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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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unglaublichen Sprünge, zu denen Delphine imstande sind, schoß Dart, ihrem Namen alle Ehre machend, wie ein Pfeil in die Höhe, flog über mehrere Kameraden hinweg und tauchte geschmeidig wieder ins Wasser ein. Ihre entschwindende Rückenfinne zeigte an, in welch rasantem Tempo sie davonflitzte.
    »Ich hole die Geschirre«, bestätigte Theo und zog
    eine drollige Grimasse. »Ich hole die Geschirre.« Dann schwamm sie mit kräftigen Zügen zur nächsten Pierlei-ter. »Wieso ist sie mir immer einen Schritt voraus?«
    »Weil sie schneller schwimmen kann!« schrie Toby
    Duff.
    »Kibby und ich schaffen Schneisen«, informierte
    Oregon Toby. »Nehmen Bojen mit Flaggen?«
    Jan begann zu kichern. »Warum geben wir uns überhaupt noch die Mühe, ihnen etwas erklären zu wollen?«
    »Flaggenbojen sind schon unterwegs«, bestätigte
    Toby und kraulte zu der Leiter bei den Lagerschuppen, in denen die Bojen zum Markieren von Regattastrecken lagerten. »Die roten kennzeichnen die Bahn aus der Bucht heraus, Grün signalisiert den Rückweg.«
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    »Von den Winterregatten müßten noch genug Bojen
    vorhanden sein«, bemerkte Efram, der sich Toby anschloß.
    »Sind das alle Schiffe?« fragte Teresa, während sie sich auf ihrem Schwanz aufrichtete und die Kaianlage auf und ab spähte.
    »Von den Landsitzen längs der Küste und des Flusses müßten noch mindestens ein Dutzend Lugger und
    Schaluppen eintreffen«, entgegnete Jan. »Die größeren können direkt bis zum Paradiesfluß weitersegeln, aber alles, was bis Kahrain Head befördert wurde, ist bereits in Sicherheit.«
    »Viel Arbeit, viel Arbeit«, freute sich Teresa und sah glücklicher aus denn je. »Mal was Neues. Bringt Spaß!«
    Jan ergriff ihre linke Flosse. »Das ist kein Spaß, Teresa, sondern bitterer Ernst.« Vor Teresas linkem Auge wackelte sie mit dem Finger. »Gefährlich. Anstrengend.
    Viele Stunden harter Dienst.«
    Teresas Miene drückte gleichmütige Gelassenheit
    aus. Ein Mensch hätte an ihrer Stelle lässig die Achseln gezuckt. »Mein Vergnügen, nicht dein Vergnügen. Für mich Genuß. Keine Bange, hörst du?«
    Als Jim Tillek den Luftverkehr geregelt und ein paar Strandwächter in Aufstellung gebracht hatte, waren mit Hilfe von roten und grünen Bojen zwei Schiffskorridore eingerichtet worden. Drei Teams, bestehend aus den kräftigsten Männchen, schleppten den großen Lastkahn, der mit rot markierten Gütern beladen und bereits unterwegs war. Die erste Flottille kleinerer Segler folgte dichtauf; Delphine lotsten sie aus dem überfüllten
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    Hafengebiet bis an eine Stelle, wo sie von günstigen Winden getrieben Kurs auf Kahrain setzen konnten. Zur Sicherheit schwammen ein paar Delphine als Eskorte mit.
    »Wir schaffen es niemals, den Verbleib des ganzen
    Zeugs im Auge zu behalten«, sagte Ben zu Ciaire. Sie hatte den Delphineuren etwas zu essen besorgt, derweil ihr maritimer Freund, Tory, zusammen mit seinem Team blau und grün gekennzeichnete Frachtstücke zu Dinghis und anderen weniger seetüchtigen Wasserfahrzeugen beförderte.
    Sogar die kleineren Kähne, die Kajaks und das große Zeremonialkanu, fanden Verwendung. Allerdings mußte man sie aufmerksam beobachten, da sie von relativ unerfahrenen Seeleuten – Jugendlichen und Kindern – gesteuert wurden.
    Jim Tillek sorgte dafür, daß alle Rettungswesten trugen und genau wußten, wie man einen Delphin zu Hilfe ruft.
    Es waren nicht genug Lockpfeifen für alle da, was einigen der jüngeren Kindern Sorgen bereitete; doch Theo Force ließ Dart demonstrieren, wie schnell sie herbeieilen konnte, wenn man nur kräftig mit beiden Händen auf das Wasser schlug.
    »Diese begriffsstutzigen Landratten machen die meisten Probleme«, beschwerte sich Jim, während er hastig den Anlegesteg entlanglief und über Megaphon ein paar Einwohner von Landing zurückpfiff, die Haus-haltsgeräte zu den Stapeln mit rot gekennzeichneter wichtiger Fracht stellten. Einige Kolonisten, die in Lan-54
    ding geblieben waren, um dort Verwaltungsaufgaben
    wahrzunehmen, glaubten, sie seien mit besonderen Privilegien ausgestattet. Nun, in einer Krisensituation wie dieser mußten sie auf ihre Vorrechte verzichten.
    Jim war mit seiner Geduld am Ende. Er marschierte
    zu dem nächstbesten Schlitten, zerrte den Piloten heraus und befahl ihm, den Krempel, den er soeben abgeladen hatte, unverzüglich wieder einzupacken. Dann flog Jim den Schlitten eigenhändig an das hintere Ende des Strandes, wo die private Habe gelöscht wurde. Trotz der

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