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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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beiden lächelten glasig. Grogan sagte: »Wenn du bis morgen wartest, George, zahle ich dich aus …«
    »Warum nicht heute, Mr. Grogan?«
    Grogan hob die Schultern. »Nun, ich muß mir das Geld erst verschaffen …«
    »Entschuldigen Sie, haben Sie kein Bankkonto? Sie könnten einen Scheck ausstellen.«
    »Nein, ich mag keine Konten. Ich erledige meine Geschäfte bar.«
    »Na schön, ich komme mit Ihnen, und Sie zahlen mich aus.«
    MacAlpine bemerkte: »Das scheint mir angemessen, Mr. Grogan. Nach allem, was vorgefallen ist …«
    »Na gut«, seufzte Grogan. »Sind wir jetzt fertig?«
    MacAlpine sagte: »Ich glaube, George kann die Sache jetzt selbst zu Ende bringen; in einer Stunde muß ich beim Gericht sein. Gehen Sie mit ihm, George, und halten Sie Verbindung mit mir.«
    Auf der Straße verkündete Grogans Anwalt, daß er ebenfalls noch zu tun habe, und verabschiedete sich unter nochmaligem Händeschütteln.
    Ethelbert fragte: »Wo wohnen Sie, Mr. Grogan?«
    Grogan sagte es.
    »Haben Sie den Transporter hier?«
    Grogan verneinte kurz.
    »Also, wie weit ist es? Wir können sicher zu Fuß gehen.«
    »Aber …«
    »Kommen Sie, gehen Sie voran.«
    Grogan gab auf und führte Ethelbert auf verschlungenen Wegen durch das Stadtzentrum. Endlich erreichten sie ein kleines Hotel.
    »Du wartest hier draußen«, sagte Grogan.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, warte ich in dem Haus«, erwiderte Ethelbert. »Die Leute starren mich auf der Straße so an.«
    »All right.«
    Grogan betrat die Halle, und Ethelbert folgte ihm; das Madchen am Schalter verschluckte ihren Kaugummi. Grogan verschwand im Aufzug, und Ethelbert begann zu warten.
    Er wartete lange.
    Schließlich erkundigte er sich beim Fahrstuhlführer: »Sagen Sie, Mister, gibt es ein Telefon, mit dem ich das Zimmer von Mr. Grogan erreichen kann?«
    »Ja«, antwortete der Mann, sich ihm in vorsichtiger Höflichkeit zuwendend. »Nehmen Sie den Hörer und drücken Sie diesen Knopf hier.«
    Ethelbert hielt den Hörer ans Ohr und drückte den Knopf. Er drückte noch einmal. Nichts geschah.
    »Ist das wirklich der richtige Knopf?« fragte er den Fahrstuhlführer.
    »Selbstverständlich«, meinte der Mann gekränkt.
    Ethelbert unternahm noch einen erfolglosen Versuch und sagte dann: »Können Sie mich in das Stockwerk befördern, in dem Mr. Grogan wohnt?«
    »Uff! Ich bezweifle, daß der Aufzug ein so großes Gewicht aushält.«
    »Wieviel trägt er?«
    »Acht Personen.«
    »Ich wiege nur soviel wie sechs Knirpse, also fahren Sie mich hinauf.«
    Als Ethelbert in dem Kasten hockte, versuchte der Fahrstuhlführer einen schwachen Protest. »Es ist ja kein Platz mehr für mich.«
    »Das macht nichts; Sie können Ihr kleines Knöpfchen noch drücken. Und jetzt schicken Sie mich rauf!«
    Vor Grogans Tür klingelte George ergebnislos. Er rief den Mann beim Namen und klopfte. Keine Antwort. Schließlich trat er einen Schritt zurück und versetzte der Tür einen kräftigen Schlag. Das Holz zersplitterte, die Tür flog auf.
    Die Räume zeigten alle Spuren einer eiligen Flucht. Ethelbert überzeugte sich, daß Grogan nicht anwesend war und kehrte zurück zum Aufzug.
    »Haben Sie ein Telefon für Gespräche nach draußen?«
    »Klar«, antwortete der Fahrstuhlführer, »in der Halle.«
    »Haben Sie Mr. Grogan nicht gesehen, seit er zurückkam?«
    »Nein.«
    »Gibt es einen anderen Ausgang? Eine Hintertreppe oder dergleichen?«
    »Nein. Nur den Aufzug und die Treppe dort.«
    Vom Schalter aus rief Ethelbert den Trainingsplatz an und bekam Day an den Apparat. Er berichtete ihm von den Geschehnissen.
    »Und jetzt ist der Bursche verschwunden. Was glaubst du, was er nun anstellt.?«
    »Ich habe den Verdacht, daß er mit der Kasse abgehauen ist. Ich habe schon immer gefürchtet, daß er dies Ding drehen könnte, wenn ihm der Boden zu heiß wird. Bleib dort und sieh dich nach ihm um, ich kom me sofort mit der Polizei und einem Haftbefehl.«
    Sich selbst überlassen, überlegte Ethelbert, ob er das Hotel durchsuchen solle, aber er verwarf diese Absicht; wie er wußte, durfte man nur in anderer Leute Wohnung eindringen, wenn man Polizist war oder etwas ähnliches. Außerdem konnte Grogan vielleicht durch die Halle aus dem Haus entwischen, während er ihn in den oberen Stockwerken suchte.
    Er wartete vor dem Eingang, als ein Motorengeräusch hoch über der Straße ihn aufblicken ließ; es war ein Hubschrauber, der das Haus ansteuerte, vor dem Ethelbert stand. Sofort wurde ihm klar, wo Grogan sich

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