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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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Samstag mit einem Steifen in das Wandbett kommen?«
    Ein leises Gemurmel war zu hören.
    »Da unten«, fuhr sie fort, »tief unten in der Schlucht werden alle unsere Männer langsam verrotten oder von Aalen aufgefressen werden… Ich kann sehen, wie sie sich in aufgeschwollenen Brustkörben einnisten und ihre messerscharfen Zähne in die Herzen unserer Männer schlagen. Können wir stillschweigend stehen und glotzen, wie sich unsere Kerle ohne jede Ursache umbringen?
    Frauen auf Fläsket! Wir wollen ab jetzt unsere Schwestern auf Limpan sammeln und uns hier auf Strate eine Wohnung machen, eine Festung, die für unsere Männer uneinnehmbar sein soll bis zu dem Tag, an dem sie schwören, nie mehr Gewalt zu gebrauchen, gleich, welcher Art. Bis dahin: vollständige Enthaltsamkeit. Macht ihr mit?«
    Man konnte unter den Frauen eine starke Bewegung bemerken. Kopf an Kopf flüsterten sie, Wort traf auf Wort, Widerstand wurde vor resoluten Argumenten aufgegeben, und zuletzt konnte Lys sehen, wie sich achtunddreißig Paar Frauenhände wie eine vielversprechende Spargelplantage in die Luft streckten.
    »Und Beda auf Snusbäcken?«
    Beda hatte sich hinter Fagra Astrid auf Larpe versteckt und saß blutrot und voller Scham da.
    »Man weiß ja nicht, wie lange«, sagte sie langsam. »Und man ist ja gewohnt, seine Nummer neunmal am Tage zu bekommen.«
    Bei der Zahl staunten die Frauen.
    »Ja, seht mal, Arvid ist ein richtiger Bock«, fügte sie beinahe stolz hinzu.
    »Bock oder nicht… geht das so weiter, so ist er sehr schnell ein toter Bock. Naaa?«
    Man sah, wie Beda einen schweren Kampf führte, und dann kam ihre Hand hoch, rotfleckig von Kuhmilch und Salzwasser.
    »Wir sind einig«, schrien die Frauen. »Jetzt müssen wir die Frauen von Limpan auf unsere Seite bekommen!«
    »Das muß Lys klären«, sagte Beda.
    Nach einigen Tagen und einer Unmenge von heftigen Streitigkeiten, teuflischen Drohungen und groben Schlägen kamen die Frauen von Fläsket zu dem Hof Strate hinter den hohen Pappeln zurück. Ihre Kinder hatten sie zu Hause gelassen, und die Sorge um sie war das einzige, was jetzt ihren Freiheitsdurst und das Gefühl, etwas Großes und Bedeutendes auszurichten, beeinträchtigte.
    Gegen Abend konnten sie von den hohen Klippen sehen, wie Boot auf Boot, mit Frauen von Limpan beladen, langsam auf sie zuruderte. Bei Sonnenuntergang standen wütende Männer von Limpan am Strand, drohten mit den Fäusten und fluchten lange Eide wegen eines Treuebruchs, der über ihren Verstand ging.
    Nachdem Lys die am schwersten Zerfleischten verbunden hatte, machte sie ein Fest. Sicherheitshalber hatte sie einige Frau-en als Wache mit Stöcken und Zwillen aufgestellt.
    Lys saß an der Schmalseite des Tisches und hielt hof. Sie schwenkte die Flasche hoch über dem Kopf und brachte ein Prosit auf den Frieden aus. Alle, auch die abstinentesten, tranken an diesem merkwürdigen Abend ein Glas. Bald vergaßen sie die Welt der Männer und ließen die schöne Lys einfühlend über Frieden, Zärtlichkeit und Liebe sprechen.
    Fagra Astrid konnte es nicht sein lassen.
    »Verflucht, wie geil man wird«, sagte sie.
    »Meine Walderdbeere«, sagte Lys.
    Astrid beugte sich zu Lys hinüber und streichelte behutsam ihre Wangen.
    »Geil, so geil.«
    »Wir brauchen wohl nicht direkt zu schmachten«, sagte Lys. »Wir können es ja zusammen schön haben… oder?«
    »Wie?« fragte Beda von Snusbäcken.
    »Man muß probieren«, sagte Lys geheimnisvoll.
    »Arvid pflegt von deinen Brüsten zu flüstern«, sagte Beda.
    »Was weiß der Affe von meinen Brüsten?« kniff Lys unruhig den Mund zusammen.
    »Sagt, sie wären groß wie Melonen.«
    »Wie Melonen!«
    Alle wollten sie sehen.
    »Man kann wohl nicht einfach dasitzen und sie rausnehmen«, sagte Lys ausnahmsweise hilflos.
    »Ach, sei nicht so.«
    Lys zögerte, nicht wegen der Brüste, aber sie fand, daß es zu schnell ging, daß die Zeit noch nicht reif wäre. In Winkeln und Ecken saß immer noch eine Menge kritischer Augen, die sie sauer anglotzten. Sie hatte Angst, daß ihre Führerstellung Schaden nehmen könnte, wenn sie mit den Frauen von Fläsket und Limpan zu scharf ranginge.
    Kann hinterher düster sein, dachte sie.
    Dann kam sie darauf, daß zu einer solchen Ausstellung Musik gebraucht würde.
    »Kann Frida von Lusasken nicht auf der Maultrommel spielen?« fragte sie deshalb.
    Frida zog eine Schnut, wollte genötigt werden.
    »Kann sie so gut«, sagten alle.
    »Ich weiß nicht…«
    »Raus mit der Trommel,

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