Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
»Er wußte gar nicht, mit wem er es zu tun hatte«, berichtete Yuri. »Als wir uns vor meinem Haus auf der Straße begegnet sind, hatte ich den Bart angeklebt. Keine Ahnung, ob Dr. Stapleton mich ohne Bart erkannt hätte; immerhin haben wir am Montag ja nur ein paar Minuten miteinander geredet. Wie dem auch sei – ich habe ihm erzählt, daß ich Yegor heiße, und das hat er mir auch abgenommen. Ich habe ihm angeboten, Yuri Davydov eine Nachricht zu übermitteln, aber dieser Dr. Stapleton wollte nicht recht mit der Sprache herausrücken. Er hat lediglich erwähnt, daß Yuri Davydov in Gefahr sei.«
    »Aber du meinst, daß er Botulismus als Todesursache vermutet?« hakte Curt nach. »Eindeutig«, stellte Yuri klar.
    »Glaubst du, er kommt noch mal wieder?« fragte Curt. »Vor heute abend wahrscheinlich nicht. Ich habe ihm erzählt, daß Yuri Davydov Taxifahrer ist und erst zwischen neun und zehn Uhr abends nach Hause kommt.« Curt sah Steve an. »Das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Mir auch nicht«, pflichtete Steve ihm bei. »Meint ihr, mir gefällt das?« fragte Yuri. »Aber es kommt noch schlimmer: Dieser Dr. Stapleton ist um mein Haus herumgegangen. Bei seiner Schnüffelei hat er mit Sicherheit den Abzug meines Labors entdeckt, und den Ventilator dürfte er auch gehört haben. Vielleicht hat er sogar den Pestizid-Verstäuber gesehen.«
    »Ach, du meine Güte!« entfuhr es Curt. »Er muß verschwinden«, konstatierte Yuri. »Genau wie Connie. Die People’s Aryan Army sollte ihn beseitigen, am besten noch heute nachmittag.« Curt nickte. Dann sah er Steve an. »Was meinst du?«
    »Ich glaube, Yuri hat recht«, schloß dieser sich an. »Wenn wir nichts unternehmen, vermasselt der Kerl uns Operation Wolverine im Alleingang.«
    »Aber wie sollen wir ihn beseitigen?« fragte Curt. »Seine Dienstadresse steht auf der Karte«, warf Yuri ein. »Wie er mir beziehungsweise Yegor mitgeteilt hat, arbeitet er dort bis achtzehn Uhr. Auf der Rückseite hat er seine private Telefonnummer notiert. Außerdem glaube ich, daß er mit dem Fahrrad nach Brighton Beach rausgefahren ist. Das sollte der PAA doch wohl an Informationen genügen.«
    »Willst du damit sagen, dieser Gerichtsmediziner macht die Stadt mit dem Fahrrad unsicher?« fragte Curt. »Es sieht ganz so aus«, erwiderte Yuri.
    »Dann können wir ihm doch einfach folgen, wenn er Feierabend macht«, schlug Steve vor. »Und sobald sich eine günstige Gelegenheit ergibt, pusten wir ihn um.«
    Curt nickte und dachte nach. »Aber wie erkennen wir ihn?« Steve zeigte auf Yuri. »Er muß mitkommen und uns diesen Dr. Stapleton zeigen.«
    »Kannst du um siebzehn Uhr wieder dasein?« fragte Curt. »Wo genau?« fragte Yuri. »Auf der Feuerwache soll ich mich ja nicht blicken lassen.«
    »Wir treffen uns in dieser Kneipe«, legte Curt fest. »Okay«, versprach Yuri.
    »Damit ist der Fall erledigt«, faßte Curt zusammen. »Ich erteile der PAA den Befehl, Dr. Jack Stapleton auszulöschen.« Dann sah er Steve an. »Das heißt, daß du sofort nach Bensonhurst aufbrechen und die Truppe zusammentrommeln mußt. Außerdem halte ich es für sinnvoll, für die Aktion einen Transporter zu organisieren.«
    »Kein Problem«, entgegnete Steve.
    »Wir brauchen jede Menge Feuerkraft«, stellte Curt klar. »Der Angriff muß schnell über die Bühne gehen, und der Mann muß auf der Stelle tot sein. Wir sollten auf keinen Fall nur einmal auf ihn schießen. Am Ende überlebt er noch!«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Steve zu. »Okay, das war’s dann wohl erst mal«, entschied Curt. Er trank sein Bier aus und machte Anstalten, die Nische zu verlassen. »Eine Sache muß ich noch mit euch besprechen«, hielt Yuri ihn zurück. Curt hielt inne.
    »Ich will Operation Wolverine auf morgen vorverlegen. Also auf Donnerstag.«
    »Morgen!« wiederholte Curt ungläubig. »Ich dachte, du könntest mit Ach und Krach gerade mal bis Freitag genug von dem Anthraxpulver produzieren.«
    »Ich habe fast die ganze Nacht und den ganzen Vormittag im Labor durchgearbeitet«, entgegnete Yuri. »Der zweite Fermenter funktioniert hervorragend. Deshalb liegen wir gut im Rennen. Bis heute abend haben wir für beide Anschläge mehr als genug.«
    »Ich wüßte nicht, was dagegen sprechen sollte«, überlegte Curt laut. »Ob wir die Operation Donnerstag oder Freitag durchziehen, ist eigentlich egal.« Er sah Steve an.
    »Das sehe ich genauso«, sagte er. »Unsere Fluchtroute steht zum Glück. Das wäre sonst das einzige

Weitere Kostenlose Bücher