Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
wir über die Brooklyn Bridge und nehmen die Fiatbush Avenue.« Warren startete den Motor und fuhr los. »Flash!« rief Jack seinem Basketballkumpel vom Rücksitz aus zu, als sie am East River entlangfuhren. »Könnte deine Schwester unter Umständen auch Selbstmord begangen haben?«
    »Auf keinen Fall!« erwiderte Flash wie aus der Pistole geschossen. »Dafür war sie nicht der Typ.«
    »Hat sie gelegentlich unter Depressionen gelitten?«
    »Nicht im eigentlichen Sinne«, meinte Flash. »Aber ein bißchen vielleicht schon. Kann sein, daß sie deshalb so viel gegessen hat. Irgendwann merkte sie, daß sie einen Irren geheiratet hat.«
    »Wieso einen Irren?« hakte Jack nach. »Der Kerl hat nichts gemacht«, schnaubte Flash. »Er ist von der Arbeit nach Hause gekommen und hat sich vor dem Fernseher vollaufen lassen. Zumindest bis vor ein paar Monaten. Da hat er angefangen, seine gesamte Zeit im Keller zu verbringen.«
    »Und was hat er im Keller getrieben?« fragte Jack. »Herumgebastelt, schätze ich«, schnaubte Flash. »Connie hat es mir nicht verraten. Ich glaube, sie wußte es selber nicht.«
    »Hat deine Schwester auch viel getrunken?«
    »Nein«, protestierte Connies Bruder. »Jedenfalls keinen Alkohol. Bei Milchshakes sieht die Sache vielleicht anders aus.«
    »Hat sie irgendwelche Drogen genommen?« setzte Jack die Untersuchung fort. »Nein«, erwiderte Flash. »Noch nie.«
    »Wo in Brooklyn hat sie gelebt?« wollte Jack nun wissen. »Oceanview Lane Nummer fünfzehn«, antwortete Flash. »Wo ist das?«
    »In Brighton Beach. Das ist eine ganz nette Gegend mit lauter kleinen Holzhäuschen. Im Sommer konnte sie zu Fuß zum Strand gehen und schwimmen. Wirklich nicht schlecht, da zu wohnen.«
    »Hmm«, grummelte Jack und überlegte, wie es dort wohl aussehen mochte. Holzhütten innerhalb der New Yorker Stadtgrenzen konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    In der Nähe des Kings County Hospital einen Parkplatz zu ergattern, war ein Alptraum, doch Warren interessierte das wenig. Er hatte einen alten abmontierten Abfalleimer im Kofferraum, aus dem der Boden entfernt war. So mußte er sich dem der Boden entfernt war. So mußte er sich nur einen Platz vor einem für die Feuerwehr reservierten Hydranten suchen, den Wagen abstellen und die bodenlose Mülltonne über den Hydranten stülpen. Jack war perplex, auf was für Ideen man kommen mußte, um sich das Leben in der Stadt zu erleichtern.
    Vor dem Eingang des anderen Gerichtsmedizinischen Instituts blieben Flash und Warren stehen. »Vielleicht sollten wir lieber draußen warten«, schlug Warren vor und sah Flash an, der sofort nickte.
    »Von mir aus«, gestand Jack ihnen zu. »Ich versuche mich zu beeilen.«
    Er betrat das Gebäude und hielt der Rezeptionistin, die ihn noch nie gesehen hatte, zielstrebig seine Dienstmarke unter die Nase. Offenbar beeindruckt, betätigte sie sofort den Türöffner.
    Da er keine Zeit verlieren wollte, marschierte er auf direktem Weg ein das Büro der Leichenhalle, das sich neben dem Sektionssaal befand. Die Tür stand offen. Ein Sektionsgehilfe saß über seine Arbeit gebeugt am Schreibtisch. »Hallo, ich bin Dr. Jack Stapleton aus dem Gerichtsmedizinischen Institut Manhattan«, stellte Jack sich überschwenglich vor und präsentierte noch einmal seine Dienstmarke. »Doug Smithers«, nannte der Mann seinerseits seinen Namen. »Was kann ich für Sie tun?« Er war sichtlich überrascht. Besuch von anderen Nebenstellen stand nicht gerade auf der Tagesordnung.
    »So einiges«, leitete Jack ein. »Zunächst seien Sie so freundlich und rufen Dr. Sanders an, daß er bitte herunterkommt.«
    »Okay«, entgegnete Doug ein wenig verunsichert. Eigentlich gehörte es nicht zu den Aufgaben eines Sektionsgehilfen, einen Gerichtsmediziner herbeizuzitieren. Doch er befolgte Jacks Bitte. Als er Dr. Sanders am Apparat hatte, wiederholte er wörtlich, was Jack ihm aufgetragen hatte. »Wunderbar«, lobte Jack. »Als nächstes bin ich Ihnen dankbar, wenn Sie eine Leiche holen und sie irgendwo hinbringen, wo ich sie untersuchen kann.«
    »Soll ich sie auf einen Tisch im Sektionssaal legen?«
    »Das ist nicht nötig«, bremste Jack den Mann. »Ich will mich nicht extra umziehen. Ich möchte nur einen Blick auf die Tote werfen und ihr ein paar Körperflüssigkeiten entnehmen. Wenn Sie nur irgendwo ein helles Plätzchen finden, wäre das vollkommen in Ordnung.« Doug Smithers erhob sich. »Welche Eingangsnummer?«
    »Tut mir leid«, erwiderte Jack.

Weitere Kostenlose Bücher