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Anna, 13, (un)verliebt

Anna, 13, (un)verliebt

Titel: Anna, 13, (un)verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Rieckhof
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nun mal an der Backe, ihre Mutter arbeitet ja immer. Aber er hat wieder mal genervt und sich von oben bis unten mit Schokolade vollgeschmiert. Deshalb hat Hendrik ihn neben sich gesetzt und aus Bierdeckeln Türmchen gebaut. Max war abgelenkt und Lilly konnte in Ruhe ihr Eis essen. Das war wirklich nett von Hendrik. Aber verdammt noch mal: Der soll nett zu mir sein!
    Dann hat Hendrik tatsächlich den Clown gespielt und sich zwei Eiswaffeln als Hörner aufgesetzt. Max hat sich halb totgelacht und für den war der Spaß ja auch gedacht.
    Hendrik wich meinem Blick nicht aus, eher umgekehrt. Denn immer, wenn er mich ansah, wurde ich rot. Wie peinlich!
    Er hat sich nicht die Haare gerauft und geärgert hat er mich auch nicht. Und dann sind John und er zum Fußballtraining gegangen und ich musste bezahlen.
    Mag er mich nicht? Oder ist Hendrik bloß anders als andere Jungen und die Liste trifft auf ihn nicht zu? Er hat nämlich was gemacht, was gar nicht auf der Liste steht. Er hat die Erdbeere von seinem Fruchtbecher genommen und auf mein Eis gesetzt. Dabei hat er gelächelt und gesagt: »Für dich! Weil gestern Frühlingsanfang war.«
    Das fand ich sehr romantisch. Welcher Junge weiß das sonst schon! Hendrik ist wirklich was Besonderes.
    Hab eben nachgeguckt: Frühlingsanfang ist heute, aber geschenkt. Irren ist menschlich. Wenn ich allerdings rauskriege, dass Hendrik gegen Erdbeeren allergisch ist, dann werde ich sauer.

Freitag, 21. März
    Heute waren Lilly und ich shoppen. Das heißt, eigentlich waren wir nur gucken, gekauft wird später. Wir wollten uns Kleider für den Tanzschulball ansehen, nur mal so.
    »Ist das nicht ein bisschen früh? Wir hatten ja noch nicht mal die erste Tanzstunde«, sagte Lilly zuerst.
    Aber Patti hat uns richtig gedrängelt und Patti ist die Modeexpertin. »Wenn ihr zu spät losgeht, sind alle schönen Kleider weg, das ist immer so«, hat sie uns erklärt.
    Das Risiko wollten wir nicht eingehen. Und weil wir nun schon mal im Einkaufszentrum waren, sind wir aus Spaß mal in den Laden gegangen, von dem Zoe und die anderen immer schwärmen. Im Eingang standen zwei Jungs in Shorts und Flip-Flops. Im März! Völlig übertrieben. Sie riefen superfröhlich »Hallo!«, und da haben wir erst kapiert, dass die zum Laden gehören und superfröhliche Sommer-Sonne-gute-Laune-Stimmung machen sollen, damit ordentlich gekauft wird. Darauf fallen Lilly und ich nun wirklich nicht rein!
    Drinnen war es dunkel wie in der Geisterbahn. Von wegen Sommersonne. Wir konnten kaum die Klamotten erkennen, geschweige denn die Preise. Aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran.
    »Sag mal, spinnen die?«, rief Lilly und hielt einen winzigen Fummel hoch. »34 Euro für ein T-Shirt?«
    Falsch! 34 war die Größe, das Ding kostete satte fünfzig Euro.
    »Nach Kleidern brauchen wir hier gar nicht zu gucken«, meinte Lilly. »Wenn so wenig Stoff schon so viel kostet, dann kann man den Preis für ein Partykleid schon ahnen.«
    Trotzdem haben wir noch ein bisschen gestöbert, aber wenn man das alles sowieso nicht bezahlen kann, macht Stöbern keinen Spaß. Das Beachgirl am Ausgang hatte genau die Jeansjacke an, die ich zum Geburtstag gerne gehabt hätte. Das hat mich geärgert.
    Wir sind dann rüber zu K&N und haben festgestellt, dass es da jede Menge Kleider für uns gibt; das hat uns beruhigt. Wir können uns also echt noch Zeit lassen damit. Das müssen wir auch. Denn meine Eltern spendieren es mir bestimmt nicht und Lilly ist wie immer blank.
    Aber träumen können wir ja schon mal, das kostet nichts.

Samstag, 22. März
    Mir ist eingefallen, wie wir Klaus vergraulen können. Gestern Abend, als ich nicht einschlafen konnte, kam mir die Idee.
    Zuerst habe ich über die Jeansjacke nachgedacht, dann über Hendrik und dabei wurde ich immer wacher. Deshalb habe ich ein bisschen in der FANCY gelesen:
»Flirts, Drogen und Affären – die Sünden der Stars«
.
    Mal abgesehen davon, dass jeder einzelne von denen schon so viel schlimmen Mist gebaut hat wie ich wahrscheinlich im ganzen Leben nicht, hatte ich plötzlich den genialen Einfall: Wir brauchen ein Foto von Klaus. Das basteln wir am Computer zusammen mit einem Foto von einem völlig bekifften Partygirl. John kann so was, der ist Experte. Nicht für Partygirls, aber am PC . Das Foto schicken wir Lillys Mama und die kriegt den Schock ihres Lebens. Ihr Klaus ein schmieriger Playboy – pfui! Ekelhaft.
    Das ist ein richtig fieser Plan, ich weiß. Aber bestimmt

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