antares
Zajkow?«
»Ach Gott. Ich glaube einfach nur, daß ich Sie ganz gut verstehe. Wenn man ein Jahr lang hier in Nicaragua gelebt hat und ständig die Ablehnung der Leute spürt, die in diesem Tal leben, begreift man, wie leicht Mißtrauen entsteht. Wenn man nicht verstanden wird und die anderen selbst auch nicht versteht...«
Sie kam naher, und ihre Lippen öffneten sich etwas. »Es gefällt mir, wenn Sie meinen Namen sagen. Warum tun Sie das nicht öfter?«
Dann küßte sie ihn, mitten auf der Zufahrtsstraße zur Rollbahn. »Ich weiß schon, daß Sie mir nicht trauen, Andrej. Noch nicht. Aber das kommt schon noch. Verlassen Sie sich einfach auf Ihre Instinkte, so wie ich mich auf die meinen...«
Ohne ein weiteres Wort drehten sie dem Rollfeld den Rücken zu und gingen in die unter den Bäumen versteckten Offiziersquartiere, Sie schlossen sich in Musis Zimmer ein, und Maraklow überließ sich willig und widerstandslos den bemerkenswerten Fertigkeiten seiner Adjutantin, die ihn, für den Augenblick jedenfalls, selbst seinen Dream Star vergessen ließen.
Über der Karibischen See
07.25 Uhr EDT
»Ungefähr so manövrierbar wie ein Elefant«, maulte J.C. Powell, »und fünfmal so schwer.«
Er und McLanahan hatten ihr zweites Luftauftanken aus einer KC-10 von der 161. Auftankstaffel Sun Devils aus Phoenix beendet. Es war die gleiche Einheit - und tatsächlich sogar dieselbe Mannschaft -, die sie auch schon auf dem Flug zurück von Mexiko aufgetankt hatte. Sie waren im Augenblick auf zwanzigtausend Fuß und flogen noch immer in enger Formation mit dem Tankflugzeug - so eng. daß sie auf sämtlichen Radarschirmen von Texas bis Florida und von Kuba bis Cayman und Jamaica nur als ein einziges Flugzeug erschienen; mit voller Absicht.
J.C. flog mit voller Kraft, um mit der KC-10 Schritt zu halten, deren Pilot nach einigen Minuten merkte, welche Mühe der überladene Jäger F-15 hatte, und etwas Gas wegnahm. Es gab eine Menge Gründe dafür, warum der Gepard jetzt so schwerfällig war. Zusätzlich zu den 1600 Gallonen fassenden Tanks unter jeder Tragfläche war auch noch eine gewaltige Aufklärungskameraausrüstung aufmontiert worden. Deren ganze Apparatur wog nicht weniger als zwei Tonnen und bestand aus vier Hochgeschwindigkeits-Videokameras - für jede Himmelsrichtung eine - sowie Datenverarbeitungsgeräten, mit deren Hilfe die Videobilder sofort digitalisiert und über Satelliten nach Traumland zur Auswertung übermittelt werden konnten. Zusätzlich waren auch noch auf beide Tragflächen 600 Gallonen fassende Reservetanks montiert, die für eine normale Reichweite von 3000 Meilen gut waren. Aber mit der schweren Kameraausrüstung war die Reichweite doch erheblich geringer. Und sie verringerte sich weiter durch die andere Zusatzausrüstung, die der Gepard aufgepackt bekommen hatte: zwei elektronische Manöverflugkörper vom Typ QF-98B Hummer, sogenannte »Drohnen«, modelfflugzeugartig aussehende Maschinen, die mehrere computergesteuerte Radar-Jammer trugen. Sie hingen links und rechts unter den Tragflächen und waren nicht mit Waffen bestückt, sondern nur darauf programmiert, einem bestimmten Kurs zu folgen, nämlich die bekannten nicaraguanischen und sowjetischen Frühwarnungs-Radarstationen anzufliegen und mit ihren Jammern die Radarerkennung lange genug zu stören, um dem Gepard den Anflug auf Sebaco zu ermöglichen. Sie sollten möglichst nahe an die Küstenradarstationen und dann nach Nordosten auf Schiffe in der Nähe von Jamaika zufliegen, die sie dann herunterholten oder auffischten - vorausgesetzt, sie entkamen der voraussichtlich aktiv werdenden nicaraguanischen Luftabwehr.
»Mein Lieber, ihr seid aber wirklich auf Probleme aus«, sagte der Pilot der Tanker-KC-10 aus Phoenix über den mit Zerhacker arbeitenden VHF-Funk.» Gestern noch habe ich gedacht, euer letztes Stündlein hätte geschlagen. Ihr müßt ja ein charmantes Leben führen, Mann...«
»Ach Gott, wir finden immer wieder ein paar Vorschriften, die wir verletzen können«, sagte J.C.
»Achtung«, meldete sich der Nav der KC-10, »ihr nähert euch eurem Senkflugbeginn. Noch eine Minute.«
»Na, habt ihr noch Zeit für einen letzten Schluck aus meiner Tankpulle, bevor ihr loszieht?« wallte der Pilot wissen.
»Ich glaube, wir haben genug«, sagte J.C. »Danke für Obst und Südfrüchte.«
»Dankt lieber eurem Boß, daß er uns erlaubt hat, euch aus der Patsche zu helfen«, sagte der Pilot. »Ich habe schon meiner gestrichenen Pension
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