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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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aufführen, kann man hier nur scheitern …«
    Jutta Diekmann sah sich zum Einsatzleiter um und zuckte mit den Schultern. »Also, das ist doch …«
    »Wir haben hier unseren eigenen Way of Life«, fügte Weller noch hämisch hinzu.
    Gerade als Einsatzleiter Schilling sich einmischen wollte, kam eine neue Nachricht:
Sie wollen mir eine Falle stellen!
    Ohne sich weiter um Frau Diekmann zu kümmern, antwortete Ann Kathrin:
    Nein. Dies ist ein ehrlich gemeintes Angebot. Sie können sich auf mein Wort verlassen, Herr Küppers.
    Holger Bloem und Frank Weller konnten genau sehen, was Ann Kathrin tippte. Nun war auch Jutta Diekmann bei ihnen und schob sich vor den Bildschirm.
    »Sind Sie völlig verrückt geworden, Frau Klaasen? Wollen Sie, dass man Ihnen als Nächstes den toten Herrn Küppers vors Haus legt? Geben Sie jetzt schon neue Namen an Ihre Fans aus? Wie verblendet sind Sie eigentlich?«
    »Wir hätten es von Anfang an wissen können«, konterte Ann Kathrin. »Der Vater hat Johannes Klar sogar angezeigt. Wir haben nichts unternommen. Er rächt hier den Tod seiner Tochter … Er bringt alle Leute um, die ihr seiner Meinung nach ein Leid zugefügt haben. Dazu gehörte wohl auch der Exfreund von Ines, Johannes Klar.«
    »Bis zu seinem Tod haben wir Herrn Klar gejagt, und jetzt zaubern Sie einen neuen Verdächtigen aus dem Hut? Werden Sie denn aus Schaden niemals klug?«, zischte Frau Diekmann.
    Rupert überprüfte den Sitz seiner Waffe. Dann sagte er: »Holen wir uns den Drecksack!«
    »Ich … ich … ich komme mir so dämlich vor«, stotterte Sylvia Hoppe. »Ich habe ihn im Dattein vernommen. Ich fand ihn sogar sympathisch. Er hat mich schwer beeindruckt.«
    Dass sie sich fast in ihn verliebt hätte, sagte sie nicht.

    Vielleicht, dachte Eike, bin ich auch schon verrückt geworden. Es kann doch nicht sein, dass der hier seit Stunden um den Sarg herumgeht. Oder sind es erst Minuten und es kommt mir vor wie Stunden?
    Dieses nervenzerfetzende Geräusch seiner Schritte … bei jeder zweiten Umrundung ein Tritt gegen den Sarg, so als wolle er feststellen, ob da noch jemand drin ist.
    Er will ein Lebenszeichen von mir. Wenn ich stöhne oder schreie, dann weiß er, dass mein Leiden weitergeht, dachte Eike. Das ist wichtig für ihn. Wird er dann den Sarg öffnen, um mich zu sehen oder zu fotografieren? Oder muss ich schweigen und mich totstellen, damit er noch einmal hereinguckt? Was ist richtig? Jede Entscheidung kann falsch sein.
    Ihm war fast alles recht. Hauptsache, es führte zu einem raschen Ende. Lange würde er es nicht mehr aushalten, das wusste er.
    Dann entschied er sich für den Schrei.
    Es war keine bewusste Wahl seines Verstandes, kein Abwägen von Möglichkeiten, sondern es kam ihm vor wie eine animalische Reaktion auf eine unerträgliche Situation und gleichzeitig ein Rückfall in babyhaftes Verhalten. Der Schrei nach der Mama kam diesmal aus dem Sarg.

    Damit sie ungestört von der Presse miteinander reden konnten, führte Holger Bloem Ann Kathrin und ihre Leute in die große SKN -Druckhalle. Hier, wo das Papier auf riesigen Rollen gelagert wurde, fand nun eine Besprechung statt.
    Noch nie war Weller so stolz darauf gewesen, zur ostfriesischen Kriminalpolizei zu gehören, wie jetzt in diesem Moment. Und er war stolz darauf, zu Ann Kathrin zu gehören. Ihr Ehemann zu sein.
    Sie waren alle da. Die Kollegen, mit denen er so manchen Konflikt ausgetragen hatte und die er manchmal an die Wand hätte klatschen können.
    Schrader. Benninga. Abel. Charlie Thiekötter. Rieke Gersema. Sylvia Hoppe. Und völlig selbstverständlich Rupert, der sich bewegte wie Wellers Zwillingsbruder. Sogar der Neue, Schlüter, war mit roten Augen und triefender Nase dabei. Die Sommergrippe machte ihn fertig. Er sagte nichts, hustete und schnupfte nur.
    Alle ordneten sich Ann Kathrins Autorität unter, ohne dass sie dies verlangt hatte.
    Vielleicht, dachte Weller, gibt es so etwas wie eine natürliche Autorität. Eine selbstverständliche Rangfolge. Jemand muss jetzt den Hut aufhaben und entscheiden. Wir haben nicht abgestimmt. Ubbo Heide liegt im Krankenhaus, und die Neue wird einfach nicht akzeptiert.
    Ann Kathrin sprach leise. Aber niemand hatte den Eindruck, dass dies geschah, weil ihre Stimme zu schwach war, um laut zu werden, sondern sie tat es, weil sie alle in ein Geheimnis einweihen und warnen wollte.
    Sie steckten die Köpfe zusammen wie eine Band vor dem Konzert oder eine Fußballmannschaft vor dem Turnier.
    »Ihr

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