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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Terrorgruppen nachgezogen. Sie lassen die Kids ihre Drecksarbeit erledigen und begeistern sie gleichzeitig für ihre Neonazi-Propaganda.«
    »Schlagen diese Skinheads nicht normalerweise Angehörige von Minderheiten zusammen?« fragte Jack. »Was ist im Falle dieses Jungen passiert? Hat sich das Opfer gewehrt?«
    »Skinheads pRugeln sich untereinander mindestens genauso häufig, wie sie andere angreifen«, erwiderte Tyrrell. »In diesem Fall trifft ersteres zu.«
    »Und warum interessieren Sie sich so für Brad Cassidy?« wollte Jack wissen. »Eigentlich sollte man doch denken, daß einer weniger von diesen Typen euch Polizeibeamten das Leben nur leichter macht.«
    Vinnie lugte in den Raum und ließ Jack wissen, daß er sich wieder seiner New York Post widmen werde, wenn Jack sich weiter das Mundwerk verrenken wolle. Jack verscheuchte ihn mit einer Handbewegung.
    »Wir hatten Brad Cassidy als potentiellen Informanten angeworben«, erklärte Tyrrell. »Gegen Straferlaß für ein paar von seinen Verbrechen hatte er sich bereit erklärt, mit uns zu kooperieren. Er war gerade dabei, eine Gruppierung mit dem Namen Peo-ple’s Aryan Army, kurz PAA, also ›Arische Volksarmee« auszukundschaften und zu unterwandern.«
    »Den Namen hab’ ich noch nie gehört«, stellte Jack fest.
    »Ich auch nicht«, bekannte Lou.
    »Die Gruppe fuhrt eine Art Schattendasein«, führte Tyrrell aus. »Alles, was wir über sie wissen, verdanken wir einigen Mitteilungen, die sie übers Internet geschickt und die wir abgefangen haben. Übrigens ist das Internet das wichtigste Kommunikationsmedium dieser neofaschistischen Spinner. Über die PAA ist uns lediglich bekannt, daß sie sich im Raum New York organisiert und einige der örtlichen Skinheads rekrutiert hat. Viel beunruhigender ist aber, daß wir ein paar vage Hinweise auf einen bevorstehenden größeren Zwischenfall haben. Wir befürchten, daß die PAA irgendeinen Gewaltanschlag plant.«
    »Daß sie zum Beispiel eine Bombe legen wie diese durchgeknallten Terroristen in dem Alfred-P.-Murrah-Gebäude in Oklahoma City« erläuterte Lou. »Oder irgendeinen anderen massiven Terrorakt in die Tat umsetzen.«
    »Ach du meine Güte!« entfuhr es Jack. »Wir haben keine Ahnung, was die Gruppe plant, geschweige denn, wann oder wo«, fuhr Tyrrell fort. »Wir hoffen, daß sie sich nur aufspielt und ein bißchen großtut. Das tun diese Gruppierungen gern. Aber die wollen nichts riskieren. Da gezielte Unterwanderung und rechtzeitige Abwehr der einzige wirkliche Schutz vor dem Terrorismus ist, tun wir unser Bestes. Wir haben den im Falle eines Ausnahmezustands für New York zuständigen Führungsstab in Kenntnis gesetzt, doch leider können wir ihm nur sehr wenige Informationen liefern.«
    »Unser einziger Hinweis ist im Augenblick ein toter Skinhead«, erklärte Lou. »Deshalb sind wir so gespannt auf die Obduktion. Wir hoffen auf irgendeine Spur, was auch immer es sein mag.«
    »Soll ich sofort anfangen?« fragte Jack. »Eigentlich wollte ich mir als erstes ein Infektionsopfer vornehmen, aber das kann warten.«
    »Ich habe Laurie schon gebeten, die Autopsie durchzuführen«, entgegnete Lou und wurde so rot, wie dies bei seiner süditalienischen Dunkelhäutigkeit überhaupt möglich war. »Sie hat zugesagt.«
    »Wann hast du mit Laurie gesprochen?« wollte Jack wissen.
    »Heute morgen«, erwiderte Lou.
    »Ist ja interessant«, stellte Jack fest. »Darf ich fragen, wo du sie erreicht hast? Zu Hause?«
    »Sie hat mich angerufen«, entgegnete Lou. »Auf meinem Handy.«
    »Um wieviel Uhr?« wollte Jack wissen. Lou zögerte.
    »Vielleicht heute morgen gegen halb fünf?«, fragte Jack. Das Rätsel um Laurie wurde immer größer. »In etwa«, bestätigte Lou.
    Jack dirigierte den Detective am Ellbogen in Richtung Tür.
    »Entschuldigen Sie uns bitte«, wandte er sich an Tyrrell und Sergeant Murphy und geleitete Lou in die Telefonzentrale. Marjorie Zankowski nahm die beiden kurz in Augenschein, wandte sich aber sofort wieder ihrem Strickzeug zu. Alle Leitungen waren ruhig.
    »Mich hat sie auch um halb fünf angerufen«, flüsterte Jack. »Sie hat mich geweckt. Nicht, daß ich mich darüber beschweren will. Eigentlich war es sogar gut, daß sie mich geweckt hat, ich hatte nämlich gerade einen furchtbaren Alptraum. Aber ich weiß, daß es genau halb fünf war, weil ich auf die Uhr gesehen habe.«
    »Mich hat sie etwa um viertel vor fünf angerufen«, berichtete Lou. »Wann genau, weiß ich nicht. Heute nacht war

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