Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
Vom Netzwerk:
beschissen.«
    »Und dann habt ihr herausgefunden, wie ich heiße und wo ich wohne?«
    »Das war ein Klacks für uns. Du bist in die Polizeiinspektion im Fischteichweg gelaufen, und da haben wir gefragt, wer der schicke Wachtmeister ist, mit dem knackigen Hintern, der da gerade so locker vom Hocker hereinmarschiert ist.«
    Weller war auf angenehme Weise verwirrt. Hatte er tatsächlich so eine Wirkung auf Frauen? Waren die jungen Damen heutzutage so? Gingen sie Männern nach? Redeten sie so? Waren seine Töchter auch so? Verhielt sich die neue, freie, gebildete Frauengeneration so?
    »Dann hat mir einer deiner Kollegen Auskunft gegeben. Nicht ganz so gutaussehend wie du, Frank. So ein Sprechblasen- und Anbaggertyp.« Sie fuhr sich durch die Haare. »Er hatte eine verunglückte Miniplifrisur. Das wirkt auf mich immer ein bisschen zu prollig. Aber er war sehr von sich eingenommen.«
    Weller spuckte den Namen aus wie einen Kirschkern: »Rupert!«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Na, ist ja auch egal.«
    Um seinen Blick zu ihren Laufmaschen zu lenken, kratzte sie sich wie unabsichtlich am Knie, aber er guckte schon wieder zu seinem Handy.
    »Also, meine erste Frage ist: Wählst du aktiv aus oder lässt du dich von den Frauen ansprechen?«
    »Wie?«
    »Na, Männer wie du haben doch sicherlich viele Angebote. Lässt du dich gerne erobern, oder folgt du deinem Jagdinstinkt?«
    Weil Weller sich überfordert sah, ergänzte sie: »Ging beim letzten One-Night-Stand die Initiative von dir aus oder von der Frau?«
    »Ja, also … Ich weiß nicht …«
    Sie nahm einen Schluck Kaffee, ohne dabei auf den Milchschaum zu achten. »Unsere vorangegangene Umfrage unter Frauen hat ergeben, dass viele Probleme mit besonders gutaussehenden Männern haben. Sie geraten dadurch unter Druck. Weißt du, dass attraktiven, gebildeten Männern viel öfter Orgasmen vorgespielt werden als hässlichen Dumpfbacken? Ja, so seltsam es klingt, die Frauen geraten bei diesen Prachtexemplaren unter Erfolgszwang. Sie wollen den Mann bestätigen und …«
    Weller schob den Zeigefinger zwischen Hals und Hemdkragen. Er spürte so ein Kribbeln auf der Haut wie manchmal kurz vor einem gefährlichen Zugriff, wenn noch nicht ganz klar war, ob der mutmaßliche Täter gleich die Waffe ziehen und um sich schießen oder lieber brav die Hände in die Luft recken würde. Seine Körperreaktionen waren zunehmend wie die bei einer Schießerei. Es war, als würde seine Haut mit dem Einschlag eines Neun-Millimeter-Geschosses rechnen.
    »Wenn dir eine Frau einen Orgasmus vorspielt, merkst du das dann, Frank? Amüsiert es dich? Oder hast du dann das Gefühl, alles falsch zu machen?«
    Nein, sie feuerte keine Neun-Millimeter-Munition auf ihn ab. Sie schoss schon eher mit einer abgesägten Schrotflinte. Die Schrotkörner prasselten großflächig hart gegen Wellers Körper und die Wucht drohte ihn umzuwerfen.
    »Stellen Sie allen Männern solche Fragen?«
    Sie lachte. »Ja. Sag bloß, das ist dir unangenehm? Bist du so verklemmt, oder spielst du das nur, um die Frauen aus der Reserve zu locken? Manche werden ja erst richtig heiß, wenn …«
    »Stopp!«, rief Weller. »Stopp!«
    Sie hob lachend beide Hände, als würde sie sich ergeben. »Ja?«
    »Ich glaube, ich bin nicht der Richtige für dieses Gespräch. Es ehrt mich, dass ich ausgewählt wurde, aber … Ich habe gerade frisch geheiratet. Ich bin praktisch in den Flitterwochen.«
    »Flitterwochen?«
    »Ja, Flitterwochen!«
    Sie versuchte erst gar nicht, eine provozierend-erotische Haltung einzunehmen. Sie hatte mit Ärger zu kämpfen, der langsam in ihr aufstieg, und sie wusste, wenn sie ärgerlich wurde, war sie nicht mehr gut.
    »Also, Frank, reden wir über deine Frau. Denkst du manchmal beim Sex mit ihr an eine andere?«
    »Nein!«, protestierte er. »Nein, ganz bestimmt nicht.«
    »Aber das tun doch alle«, beruhigte sie ihn. »Frauen machen das auch, zum Beispiel, als ich dir mit meiner Freundin in Aurich nachgegangen bin, da hatte ich abends mit meinem Freund langweiligen Blümchensex vor dem Einschlafen, den kein Mensch braucht und den man einfach nur aus Verlegenheit …« Sie winkte ab. »Jedenfalls habe ich die ganze Zeit dabei an dich gedacht. Deinen knackigen Arsch vor mir gesehen und …«
    Weller sprang hoch, als sei er von einer Giftschlange in den Hintern gebissen worden. Er musste irgendwie aus dieser Situation raus.
    »Also, ich denke, es ist besser, wenn Sie jetzt gehen.« Er betonte das
Sie
, um eine

Weitere Kostenlose Bücher