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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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euch darunter nämlich eine winzige Menge des Toxins vorstellen.«
    »Klingt gut«, meinte Curt. »Außerdem ist es eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit. Schließlich stellt deine Frau ein Sicherheitsrisiko für Operation Wolverine dar. Wann könntest du die Sache durchziehen?«
    »Heute nacht«, erwiderte Yuri mit einem Schulterzucken. »Zum Glück kann man sie ohne Probleme jederzeit zum Essen bewegen. Wenn sie sich nachher beruhigt hat, rufe ich einen Pizzadienst an, und das war’s.«
    »Wunderbar«, freute Curt sich und brachte zum ersten Mal an diesem Abend ein Lächeln zustande. »Da dieser unerfreuliche Punkt nun endlich aus dem Weg geräumt ist, können wir uns ja angenehmeren Dingen widmen. Was sind das für gute Nachrichten, die du für uns hast?«
    »Ich habe den Anthraxbazillus getestet«, erzählte Yuri voller Elan und rutschte auf seinem Stuhl nach vorn. »Er wirkt, und zwar so, wie ich gehofft hatte.«
    »An wem hast du den Erreger getestet?« fragte Curt. In Anbetracht der jüngsten Zwischenfälle machte er sich inzwischen ernsthafte Sorgen um die Sicherheit ihrer Operation. Yuri berichtete, daß er für den Test einen Teppichhändler namens Jason Papparis als Opfer ausgesucht habe, weil dieser sich aufgrund der Beschaffenheit seiner Importware ohnehin einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzte und etwaige Verdachtsmomente seitens der Behörden im Hinblick auf die geplante Operation damit im Keim erstickt würden. »Wirklich clever«, staunte Curt. »Für so viel Scharfsinn hast du dir ein Lob der People’s Aryan Army verdient.« Yuri grinste zufrieden.
    »Wir haben dir auch etwas zu berichten«, fuhr Curt fort und erzählte von dem Aufklärungseinsatz im Jacob Javits Federal Building, den Steve und er am Morgen hinter sich gebracht hatten. Er berichtete Yuri, daß alles perfekt organisiert sei und die Biowaffe in das System der Klimaanlage geschleust werden könne.
    »Braucht ihr einen Aerosol-Vernebler?« fragte Yuri. »Nein«, erwiderte Curt. »Nicht, wenn du uns die Waffe in Pulverform lieferst. Wir setzen Zeitbomben ein, mit denen wir die Verpackung zerstören. Den Rest erledigen die Ventilatoren von ganz allein.«
    »Das heißt, daß ihr das Anthraxpulver verwenden müßt«, stellte Yuri fest.
    »Warum?« entgegnete Curt. »Gibt es ein Problem? Du hast doch gesagt, beide Mittel wirken gleich stark.«
    »Nein, kein Problem«, versicherte Yuri. »Bei dem Clostridium botulinum habe ich allerdings Schwierigkeiten, die Bakterien, die das Toxin erzeugen, schnell genug anzuzüchten. Die erforderliche Menge Anthrax dürfte ich wohl in knapp einer Woche zusammen haben; aber bis ich ausreichend Botulinustoxin habe, brauche ich noch mindestens drei Wochen.« Drei Wochen Wartezeit lehnte Curt kategorisch ab. »Erst recht mit den Sicherheitsproblemen, die wir jetzt haben!«
    »Warum nehmen wir den Anthraxbazillus nicht für beide Anschläge?« schlug Steve vor. »Vergiß doch das Toxin, wenn die Bakterien nicht mitspielen.«
    »Weil die Anthraxmenge nur für einen Anschlag ausreicht«, klärte Yuri ihn auf.
    »Vielleicht sollten wir den Anschlag im Central Park dann einfach vergessen und uns nur das Verwaltungsgebäude vornehmen«, warf Curt ein.
    »Nein!« protestierte Yuri energisch. »Ich ziehe den Anschlag im Central Park auf jeden Fall durch! Komme, was da wolle!«
    »Aber wieso?« erkundigte Curt sich. »Mit dem Attentat auf das Verwaltungsgebäude versetzen wir der Regierung einen viel gewaltigeren Schlag. Wir treffen mindestens sechs-oder siebentausend Leute.«
    »Aber nur Regierungs-oder Verwaltungsangestellte«, entgegnete Yuri. »Mir ist es mindestens genauso wichtig, mit der heuchlerischen amerikanischen Kultur abzurechnen, vor allem mit all diesen jüdischen Geschäftsleuten und Bankern, die die Schuld an der Wirtschaftskrise im heutigen Rußland tragen.«
    Curt und Steve warfen sich ärgerliche Blicke zu. »Die amerikanische Kultur hat keine Wurzeln«, fuhr Yuri fort. »Die Leute sollen angeblich frei sein, aber das sind sie nicht. Sie haben nichts anderes im Sinn, als sich ihr Leben lang abzustrampeln, um irgendeinen Status zu erreichen und nach ihrer Identität zu suchen. Wir Slawen hingegen haben im Laufe der Geschichte vielleicht ein paar Probleme gehabt – aber wir wissen zumindest, wer wir sind.«
    »Ich glaube, ich höre nicht richtig«, brachte Curt hervor. »Warum hast du uns diese Sicht der Dinge nicht schon früher erzählt?«
    »Ihr habt mich ja nicht gefragt«, erwiderte

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