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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Öffnung der Bordkanonenluke.
    Das 20mm-Geschütz senkte sich sofort aus der Wanne am Bug.
    Das Bodenpersonal, umringt von den Fotografen, machte sich an die Inspektion und Landevorbereitung. »Noch was«, sagte Maraklow, »entfernt die linke Instrumentenbox vor den Flossen. Sie ist schwarz und beschriftet mit >Datenübermittler<. Sie muß schnellstens weg.«
    »Wieso?«
    »Das ist ein automatischer Telemetrie-Datenübermittler«, erklärte Maraklow. »Er sendet Triebwerk- und Flugdaten an jedes Empfangsgerät, das sich an Bord fliegender Objekte im Umkreis von hundert Meilen befindet, inklusive die der F-15. Und die können die Daten dechiffrieren und mir so auf der Spur bleiben.
    Durch ANTARES läßt er sich nicht abschalten. Veranlassen Sie das sofort.«
    Kramer gab die Anweisung an den Chef des Bodenpersonals weiter und wollte dann wissen: »Wie haben Sie sich die Flucht nach Nicaragua vorgestellt?«
    »Ich halte mich in den Bergen, solange es nur geht, und vermeide jede Nähe zu Militärbasen.« Der Bildschirm des Multifunktions-Hauptmonitors leuchtete auf, ein computergenerierter Datenplan lief rasch durch. »Ich fliege zwischen Durango und Culiacon, um Militärstützpunkte zu umgehen, und dann ins Landesinnere, um Agua Calientes und Guadalajara auszuweichen. Danach in die Sierra Madre del Sur zwischen San Mateo und Acapulco. Den Fliegerhorsten Tuxtla Gutierrez und Villahermosa auszuweichen dürfte keine Schwierigkeiten bereiten. Hinter der Grenze dann wird sich über Guatemala wohl kein Problem mehr ergeben. Allerdings könnte das über Honduras der Fall sein.« Seine über ANTARES computerisierte Stimme verriet keinen Hauch seiner tatsächlichen Anspannung. »Erhebliche amerikanische Streitkräfte könnten mir wieder in El Salvador begegnen, wo die Amerikaner in Llorango einen Luftwaffenstützpunkt haben, ebenso wie in La Cieba und Tegucigalpa in Honduras. Aber ich glaube nicht, daß sie mir sehr viel anhaben können. Bis zur Grenze von Guatemala und zum Flugplatz Cesar Sandino sind es durch El Salvador und Honduras kaum zweihundert Meilen. Die kann ich in weniger als zwanzig Minuten schaffen, wenn es sein muß. Ich nehme an, Sandino ist mein Ziel?«
    »Tja, also Sandino...«, sagte Kramer. »Die Regierung von Nicaragua war ziemlich zurückhaltend. Sie wollen den Dream Star auf keinen Fall in Managua haben. Sie fürchten, daß dann als nächstes die New Jersey vor der Küste aufkreuzt und in die Stadt und ihre Umgebung schießt. Sie haben uns aber einen alternativen Militärstützpunkt angeboten, der Ihnen sogar sicherlich noch besser passen wird: Sebaco nördlich Managua.«
    Maraklow gab das sofort in die Borddaten ein. Der Computer hatte im nächsten Augenblick die Lagekarte und alle Daten über Sebaco auf dem Schirm. »Eine Bergwerksstadt mit nichtasphaltierter Rollbahn?«
    »Das sind in der Tat die aktuellen Daten«, sagte Kramer.
    »Obwohl wir inzwischen in allerjüngster Zeit noch einige Modifizierungen veranlaßt haben. Sebaco ist deshalb jetzt ein voll ausgebauter Flugplatz und Militärstützpunkt. Das ganze Personal ist von uns. Die Rollbahn ist verlängert und asphaltiert worden und durch Flak-Raketen und Artillerie gesichert. Das Kommando Mittelamerika des KGB ist dort stationiert. Es hat auch eine kleine Staffel Jäger zur Verfügung; Mikoyan-Gurewitsch-29. Sie können sich dort wie zu Hause fühlen, auch wenn es weit von zu Hause entfernt ist. Es ist wieder der erste Hauch von Heimat für Sie - nach so langer Zeit.«
    »Ja«, erwiderte Maraklow nur knapp. Er spürte, wie der wertvolle Treibstoff in die Maschine floß und ihr wieder Energie und Leben verlieh. Es war ein Gefühl der Zufriedenheit, der Freude gar. Dennoch fühlte er sich angesichts der effizienten sowjetischen Zivilagenten, die die Dorfbewohner herumscheuchten, irgendwie in die Ecke getrieben. Einsam. Diese KGB-Streitkräfte, von denen Kramer gesprochen hatte... sie waren ihm mindestens so fremd wie grüne Marsmännchen. Er verspürte sogar so etwas wie die typische amerikanische Reaktion beim Anblick russischer Soldaten oder Flieger auf Fotos oder Videobändern: Neugier gepaart mit Verwirrung, ja selbst etwas Angst.
    Sie waren doch immerhin der Feind! Nicht doch: Sie waren seine Landsleute. Russen wie er! Warum also diese Gefühle?
    Er schaute nach vorn, wo der stiernackige Assistent Kramers, dieser Obergenickbrecher Moffitt, stand. Ganz gleich, was man auch tat, stets würde der einem mißtrauen und einen verdächtigen. Für

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