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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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kann.
    Sie schlich durch den leeren Flut, bis sie vor der Tür ihrer alten Wohnung stand.
    283.
    Ruhig und wie abwesend hob sie die Faust und klopfte.

41
    Er würde in einer Menge nicht auffallen. Man würde ihn wahrscheinlich nicht bemerken, es sei denn, man schaute direkt in seine schwarzen, hohlen Augen.
    »Sag was«, befahl Ivy in Schussposition, sie zwinkerte nicht und löste ihren Blick nie von seinem. Ein Polaroid zuckte durch ihr Hirn. Das war der Mann von dem Hockeyspiel, der Mann der mit Ethan gesprochen und Max zugewinkt hatte.
    Er trat zurück, und sie ging vorwärts. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. In der Wohnung brannten Kerzen und Räucherstäbchen. Viele Kerze, die Flammen tanzten hinter rotem Glas.
    Dieser Geruch. Was ist das für ein schrecklicher Geruch?
    Ihre Hand mit der Pistole begann zu zittern. Ivy stabilisierte ihren anderen Arm, achtete auf einen sicheren Stand. »Sag etwas! Sag was, du verdammtes Arschloch! Sag was, damit ich weiß, dass du es bist!«
    Er lächelte ein süßes, schreckliches, leeres Lächeln, wie um zu zeigen, dass alles genau nach Plan lief. Dann sagte er ein Wort: »Claudia.«
    Im Geiste taumelte Ivy rücklings, fiel in das tiefe, dunkle, stehende Wasser ihres Unterbewusstseins. Darin waren all die Dinge, an die sie sich nie hatte erinnern wollen, alles, was sie nicht hatte ertragen können. Erinnerungen an jene Nacht.
    Der Gestank. Mein Gott. Was war das für ein Gestank? Sie zielte immer noch auf sein Gesicht und tastete zugleich in ihrer Tasche nach dem Handy, auf dem Max bestanden hatte.
    Max ging blindlings auf die Haustür zu. Eine Hand reckte sich vor, hielt ihn auf. Abraham. Seit wann war der hier?
    Max stieß Abrahams Hand beiseite. »Ich muss die Leiche sehen. Ich muss wissen, ob das Ethan ist.«
    »Sie ist in schlimmem Zustand, Max. Ich bin nicht mal sicher, ob du es erkennen könntest. Dr. Bernard ist unterwegs hierher. Sie wird dich darüber informieren, was sie feststellen kann.«
    »Ich weiß es«, sagte Max. »Ich erkenne doch wohl meinen eigenen Sohn.«
    Abraham starrte ihn einen Augenblick an, und in seinem Blick lagen Mitgefühl und Schmerz. »Du bleibst hier«, sagte er schließlich. »Ich gehe nachsehen.«
    Abraham ließ Max auf der Veranda stehen. Kaum hatte er die Tür geöffnet, traf ihn der Gestank. Er hob seine Krawatte vor Nase und Mund, drückte leicht zu, zwang sich, nicht zu würgen, während er die Treppe hinunterging.
    Der Gestank im Keller war so schlimm, dass die Polizisten rausgegangen waren. Sie warteten darauf, dass die Spezialisten kamen.
    Als sie den Spind geöffnet hatten, waren Sägespäne und Limonen herausgefallen, und dann die verstümmelte Leiche, sodass sie obenauf lag, ein wilder Haufen aus vergammeltem Fleisch.
    Mein Gott. Oh, mein Gott. Das kann nicht Ethan sein. Lass es nicht Ethan sein, betete Abraham, als er sich näherte. Er stand direkt vor der Leiche, beugte sich herunter, betrachtete zerhackte Gliedmaßen, fand Stellen, die bewiesen, dass es ein menschlicher Leichnam war. Fett.
    Viel Fett, und Ethan war schlank. Er brauchte mehr Informationen. Er sah sich im Zimmer um und entdeckte einen Besen. Er sollte die Leiche nicht berühren, nicht bis die Spurensicherung und der Leichenbeschauer fertig waren, aber Max wartete. Abraham musste seinem Freund eine Antwort geben so oder so.
    Er benutzte den Besenstil als Hebel und drückte die Leiche hoch, wobei ihm eine Wolke widerlichen Gestanks entgegenquoll. Der ganze Dreck rollte herum, blieb liegen, und zu sehen war eine mit Sägespänen bedeckte Scham, über die jemand mit Filzstift ein schwarzes X gemalt hatte.
    Eine Frau.
    Es war die Leiche einer Frau.
    Max hörte Abraham seinen Namen rufen. Dann flog die Haustür auf, und Abraham schoss hinaus in die frische Luft, ins Sonnenlicht. Keuchend packte er Max am Arm und sagte: »Es ist nicht Ethan. Es ist die Leiche einer Frau. Es ist nicht Ethan.«
    Max' Beine gaben nach, und er sank auf die Stufen, vergrub sein Gesicht in den Händen. Danke, Gott. Danke, Gott.
    Sein Telefon klingelte.
    Automatisch griff er in die Tasche und zog sein Handy heraus, er dachte gar nicht über diese Handlung nach, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. »Irving.«
    »Max.«
    Die atemlose, angespannte Stimme gehörte Ivy.
    »Max, ich bin in meiner alten Wohnung an der Division. Der Madonna-Mörder ist hier. Max? Können Sie mich hören? Ich ziele mit meinem Revolver auf seinen Schädel, und vielleicht haben Sie Lust, jemand

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