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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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oder besser gesagt, die Rauchfahne, die die SA-10 hinter sich herzog, als sie vorbeisauste, kaum mehr als ein paar Dutzend Meter entfernt. Nur eine oder zwei Sekunden längere Reaktionszeit, und sie hätte sie nicht verfehlt... »Verdammt noch mal, die haben eine SA-10-Stellung da oben auf dem Berg über dem Flugplatz! Das war ein bißchen zu nahe...« Er begann eine scharfe Linkswende weg von der Stellung und ließ den Autopiloten dann wieder den Zielkurs einpendeln. »Immerhin, sie hatten ihren besten Schuß und haben nicht getroffen«, sagte er.
    »Wenn sie jetzt noch mal schießen wollen, müssen sie's in Richtung auf ihren eigenen Flugplatz tun.«
    Der Gepard folgte den Kommandos des Autopiloten.
    »Ich hab' das Ziel«, verkündete Powell. »Ich find' Ihren blöden wertvollen Jet schon, Patrick. Passen Sie auf...«
    Andrej Maraklow sah zu, wie Musi Zajkow sich wieder ankleidete, als draußen die Alarmsirenen zu heulen begannen. Mit der nach vier Jahren Strategie Air Command in Fleisch und Blut übergegangenen automatischen Reaktion war er sofort auf den Beinen und zog seine Fliegermontur an.
    »Was ist das?«
    »Opasno pavrota«, sagte Musi Zajkow. Sie fuhr eilig in ihre Stiefel und knöpfte ihre Uniformbluse zu. »Bistra.«
    Maraklow lief nach draußen.
    Arbeiter stürmten auf die Startbahn, einige deuteten nach Süden in den Himmel. Maraklow wollte hinterher, aber Musi hielt ihn am Arm fest. »Nein. Falls das ein Angriff ist, mußt du nicht dorthin.« Doch Maraklow riß sich los und rannte weiter. Er überquerte die Anrollbahn, sprang über ein niedriges Tor- und keiner der rundherum postierten Wachposten versuchte auch nur, ihn anzuhalten; offenbar waren alle durch die Alarmsirene völlig verwirrt.
    Das Flugzeug kam fast lautlos von Westen her auf die Startbahn herunter, unbeirrt und so niedrig, daß es aussah, als wolle es landen. Dann erst wurde Maraklow klar, daß er es überhaupt nicht herankommen hörte - es verursachte kein Geräusch. Das bedeutete also - instinktiv hielt er sich die Ohren zu und machte den Mund weit auf, damit ihm der Schallmauerknall nicht die Trommelfelle zerriß...
    ... und keine Sekunde zu früh. Der Knall rollte über die Parkrampe hin und warf Arbeiter und Techniker, die darauf überhaupt nicht gefaßt waren, um. Der Lärmteppich donnerte ihm wie eine Sturmmauer ins Gesicht und preßte ihm Kopf und Brust wie in einem unsichtbaren mächtigen Griff zusammen.
    Rundherum Schreie: Überraschung, aber zugleich Schmerzensschreie... Als er die Augen wieder öffnete, sah er das Flugzeug, das hart nach rechts oben wegzog.
    Das Blut gefror ihm in den Adern.
    Der Gepard ...
    »Ich hab' ihn gesehen!« triumphierte McLanahan.
    »Ich auch! Dritter Hangar von rechts, das Tor ist sperrangelweit auf. Scheißspiel, haben die ihn tatsächlich da stehen! Wie zur Besichtigung! Schöner hätten sie ihn uns nicht präsentieren können.«
    »Schnell noch mal drüber, bevor sie das Tor zu haben!«
    J.C. war bereits dabei. »Also, Boß, aufgepaßt. Los.«
    McLanahan hielt sich an den Handgriffen fest, während J.C.
    steil rechts in die Kurve ging. Er drehte sich um, um zu sehen, ob irgendwo Abfangjäger auttauchten oder Hindernisse. »Alles frei rechts«, rief er. »Ich sehe eine kreisrunde Barrikade am Südende der Startbahn... sieht aus wie eine Drillings-MG-Stellung, würde ich sagen.«
    »Hab's gesehen«, bestätigte J.C., »aber wir sind gute zwei Meilen außer Reichweite. Ich fliege nur den Hangar an.« Er vollendete seine Schleife und pendelte sich auf ein paar Dutzend Fuß Höhe über der Westseite der Startbahn ein. Ein sowjetischer Hubschrauber und ein kleines Hochdeckerflugzeug standen im Weg. J.C. hielt trotzdem weiter nach unten und flog direkt zwischen den beiden Maschinen auf der Parkrampe hindurch. Nur noch der Hangar war direkt vor ihnen. Das große Tor kam wie ein aufgerissenes riesiges Maul auf sie zu.
    Der Gepard . Kein Zweifel, er war es, der gewaltige F-15-Jäger mit den großen, unverwechselbaren Flügeln, den donnernden Zwillingstriebwerken, dem dazu passenden Zwillingsheck und den breiten Tragflächen... Er flog seine scharfe Kehre mit unmöglich niedriger Flughöhe. In ein paar Sekunden mußte er lotrecht zur Startbahn herunterkommen und direkt über den Hauptteil des Flugplatzes hinwegfegen...
    Maraklow schaute zu den Hangars hinüber. Was er sah, ließ ihn blindlings losrennen. Wie eine Flut wälzten sich Arbeiter und Gerät aus dem Hangar, in dem der Dream Star geparkt stand -

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