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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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auf Erden, ohne Ines. Der Himmel, das war für ihn dort, wo sie sich aufhielt. Wo auch immer das sein mochte. Was interessierten ihn Kulissen? Hauptsache, er konnte bei Ines sein.
    Wenn es eine unsterbliche Seele gab, dann sah sie ihm jetzt zu, wie er ihre Peiniger leiden ließ.
    Plötzlich waren über ihm hundert, vielleicht zweihundert Vögel in einer klaren Flugformation. Drei ineinander verkeilte Pfeilspitzen. Fasziniert blickte er ihnen nach.
    Er wusste nicht, um welche Vögel es sich handelte, aber er beneidete sie um diese ästhetische Formation, die einen gemeinsamen Willen erkennen ließ. Gleichzeitig war da etwas in ihm, das solches Handeln völlig ablehnte. Niemals wäre er in der Lage gewesen, sich in so etwas einzureihen. Dazu war er viel zu sehr Individualist.
    Er fühlte sich immer als Außenseiter, als einer, der versuchte, die Sache zu kontrollieren und im Griff zu haben, ohne mit ihr eins zu werden. Nie hätte er es geschafft, sich einer Partei anzuschließen, nicht einmal, um sie für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Er misstraute Organisationen, fühlte sich als Feind der Herden, und doch bewunderte er den koordinierten Flug dieser Vögel.

Ann Kathrin schreckte hoch, als sei ein Schuss gefallen.
    Holger Bloem hatte schon geduscht und seinen Heinrich-V-Bart frisch rasiert. Er trug eine Art Rund-um-den-Mund-Bart-Look, gepflegt getrimmt und in Form gebracht.
    Sie mochte Männer, die auf ihr Aussehen achteten.
    Sie beschlossen, gemeinsam im Surf-Café zu frühstücken.
    Sie gingen auf der Kaiserstraße Richtung Nordstrand. Eine milde Morgensonne ließ den Sand glitzern. Das Meer war ruhig, und der Wind zerzauste ihre Haare. Für Ann Kathrin waren das Streicheleinheiten der Natur.
    Sie fanden draußen Platz, nahmen sich Decken und wickelten sich ein.
    »Es gibt da ein Foto vom Osterfeuer, das geht mir nicht aus dem Kopf«, sagte Ann Kathrin. »Ich frage mich, ob die Frau darauf Kim Riedel ist. Man kann nur wenig erkennen. Sie trägt – wenn sie es ist – so eine Kapuze. Es wäre wichtig für mich. Ich glaube, ihr kommt eine Schlüsselposition in dem Ganzen zu.«
    Die Kellnerin war da, eine freundliche, rothaarige Studentin aus Leipzig, die eigentlich im letzten Jahr in der Hauptsaison nur vier Wochen aushelfen wollte, um ihr kleines Stipendium aufzubessern, und jetzt an diesem Job mehr Spaß fand als am BWL -Studium.
    Ann Kathrin und Holger Bloem bestellten sich Rühreier und je ein Frühstück, doch noch bevor der Kaffee kam, sagte Bloem: »Kim Riedel? Ja, klar! Die hat mir sogar zugenickt. Das ist in der ganzen Hektik untergegangen, wegen dieser Taschendiebe.«
    »Du kennst sie?«, fragte Ann Kathrin erstaunt.
    Holger Bloem lächelte gegen die Sonne, die ihn blendete: »Ich habe mal im Ostfriesland-Magazin eine Geschichte über sie gemacht. Ist zwei, drei Jahre her. Sie hat damals in dieser Krimireihe mitgespielt, mit diesem Pfarrer – na, ich komme gerade nicht drauf.«
    Er sah Ann Kathrins Erstaunen. Zunächst drehte er sich kurz um, um sich zu vergewissern, dass nicht etwas hinter ihm sie so irritierte, aber dort nahm nur ein Rentnerpärchen aus dem Westerwald Platz, um das Frühstück mit Blick auf die Nordsee zu genießen.
    »In der Krimiserie von Johannes Klar?«
    Holger Bloem nickte. »Ja, genau. Der hat die Drehbücher verfasst und sie wohl reingebracht damals. Also, so sah es für mich aus. Kann auch sein, dass die beiden kurze Zeit ein Paar waren, aber das will ich jetzt nicht behaupten. Wir sind ja auch kein Paar, obwohl wir gerade aus einer Ferienwohnung gekommen sind und jetzt hier gemeinsam frühstücken … Zumindest würden wir das gerne …«
    Er sah sich noch einmal um, diesmal nach der Bedienung. Die kam auch schon mit zwei großen Kaffeetassen.
    Holger Bloem nahm einen Schluck. Ann Kathrin saß da wie vom Schlag getroffen. Sie rührte sich nicht, und ihre Unterlippe hing schlaff herab. Holger Bloem hatte sie selten mit so einem dummen Gesichtsausdruck gesehen.
    Sie brauchte eine Weile, bis sie sich wieder gefangen hatte. Inzwischen standen die Brötchen auf dem Tisch. Der Aufschnitt sah gut aus.
    »Das heißt, diese Kim hat nicht nur für Willbrandts Bruder gearbeitet, sondern sie hatte auch eine Verbindung zu Johannes Klar und war möglicherweise beim Osterfeuer, um ihm zu berichten, ob alles geklappt hatte … Oder um für ihn Bilder zu machen?«
    »Das kann ich nicht sagen, aber irgendetwas ist damals beim Film wohl schiefgegangen. Sie hat in ein paar Folgen

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