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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Wort auf, das ich kannte. Er nannte mich Brujo. Das heißt Hexe.
     
    »Ach, verdammt!« Ich öffnete die Tür, wobei ich um den toten Jarman herum steigen musste. Auch. auf dem Flur regneten die Sprinkler. Evans saß noch immer an die Wand gelehnt, den Mundschutz heruntergezogen, als hätte er keine Luft bekommen.
     
    »Wo ist sie entlanggelaufen?«, fragte ich.
     
    »Die Nottreppe runter, am Ende des Flurs.« Er musste schreien wegen des Alarms, aber er klang matt und abwesend. Vielleicht konnte ich mir später auch erlauben, einen Schock zu kriegen.
     
    Ich hörte nicht die Tür aufgehen, nur wie Ramirez mir hinterher brüllte: »Anita!«
     
    Halb drehte ich mich um, während ich weiter zur Treppenhaustür rannte. »Ich nehme die Treppe, nehmen Sie den Aufzug.«
     
    Er brüllte: »Anita!«
     
    Ich drehte mich noch mal um, und er warf mir eines der Mobiltelefone zu. Ich fing es ungeschickt mit einer Hand vor der Brust.
     
    »Wenn ich unten bin und habe sie nicht gefunden, rufe ich an«, rief er.
     
    Ich nickte, stieß mir das Telefon in die hintere Hosentasche und rannte zur Tür. Da war sie. Ich hatte die Browning in der Hand. Diesmal gab es keinen sauerstoffgefüllten Raum. Wir würden sehen, ob Kugeln etwas nützten.. Ich stemmte die schwere Feuertür mit dem ganzen Körper auf, bis sie gegen die Wand stieß, und wusste, die Leiche stand nicht dahinter. Auf dem Betonabsatz zögerte ich. Auch hier spritzte Löschwasser von der Decke und floss in kleinen Wasserfällen die Betonstufen hinab. Der Feueralarm füllte das Treppenhaus mit schrillem Hall. Ich spähte nach oben in den Treppenschacht, dann nach unten. Ich hatte keine Ahnung, wohin das Wesen gegangen war. Es konnte in jedem Stockwerk sein.
     
    Verdammt, ich musste es finden. Mir war nicht ganz klar, wieso es mir so dringend war, aber immerhin hatte ich mich doch nicht geirrt, was die Dunkelheit und die Leichen anging. Ich würde meinem Urteil vertrauen. Das waren belebte Leichen, nur von einer Art, die ich bis dahin noch nicht gekannt hatte. Aber Leichen waren sie, und ich war ein Totenbeschwörer. Theoretisch konnte ich jede Sorte wandelnder Toter beherrschen. Manchmal konnte ich einen Vampir spüren, wenn er in der Nähe war. Ich atmete tief durch und zentrierte mich in einer soliden Linie, zog meine Macht ein, schleuderte sie hinaus und suchte, den Rücken an der Tür, von oben bis unten durchnässt und das Schrillen des Alarms im Ohr, sodass schwer fiel zu denken. Ich sandte die »Magie« durchs Treppenhaus wie unsichtbare Nebelschwaden. Ich bekam einen Ruck. Ich hatte etwas gespürt wie den Ruck der Angel. Nach unten war es gegangen. Wenn ich mich irrte, war ich aufgeschmissen, aber ich glaubte es eigentlich nicht. Ich rannte die nassen Betonstufen runter, eine Hand am Geländer, um mich abzufangen, falls ich ausrutschte, in der anderen die Pistole mit dem Lauf nach oben. Auf dem nächsten Treppenabsatz lag eine Frau auf der Türschwelle, reglos, aber atmend. Ich drehte ihr den Kopf zur Seite, damit sie nicht unter den Sprinklern ertrank, und rannte weiter. Abwärts, das Wesen bewegte sich abwärts, es nahm sich nicht die Zeit zu fressen. Es rannte, flüchtete vor uns, vor mir.
     
    Ich richtete mich auf und glitt aus, nur das Geländer bewahrte mich vor einem Sturz. Dabei verlor ich die Verbindung der Kreatur. Ich konnte nicht die Konzentration halten und gleichzeitig etwas anderes tun. Die Sprinkler setzten abrupt aus, der Alarm heulte umso durchdringender, weil das Prasseln des Wassers nicht mehr dämpfte. Ich stemmte mich hoch und rannte weiter. Weit unten schrie jemand. Ich sprang über die Geländerkehre, rutschte den nassen Metallholm entlang und machte einen riskanten Satz über die nächste Geländerkehre. Ich machte so schnell ich konnte, riskant schnell. Ich rannte und glitt und stolperte abwärts, während das Gefühl wuchs, zu spät zu kommen. Nicht rechtzeitig da zu sein, egal wie rücksichtslos ich rannte.
     
    D ie Verbindung zu dem Wesen war nicht wiederherzustellen, außer ich bliebe stehen und konzentrierte mich. Ich entschied mich, weiterzuhasten, und hoffte, nicht an dem entscheidenden Stockwerk vorbeizulaufen. Auf der 19. Etage kam ich an einer zusammengedrängten Schar klatschnasser Patienten und einer Schwester vorbei. Alle zeigten wortlos nach unten. Auf 17 war ein Mann mit einem Blumenstrauß in der Hand und blutender Lippe, der etwas plapperte und nach unten zeigte. Auf der 14. wurde die Tür aufgestoßen, und eine

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