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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Treibstoff hier?«
    »Mein Vater hat ihn nicht gestohlen!« ging Shensu
    verärgert in die Defensive.
    »Das wollte ich auch nicht andeuten, Shensu«, lenkte Benden ein.
    »Mein Vater hortete den Treibstoff, während er zwischen den Kolonistenschiffen und der Planetenoberfläche hin und her pendelte. Immerhin galt er als der beste Shuttlepilot von allen. Und er war der sparsamste.
    Er nahm sich nur, was er durch umsichtiges
    Manövrieren bei jedem Flug einsparte, und durch seine Knauserigkeit kam niemand zu Schaden. Manchmal
    erzählte er mir, wieviel Sprit die anderen Piloten durch Achtlosigkeit verschwendeten. Außerdem war er ein Konzessionär und hatte auf gewisse Dinge einen
    verbrieften Anspruch. Im Grunde sorgte er nur dafür, daß immer eine Treibstoffreserve zur Verfügung stand.«
    »Aber …« setzte Benden an, in dem Wunsch, Shensu
    zu beschwichtigen.
    »Er sparte den Treibstoff, um fliegen zu können. Er mußte fliegen.« Shensus Blick wanderte ins Leere, als er seinen leidenschaftlichen Nachruf fortsetzte. »Es war sein Leben. Als er auf den Weltraum verzichten mußte, konstruierte er ein kleines Atmosphärenflugzeug. Ich kann es Ihnen zeigen. Hier in Honshu flog er damit, wo niemand außer uns ihn sah. Doch jeden von uns nahm er abwechselnd mit in die Luft.« Während Shensu in Erinnerungen schwelgte, wurden seine Züge weich.
    »Auf diese Belohnung arbeiteten wir alle hin. Und ich 390
    verstand, was ihn am Fliegen so faszinierte.« Er holte tief Luft und betrachtete dann die beiden
    Flottenoffiziere mit seinem üblichen verschleierten Blick.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich glücklich wäre, wenn ich nie wieder fliegen dürfte«, räumten Benden ein.
    »Danke, daß Sie uns ins Vertrauen gezogen haben,
    Shensu.«
    »Mein Vater wäre entzückt, wenn er wüßte, daß ein
    Benden durch seine Treibstoffvorräte in die Lage versetzt wird, Menschen zu retten«, entgegnete Shensu mit einem listigen Seitenblick auf den Lieutenant. »Ich schlage vor, wir warten bis spät nachts, wenn uns niemand beobachten kann. Die Marines, die Sie mitgebracht haben, scheinen recht stämmige Kerle zu sein.
    Aber diesen Fähnrich lassen Sie am besten beim Shuttle zurück. Er quasselt zuviel. Kimmer darf nichts von unserer Transaktion erfahren. Es genügt, wenn er von Pern fortgebracht wird.«
    »Haben Sie den Inhalt der Kanister kürzlich gecheckt, Shensu?« fragte Saraidh. Als er den Kopf schüttelte, ging sie geduckt in die Höhle hinein und inspizierte ein paar von den Containern. »Ihr Vater hat an alles gedacht, Shensu«, sagte sie über die Schulter, während sie in den Kanister hineinspähte, den sie auf den Kopf gestellt hatte. »Ich hatte Angst, nach über fünfzig Jahren könnte der Treibstoff vom Plastik verschmutzt sein, aber die Flüssigkeit ist klar; es gibt keine Spur von Ablagerungen.«
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    »Welche Edelsteine sollten wir Ihrer Ansicht nach
    mitnehmen?« erkundigte sich Shensu beiläufig.
    »In der Industrie ist man ganz scharf auf Saphire,
    reinen Quarz und Diamanten«, erklärte Saraidh, nachdem sie die niedrige Höhle wieder verlassen hatte. Sie streckte den Rücken, der von der halbgebückten Haltung schmerzte. »Doch hauptsächlich benutzt man Edelsteine nach wie vor, um sich damit zu schmücken.
    Abnehmer sind reiche Frauen, eitle Stutzer und Leute, die ihre Kuscheltiere damit behängen.«
    »Schwarze Diamanten?« fragte Shensu und blickte
    erwartungsvoll drein.
    »Schwarze Diamanten!« wiederholte Saraidh verblüfft.
    »Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen welche«, forderte
    Shensu sie mit freudigem Lächeln auf. »Zuerst verschließen wir die Höhle, und dann steigen wir zu
    unseren Werkstätten hinunter. Danach führe ich Sie
    durch die ganze Festung, wie versprochen.« Er grinste.
    Benden wußte nicht, was schlimmer war, der Anstieg
    oder der Abstieg. Auf der engen Wendeltreppe wurde
    ihm schwindlig, und er hatte das Gefühl, er könne jeden Augenblick diese endlose Spirale hinunterstürzen.
    Weltraumspaziergänge
    oder Manöver in
    Schwerelosigkeit machten ihm nichts aus, doch an diese Form von Aktivität war er nicht gewöhnt. Ein wenig beruhigte es ihn, daß Shensu voranging. Doch wenn
    Saraidh die Stufen hinuntersegelte und ihn mitriß,
    konnte Shensu sie beide vermutlich auch nicht
    abfangen.
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    Sie passierten etliche Treppenabsätze, die Shensu indessen links liegen ließ. Nach einer halben Ewigkeit erreichten sie eine sehr große Halle, die sich unter dem Hauptwohnraum befinden mußte. Die

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