antares
darauf explodierte die ganze Rollbahn in Staubwolken und dem Geknatter von MG-Feuer. Salven aus schweren MGs mähten die Baumlinien links und rechts der Bahn nieder und peitschten Bäume und Äste, als fege ein Hurrikan über sie hinweg. Natürlich stoben die Bauern an der Landebahn auseinander, und gleich darauf wurde die Ursache des ganzen Aufruhrs über der Landebahn sichtbar.
Maraklow war beeindruckt. Ein großer Boeing-Transporthubschrauber CH-47 Chinookalter US-Zwillingsrotor, der mindestens vierzig Jahre alt sein mußte - kam angeknattert. Ein Veteran, dessen Abgasrauchwolken meilenweit zu sehen waren. Er war voll auf Kampfposition. Ein Türschütze an jeder Seite. Sie feuerten mit gyro-stabilisierten 20mm-Bordkanonen. Das war schon mehr ein fliegendes Kanonenboot als ein Abfalltransporter. Die großen achtblättrigen Rotoren, mit einem Durchmesser von über dreißig Metern, kamen kaum durch die Baumschneise.
Na immerhin. Sie hatten sich angestrengt, die KGB-Burschen, Um sicherzustellen, daß der Dream Star auch wirklich unversehrt blieb.
Das Monstrum von Flugapparat hatte kaum aufgesetzt, als schon ein Dutzend Mann, schwer bewaffnet, aus der Laderampe heraussprangen. Zwei sicherten sofort die Stelle, wo die in Brand geratenen Stallhäuschen noch vor sich hin rauchten; das Feuer selbst hatten die gewaltigen Rotorblätter ausgeblasen. Die übrigen verteilten sich zu beiden Seiten des Hubschraubers und sicherten die Landebahn. Zuletzt kamen aus der Frachtluke noch Kramer und Moffitt - in einem schwarzgrünen Tankwagen!
Als Maraklow die Kanzel öffnete, stellte einer der Begleitmänner eine Leiter hin, damit Kramer heraufsteigen konnte.
Maraklow gedankenbefahl die automatische Öffnung der Wartungsklappen, und sofort begannen die Leute unten die Tankschläuche zu dem zentralen Haupttankadapter zu führen. Andere zogen einige Fiberstahlstreifen vom Leitwerk des Dream Star ab, andere inspizierten die von dem Bulldog AAA-MG verursachten Schäden. Mittendrin wuselten zwei Fotografen herum, die den Dream Star von alten Seiten wie wild fotografierten.
Kramer war inzwischen die Leiter zum Cockpit hinaufgeklettert und steckte einen Kopfhörer ein, den ihm einer der Techniker gereicht hatte.
»Können Sie mich hören, Maraklow?«
»Ja, ich höre Sie«, antwortete ihm die ANTARES-synthetisierte Stimme. Maraklow selbst bewegte sich nicht. Er versuchte nicht einmal, seinen Helm abzusetzen oder auch nur das Visier zu öffnen.
»Willkommen, Andrej! Was Sie vollbracht haben, ist wirklich unglaublich!«
»Danke«, antwortete die computersynthetisierte Stimme.
»Können Sie sich bewegen? Sie müssen erschöpft sein! Können Sie aufstehen?«
»Ich kann den ANTARES-Kontakt nicht abbrechen, bevor wir in Nicaragua sind. Das Auftanken kann bei laufenden Motoren geschehen. Dann sollte ich ohne Verzögerung starten.«
»Verstehe. Wir haben mit dem Auftanken bereits begonnen.
Wir haben auch Raketen und Munition für Ihre Bordwaffen.«
»Was für Raketen?«
»Unsere besten«, mischte sich Moffitt ein, der mit im Netz war.
Er war auf der anderen Seite heraufgeklettert und beugte sich jetzt dort ins Cockpit herein. Er blickte fasziniert auf das Multifunktionssystem der Monitore, dessen Projektionen in atemberaubendem Tempo wechselten, während Maraklow das Auftanken überwachte. »Wir haben zweihundert Schuß 20-mm-Munition und außerdem je zwei Kurz- und Mittelstreckenraketen der Typen AA-11 und AA-14. Sie -«
»Reichen beide nicht aus«, unterbrach ihn die synthetische Stimme von ANTARES. Moffitt versuchte ins Cockpit an einen der Monitorknöpfe zu greifen. Maraklow drehte die Bildhelligkeit der Monitore sofort so lange zurück, bis Moffitt seinen Versuch abbrach. »Ohne das richtige Interface«, sagte er, »muß die Rakete imstande sein, auch ohne Leitstrahl vom Trägerflugzeug ihr Ziel zu finden. Das ist weder bei der AA-11 noch bei der AA-14 der Fall.«
Moffitts Kommentar war vorhersehbar. »Ihre amerikanischen Freunde bauen selbstredend immer das Allerbeste von allem, nicht?«
»Halt den Mund«, befahl ihm Kramer. Dann fragte er Maraklow: »Können Sie sie nicht zumindest zur Ablenkung verwenden? Vielleicht halten Sie sich damit die -«
»Im Gegenteil, damit lade ich mir nur zusätzliche Abwehr auf den Hals, und dabei könnte ich leicht etwas abbekommen. Ich habe nicht die Absicht, irgend wen so nahe an mich heranzulassen. Die Bordkanonenmunition nehme ich, die ist Standard.« Er gab den Gedankenbefehl zur
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