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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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zwischen den Krallen.
    »Nein danke«, sagte Ann Kathrin, »ich glaube nicht, dass ich heute noch zum Hinduismus übertreten werde.«
    Plötzlich kam es Ann Kathrin so vor, als würde sich hier in Ostfriesland die Tragödie der Welt zu einer grandiosen Posse verdichten. Nein, nicht einmal in Ostfriesland, sondern hier, in ihrer Polizeiinspektion, im Fischteichweg in Aurich.
    »Und dann«, sagte Ann Kathrin, »hat irgendjemand diesen netten alten Mann, der euch helfen wollte, niedergestochen.«
    Kira nickte.
    »Wer?«
    »Der Pik.«
    Ann Kathrin hielt es nicht länger aus. Sie musste sich bewegen. Sie wollte es nicht, aber es ging nicht anders. Sie verfiel in ihren Verhörgang. Sie wischte sich eine Träne weg.
    »Sie kennen den«, schloss Kira aus ihrer Reaktion.
    »Dieser Mann ist für mich so etwas wie … ein väterlicher Freund. Er bedeutet mir sehr viel. Warum hat dieser Pik Asbauer ihn niedergestochen?«
    »Nur so.«
    »Nur so? Man sticht nicht nur so auf einen Menschen ein!«
    »Ja, eben weil er ihn genervt hat und weil er sauer war … Und weil … weil der ihn mal so richtig angestresst hat.«
    »Wie?«
    Bobby Brown ließ den Keks fallen und probierte einen anderen.
    »Keine Ahnung.«
    »Und warum kommst du zu mir und erzählst mir das alles?«
    »Weil ich … na ja, weil ich … Scheiße, ich habe Angst, nach Hause zu gehen.«
    »Du fürchtest dich, zu deinen Eltern zurückzukehren? Die würden sich freuen, wenn du …«
    »Nein, würden sie nicht.«
    »Ja, und was soll ich da jetzt machen? Mit deinen Eltern reden? Ich bin nicht vom Jugendamt, sondern von der Mordkommission. Ich kann aber gerne mal für dich anrufen und …«
    Plötzlich brach es aus der kleinen Punkerin heraus. Schnodder lief ihr aus der Nase. Ihre Speichel zog Fäden, und sie brüllte: »Der Pik hat gesagt, er geht ins Krankenhaus und macht ihn ganz alle, weil er ihn doch erkannt hat! Der will ihn kaltmachen! Er hat gesagt, er hätte den nie am Leben lassen dürfen! Das sei ein schwerer Fehler gewesen …«
    Noch nie hatte Ann Kathrin so schnell ihr Handy am Ohr gehabt. Sie schrie: »Einen Wagen zur Ubbo-Emmius-Klinik! Sie wollen Ubbo umbringen!«
    Kira sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Bobby Brown verschwand mit einem Keks unter Wellers Schreibtisch.

    Die Nachricht erreichte alle Wagen, und Rupert war als Erster in der Ubbo-Emmius-Klinik und stürmte mit gezogener Dienstwaffe zur Intensivstation. Allerdings im falschen Haus. Während Rupert Ubbos Leben in Aurich retten wollte, lag dieser nichtsahnend in Norden auf der Intensivstation.
    Von Aurich bis Norden war es viel zu weit, um schnell genug da zu sein. Die Norder Kollegen schickten sofort einen Wagen los, und Ann Kathrin schreckte Weller auf, der sich mit einem schweren Kater im Distelkamp gerade den ersten Kaffee kochte.
    Er stürmte barfuß, in Jeans und Feinrippunterhemd zum Auto und war zeitgleich mit den Norder Kollegen da.
    »Ab jetzt«, brüllte Weller die verblüfften Kollegen an, »wird hier vor der Tür ständig einer sitzen! Und wenn er auch nur zum Klo schielt, statt auf Ubbo aufzupassen, werde ich zum Tier!«
    Frau Heide trat aus dem Krankenzimmer und sah die Männer tadelnd an. »Bitte schreien Sie hier nicht so herum. Dies ist ein Krankenhaus. Es geht meinem Mann nicht gut. Er braucht strikte Ruhe.«
    »Habt ihr gehört?«, brüllte Weller, »macht nicht so einen Lärm!«

    Als er das Hochhaus von außen sah, fiel ihm zuallererst das Wort
Bausünde
ein. Da ging es ihm wohl wie den meisten Norderney-Besuchern. Doch nachdem er mit dem Fahrstuhl hochgefahren war und die Ferienwohnung von innen gesehen hatte, wurde ihm mal wieder klar, dass es, wie so oft im Leben, nur auf die Perspektive ankam. Hier, im Sessel sitzend, hinter sich die Küchenzeile, im Kühlschrank einen trockenen Weißburgunder, mit dem unverbaubaren Blick aufs Meer, fand er, dass es gar keinen besseren Platz geben konnte.
    Irgendwie thronte er hier oben über allem. Über der Insel, über der Nordsee, über den Menschen, die dort unten promenierten. Auch die Hüpfburg konnte er von hier aus sehen.
    Es war ein erhabenes, ein triumphales Gefühl. Nicht so berauschend wie das, Willbrandt zu töten und ihn brennen zu sehen. Doch nah dran war es schon.
    Er stellte sich vor, hier oben zu sitzen und zuzusehen, wie fröhliche Kinder unter den wachsamen Augen ihrer Eltern auf der Hüpfburg herumsprangen, nicht ahnend, dass sie die ganze Zeit auf einer Leiche herumtrampelten.
    Er musste laut lachen bei

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