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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht mehr bremsen. Jeder
    ausgewachsene Delphin trainierte eine Zeitlang mit einem menschlichen Partner, um zu lernen, wie er Ertrin-kende, Schiffbrüchige und sogar havarierte Boote retten konnte. Nun waren sie außer sich vor Entzücken, das Erlernte in einem derart großen Umfang praktisch anwenden zu können.
    Schleppgeschirre von den Trainingsdurchläufen waren verfügbar; man konnte mehrere aneinander koppeln, um Gruppen von Delphinen vor die kleineren Segelboote zu spannen. Ein großes Joch gab es bereits, angefertigt für den wuchtigen Lastkahn, der Erz beförderte. Schon öfter hatten die Delphine die Frachtbarke über den Drake-See geschleppt. Aber noch nie zuvor war eine Situation eingetreten, in der die Siedler alle Delphine um Hilfe ersuchen mußten.
    »Wir haben gewußt, daß sich etwas Schwerwiegen—
    des anbahnt«, erklärte Jan Regan; sie strahlte Ruhe und Gelassenheit aus, wie es sich für die Leitende
    Delphineurin gehörte. Halbherzig lachend, fuhr sie fort:
    »Die Delphine schnatterten und quietschten wie
    verrückt, wenn sie von irgendwelchen Veränderungen
    unter Wasser berichteten. Es war klar, daß sich in dieser Gegend hier …« – mit einer Handbewegung deutete sie auf die Bucht, in der das Wasser vor wimmelnden Leibern schäumte – »vulkanische Aktivitäten abspielten.
    Doch du weißt ja selbst, daß unsere Freunde gelegentlich zum Übertreiben neigen.«
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    »Hah! Den Rauchwolken nach zu urteilen, die der
    Picchu ausspuckt, muß sich schon sehr bald was tun!«
    Ben hatte seine Fassung wiedergewonnen. »Fragt sich nur, wieviel Zeit uns bleibt, ehe der Picchu Ernst
    macht.«
    »Es ist nicht der Picchu, der auszubrechen droht«,
    wandte Jim so behutsam wie möglich ein. Er wartete ab, bis Ben sich von seiner Verblüffung erholt hatte, ehe er weitersprach. »Sondern der Garben.«
    »Es war von Anfang an ein Fehler gewesen, einen
    Berg nach diesem alten Halunken zu benennen«, stöhnte Ben.
    »Hinzu kommt«, fuhr Jim fort, »daß Patrice sich auf keinen engeren Zeitrahmen festlegen kann.« Selbst der sonst so unerschütterliche Bernard Shattuck war bei dieser Hiobsbotschaft wie vom Donner gerührt. »Er kann uns lediglich warnen, wenn der Ausbruch unmittelbar bevorsteht.«
    »Was versteht er unter ›unmittelbar‹?« erkundigte
    sich Bernard nüchtern.
    »Ein, zwei Stunden vor dem großen Knall. Die steigenden Werte für Schwefel und Chlor bedeuten, daß das Magma hochkocht. Ungefähr zwei, drei Tage lang spuckt der Berg bloß Schwefel und Asche aus …«
    »Die Asche geht ja noch. Nur der Schwefel ist wider-wärtig«, warf Helga Duff hustend ein.
    »Das größte Problem könnte jedoch der pyroklastische Fallout sein, der über die Bucht niedergeht.«
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    »Der was?« Bei dem Fremdwort verzog Jan das Gesicht. Mit Delphinen kannte sie sich aus wie kaum ein anderer, doch Fachjargon war ihr ein Greuel.
    »Damit sind Gesteinsbrocken gemeint, die der Vulkan ausschleudert«, erklärte Jim geduldig.
    »Sind die noch schlimmer als die Asche und der
    Rauch?« wollte Efram wissen. Obwohl sie noch nicht
    lange auf dem Anlegesteg standen, überzog bereits ein grauer Aschefilm ihre Tauchanzüge.
    »Kommt auf die Größe der Geschosse an …«
    »Aber heute nachmittag gibt es einen Fädenfall am
    Maori-See«, berichtete der junge Gunnar Schultz und schaute bei dem bevorstehenden doppelten Desaster
    ganz bestürzt drein.
    »Wir müssen schleunigst alle bewegliche Habe nach
    Kahrain bringen, das ist unsere vordringlichste Aufgabe, Leute. Um die Fäden kümmern wir uns später«, legte
    Jim dar. »Sämtliche verfügbaren Wasserfahrzeuge
    werden für den Transport eingesetzt, und an die Eigner ist bereits eine diesbezügliche Aufforderung ergangen.
    Wir müssen nur noch den Leittieren der Schulen erklären, was zu tun ist, und welche Art von Kooperation wir erwarten.«
    Er begann, Kopien des Evakuierungsplans zu verteilen, den Emily Boll, die zusammen mit Admiral Paul
    Benden die Kolonie leitete, ihm vierzig Minuten zuvor gegeben hatte. Besorgt hob er den Kopf und beobachtete drei schwerbeladene Schlitten, die sich auf Kolli-sionskurs befanden. »Verdammt noch mal! Studiert 48
    schon mal die Pläne, während ich so etwas wie eine
    Luftverkehrskontrolle organisiere.«
    Gewissenhaft machten sich die Delphineure mit den
    Einzelheiten des Evakuierungsplans vertraut; Jan überflog das meiste und widmete sich lediglich den ihnen zugeteilten Pflichten. Die Delphineure waren für all das Zeug verantwortlich, das

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