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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Neuigkeiten über das mysteriöse Massensterben der Ratten gab.

Kapitel 17
    Mittwoch, 20. Oktober, 12.15 Uhr
    Yuri war in seinem ganzen Leben noch nicht so aus dem Häuschen gewesen. Als Jack Stapleton wie aus heiterem Himmel vor ihm gestanden hatte, hatte er im ersten Augenblick befürchtet, das Herz bliebe ihm stehen. Und dann hatte er es in der Schrecksekunde nicht einmal geschafft, die Glock-Automatik aus der Tasche zu ziehen; sie hatte sich im Futter seiner Jacke verfangen.
    Allerdings war es Glück im Unglück, daß ihm das Ziehen der Pistole mißlang. Hätte er Dr. Stapleton damit bedroht, würde er sich vermutlich in einer noch mißlicheren Lage befinden. Zudem hatte ihn weniger der Gerichtsmediziner in Panik versetzt als die Angst, daß womöglich auch Flash Thomas in der Nähe war. Mr. Strickland hatte ihm schließlich berichtet, daß die beiden gemeinsam im Bestattungsinstitut aufgekreuzt waren.
    Als klar wurde, daß der Gerichtsmediziner allein gekommen war, hatte er sich schnell wieder gefangen. Allerdings war es ihm ein Rätsel, wie Dr. Stapleton es geschafft hatte, den Botulismus zu diagnostizieren.
    Nachdem er sich von dem unerwarteten Besucher verabschiedet hatte, hatte er, ohne sich noch einmal umzudrehen, schnurstracks die nächste Kneipe angesteuert. Dort erst hatte er gewagt, sich umzudrehen und nachzusehen, ob der Arzt ihm gefolgt war. Als er ihn nirgends entdeckte, hatte er die Kneipe betreten, sich einen Wodka bestellt und ihn hastig hinuntergekippt.
    »Möchten Sie noch einen?« fragte der Barkeeper. Zum Glück kannte Yuri den Mann nicht; sonst hätte er sich womöglich auch noch Kommentare über seinen angeklebten Bart anhören müssen. Er wagte es nicht, ihn abzunehmen.
    »Einen doppelten, bitte«, erwiderte Yuri. Er zitterte immer noch. Dr. Stapleton hatte ohne jeden Zweifel sein Grundstück inspiziert, und das bereitete ihm ernsthafte Sorgen. Bestimmt hatte der Gerichtsmediziner im Hinterhof den Laborabzug entdeckt. Yuri rätselte, was für einen Reim der Arzt sich daraufmachen würde.
    Außerdem fragte er sich, ob Dr. Stapleton womöglich einen Blick durch das Hinterfenster der Garage geworfen hatte. Wenn ja, hatte er auch noch das Spezialfahrzeug mit dem Pestizid-Verstäuber gesehen; aber egal, ob er nun das Fahrzeug oder den Laborabzug oder beides entdeckt hatte – die Durchführung der Operation geriet durch den Besuch dieses Schnüfflers auf jeden Fall in Gefahr. Yuri sah auf die Uhr. Er war zwar nicht sicher, ob er dem Gerichtsmediziner genug Zeit zum Verschwinden gelassen hatte; aber er konnte auf keinen Fall noch länger untätig in der Kneipe herumsitzen. Er bezahlte seine Drinks, kippte den letzten Schluck hinunter und machte sich mit seiner Einkaufstasche auf den Weg.
    An der Einmündung der Oceanview Lane blieb er stehen und nahm aus sicherer Entfernung sein Haus ins Visier. Er konnte niemanden entdecken. Ermutigt bog er in die Gasse ein. Seine rechte Hand steckte in der Jackentasche und umklammerte den Kolben der Glock. Diesmal achtete er darauf, daß sich die Pistole nicht wieder in dem Jackenfutter verhedderte. Noch einmal wollte er sich nicht ungeschützt überraschen lassen – und schon gar nicht von Flash. Das Haus wirkte ruhig und friedlich. Nachdem er auch die Nachbarschaft in Augenschein genommen hatte und Jack nirgends entdecken konnte, öffnete er die Pforte und ging zur Hintertür. Er schloß auf, huschte so schnell wie möglich ins Haus und schloß hinter sich ab.
    Endlich drinnen, lehnte er sich gegen die Tür und seufzte vor Erleichterung. Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, daß alles unverändert war und niemand das Haus betreten hatte. Er stellte die Einkaufstasche ab und eilte hinunter in den Keller. Als er sah, daß auch das Vorhängeschloß an der Labortür unversehrt war, stieß er einen weiteren Seufzer aus. Zurück in der Küche, legte er das Tiefkühlgericht und die Wodkaflasche ins Gefrierfach. Die übrigen Einkäufe ließ er auf dem Tisch stehen. Auf dem Weg ins Bad entdeckte er die Visitenkarte, die vor der Haustür auf dem Boden lag. Er hob sie auf. Wie er nicht anders erwartet hatte, war sie von Dr. Staple ton. Er steckte sie zu der anderen Karte in seine Hosentasche. Als nächstes nahm er sich den unechten Bart ab. Der juckende Klebstoff machte ihn wahnsinnig. Mit einem Blick in den Spiegel stellte er fest, daß die Stelle, an der der Bart geklebt hatte, leicht gerötet war. Er wusch sich das Gesicht. Unsicher, wie er den Ausschlag

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