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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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einen Ausflug nach draußen?«
    »Ich fürchte,ja.«
    »Soll ich mitkommen?« bot Vinnie an. »Danke«, erwiderte Jack. »Aber das ist nicht nötig.« Vinnie hatte die Materialien im Nu zusammengetragen. Als er zurückkam, hatte Jack schon seine Tasche geholt, in der er immer Ersatzunterwäsche zwischen seiner Wohnung und dem Institut hin und her transportierte. Vor allem im Sommer schwitzte er während seiner morgendlichen Fahrradtour zum Institut so heftig, daß er sich danach duschen und umziehen mußte.
    Er packte die Utensilien in die Tasche, bedankte sich bei Vinnie und eilte zurück zur Laderampe. Warren und Flash warteten auf dem Bürgersteig. Sie stritten schon wieder darüber, ob Flash sich seinen Schwager direkt vorknöpfen sollte oder nicht.
    Die beiden lebenslangen Freunde benahmen sich, als wären sie zutiefst zerstritten. Sie stiegen vorne ein, Jack nahm auf der geräumigen Rückbank Platz. Warren fuhr einen fünf Jahre alten Cadillac.
    »Was haltet ihr davon, euer Kriegsbeil zu begraben?« versuchte Jack die aufgeladene Atmosphäre ein wenig zu besänftigen.
    »Er dreht vollkommen durch!« klagte Warren und hob verzweifelt die Hände. »Wenn er zu dem Kerl rausfährt, handelt er sich unweigerlich einen Riesenärger ein – oder läßt sich massakrieren. Das kapiert er einfach nicht.«
    »Immerhin hat er meine Schwester auf dem Gewissen«, bellte Flash. »Wenn es um deine Schwester ginge, würdest du dem Mistkerl auch an den Kragen gehen.«
    »Aber du weißt doch gar nicht, ob er sie wirklich umgebracht hat«, widersprach Warren. »Das ist genau der Punkt, weshalb wir hier sind und den Doc eingeschaltet haben.«
    »Jetzt paß mal auf, Flash!« unterbrach Jack. »Ich bin ziemlich zuversichtlich, daß ich dir bald sagen kann, ob deine Schwester eines natürlichen Todes gestorben ist oder ob Gewalt im Spiel war. Aber du wirst dich gedulden müssen. Die endgültige Antwort kann ich dir erst in ein paar Tagen geben.«
    »Wieso erst in ein paar Tagen?« wollte Flash wissen. Er drehte sich um und starrte Jack fassungslos an. »Ich dachte, du mußt nur einen Blick auf sie werfen.«
    »Vielleicht reicht das ja«, entgegnete Jack. »Aber das bezweifle ich eher. Immerhin hat Dr. Sanders nichts Außergewöhnliches entdeckt, und so ein schlechter Pathologe ist er nun auch wieder nicht. Ich überlege im Augenblick eher, ob sie vielleicht vergiftet wurde.«
    »Mit was?« Warren musterte Jack im Rückspiegel. »Zum Beispiel mit Zyanid«, überlegte Jack laut und nahm seine Mutmaßung gleich wieder zurück. »Zyanid war es natürlich nicht, dafür war der Sauerstoffgehalt in ihrem Blut zu niedrig. Aber man sollte die Möglichkeit einer Vergiftung durchaus in Betracht ziehen.«
    »Womit kann man einen Menschen denn sonst noch vergiften?« fragte Warren.
    »Mit Kohlenmonoxid«, gab Jack Auskunft. »Aber das kommt vermutlich auch nicht in Frage, weil die Notarzthelfer sie als zyanotisch beziehungsweise bläulich verfärbt beschrieben haben.«
    »Ist das alles?« beharrte Warren. »Andere Gifte kommen nicht in Frage?«
    »Was soll das?« fragte Jack zurück. »Ist das ein Test?«
    »Nein«, erwiderte Warren. »Es interessiert mich einfach.«
    »Na, jetzt willst du es aber wissen«, stellte Jack fest. »Im Augenblick fallen mir Barbiturate und Benzodiazepine ein wie zum Beispiel Valium, Äthylenglykol und solche Dinge.
    All diese Stoffe verursachen Atemnot, und darunter hat Connie ja offenbar gelitten.«
    »Wie könnte der Mistkerl es denn angestellt haben, sie zum Beispiel mit Kohlenmonoxid umzubringen?« war nun Flash wieder an der Reihe. »Hat dein Schwager ein Auto?«
    »Ja«, erwiderte Flash. »Sogar eine Garage.«
    »Er könnte sie betrunken gemacht oder ihr Drogen eingeflößt haben, sie in der Garage ins Auto gesetzt und den Motor angestellt haben«, erläuterte Jack. »Noch besser funktioniert es, wenn man die Auspuffgase direkt ins Wageninnere leitet. Dann könnte er sie bewußtlos zurück ins Bad getragen und den Notarzt gerufen haben.«
    »Das kann nicht sein«, wandte Flash ein. »Er hätte sie niemals tragen können. Meine Schwester hat mehr als dreihundert Pfund gewogen.«
    »Ich wollte euch ja nur ein Beispiel nennen«, erklärte Jack.
    »Kommt, Leute! Laßt uns aufbrechen!«
    »Wohin soll ich fahren?« fragte Warren. »Zum Kings County Hospital«, antwortete Jack. »Das ist in Brooklyn, südöstlich vom Prospect Park.«
    »Soll ich den FDR Drive nehmen?« fragte Warren. Jack war einverstanden. »Dann fahren

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