Ans Glueck koennte ich mich gewoehnen
bisher völlig unbekannte Perspektive auf unser eigenes Leben eröffnen. Wir spüren plötzlich Kräfte, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Und genau hier liegt die Chance auf eine Weiterentwicklung, auf einen »neuen« Sinn. Denn es ist nichts für immer und für die Ewigkeit.
Beispielsweise hat die existenzielle Angst um meine Tochter meinem Leben einen »neuen« Sinn gegeben. Diese Angst hat in mir etwas geweckt, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Aber ich habe ganz genau gespürt, dass es zu mir gehört. Ich bin mir ein Stück weit nähergekommen, habe mich weiterentwickelt und meinem Leben einen »neuen« Sinn verliehen.
Damit ist Sinn so etwas wie eine menschliche Leistung. Weder die Welt, noch die Dinge auf der Welt machen Sinn, wenn wir Menschen ihnen keinen Sinn verleihen. Das können wir jedoch nur erreichen, indem wir selbst ein Teil dieser Welt sind. Heidegger würde sagen, dass unser »Da-Sein« ein »In-Sein« ist. Solange wir leben, können wir vermutlich nicht aufhören, unser Leben zu interpretieren und zu deuten, und das tun wir meist im Gespräch mit anderen oder mit uns selbst. Denn durch die Interpretation von der Welt, von anderen Menschen und uns selbst, erkennen wir Zusammenhänge, die unserem Leben Sinn geben.
Sinn und Glück gehören also eng zusammen. Denn das, was uns sinnvoll erscheint, macht uns wohl auch glücklich. Wenn wir Bindungen oder Zusammenhänge spüren, entstehen am ehesten die guten Gefühle. Wir sind mit unseren Freunden zusammen und erleben so gute Beziehungen. In einer guten Gemeinschaft fühlen wir uns als Mitglied, als Teil vom Ganzen. Unser Sinn des Lebens wird uns aber nicht einfach so auf dem Silbertablett serviert. Wenn wir auf ein sinnvolles Leben aus sind, müssen wir etwas dafür tun. Ideen, Träume und Werte sind die Grundlage für unsere Ziele. Die Arbeit an der Erreichung dieser Ziele stellt einen Zusammenhang zu uns selbst dar. Damit macht eine Zielerreichung nicht nur Sinn, sondern auch glücklich.
Was können wir tun? Welche Fragen sollten wir uns stellen, um unserem Sinn des Lebens auf die Spur zu kommen?
•Betrachten Sie Ihr Leben. Was verstehen Sie nicht? Welche Dinge sind sinnlos?
•Verabschieden Sie sich von sinnlosen Dingen oder verändern Sie diese Dinge so, dass sie zu Ihrem Leben gehören und Sinn machen.
•Gibt es in Ihrem Leben Probleme, die Sie mit Ihren bisherigen Erfahrungen und Kenntnissen nicht lösen können? Formulieren Sie diese Probleme, schaffen Sie Distanz und lösen Sie sie.
•Schaffen Sie Zusammenhänge! Zusammenhänge zwischen Ihnen und Ihrer Arbeit, teleologische Zusammenhänge (Frage nach dem Wofür und Wozu), soziale Zusammenhänge, ethische Zusammenhänge und Wertvorstellungen.
•Was möchten Sie in Ihrem Leben erreichen? Formulieren Sie Ziele, die Sie motivieren und herausfordern. Positiv und so konkret wie möglich sollten Ihre Ziele sein. Erfüllen Sie Ihre gedanklichen Ziele mit Leben und formulieren Sie diese schriftlich und immer in der Gegenwart. Setzen Sie Ihren Zielen einen zeitlichen Rahmen und stellen Sie sie in Einklang mit Ihren Wertvorstellungen. Achten Sie darauf, dass Ihre Ziele glaubhaft und erreichbar sind!
•Machen Sie sich klar, dass, wenn Sie Ihr Leben als sinnlos erleben, Sie es sind, der Ihrem Leben keinen Sinn verleiht. Wir sind die Interpreten unseres Lebens. Achten Sie darauf, welche Perspektive Sie zu sich und Ihrem Leben einnehmen!
•Achten Sie auf die Dinge, die Sie tun, und tun Sie nicht alles gleichzeitig!
Nachgedanken oder Gedanken zum Nachdenken
Nachgedanken oder Gedanken zum Nachdenken
Für immer und ewig glücklich sein. Ein Menschheitstraum? Stellen wir uns das einmal vor. Wollen wir wirklich ewig leben? Ewiges Leben würde bedeuten, dass es nie aufhört. Es geht immer und immer weiter, kein Ende in Sicht. Und dann auch noch ewiges Glück. Ein ewiges Glück wäre ein garantiertes Glück, das uns vermutlich auf Dauer langweilen würde. Damit wir uns nicht langweilen, brauchen wir den Kontrast. Unser Glück ist uns nur dann etwas wert, wenn wir auch Unglück kennen. Was wir uns wünschen, ist eher viel Glück, und dass wir die Phasen des Unglücks so gut überwinden, dass wir gestärkt daraus hervorgehen. Und je besser wir in Übung sind, desto besser wird uns dies gelingen.
Wenn wir heute über vergangene Zeiten nachdenken, kann es uns passieren, dass wir denken, früher war alles so einfach. Es gab feste Traditionen und Religionen, die es dem Menschen
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