie noch nicht in Schussposition, als ich mit dem Schlag einer Hand gegen die Wand geschleudert wurde. Da ich das Baby zu schützen versuchte, hatte ich mehr von dem Aufprall abbekommen, als gut für mich war. Einen Moment lang war ich wie betäubt. Das Ungeheuer griff mir in die Haare, drehte meinen Kopf zu sich herum.
     
    Ich feuerte in seine Brust und in den Magen. Bei jeder Kugel nachte es einen Ruck, und irgendwann bei der sechsten oder siebten ließ es meine Haare los. Eine Kugel später war auch die Firestar leer. Es stand über mir, der lippenlose Mund lächelte mich an.
     
    Der Feueralarm stoppte. Die plötzliche Stille war erschreckend. Ich hörte meinen Puls im Kopf wummern. Das Baby schrie umso durchdringender, verzweifelter. Das Ungeheuer spannte sich an, und ich wusste eine Sekunde, bevor es sprang, dass es sich auf mich stürzen würde. In dieser Sekunde legte ich den Säugling auf den Boden. Ich war halb abgewandt, als es mich hochhob. Dann krachte ich gegen die nächste Wand. Ich streckte die Arme aus, um so viel Schwung wie möglich abzufangen. So war ich nicht betäubt, als es mich wieder packte. Es nahm mich beim Oberarm, während ich mich Wand, damit es den anderen Arm nicht zu fassen bekam.
     
    Ich wusste mich in solchen Zweikämpfen zu bewegen, aber nicht bei einem glitschigen, hautlosen Gegner. Nirgends ließ sich fest zupacken. Es klaubte mich am Hemd von Boden auf, griff mit der anderen Hand unter meine Oberschenkel und stemmte mich wie eine Hantel. Ich prallte gegen die Wand, als hätte ich durchbrechen sollen. Ich versuchte, mich abzufangen, umsonst. Ich rutschte betäubt zu Boden. Ein paar Augenblicke lang war ich unfähig, zu atmen oder zu denken.
     
    Es kniete sich neben mich, riss mein Polohemd aus der Jeans, entblößte meinen Bauch und meine Brust. Dann schob es eine Hand unter meinen Rücken, hob mich sanft hoch, sodass ich mit durchgebogenem Rücken in der Luft hing, und senkte sein Gesicht über meine nackte Haut wie zu einem Kuss. Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, sie flüsterte: »Hunger.« Alles schien fern wie in einem Traum, und ich wusste, ich stand kurz vor der Bewusstlosigkeit. Ich hob die Hand, hatte nicht das Gefühl, als wäre es meine, aber ich bewegte sie. Ich strich über das glitschige, rohe Gesicht. Es wandte mir seinen lidlosen Blick zu, während es den Mund herabsenkte. Mein Daumen glitt weiter, tastete nach dem Auge. Es ließ es geschehen. Es biss mir in den Magen, als mein Daumen in das Auge stieß. Wir schrien beide.
     
    Ramirez kam aus Richtung der Feuertreppe und schoss beidhändig, während er den Flur entlang vorrückte.
     
    Ein Ruck nach dem andern ging durch die wandelnde Leiche, Doch die Löcher schlossen sich immer schneller, als würden die Schüsse nur die Heilkraft verstärken. Ich rechnete damit, dass Jas Wesen erneut angriff oder flüchtete, aber das tat es nicht. Es sprang durch die zerbrochene Scheibe des Säuglingssaales. Da wusste ich,

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