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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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Ausgleich schon einen Wasserbüffel auf ihrer Seite haben.«
    »Wollen Sie das Spiel aufgeben?«
    »Es ist mir gleich, wie Sie es nennen …«
    Der Schiedsrichter mischte sich ein. »Das können Sie nicht tun! Die Zuschauer laufen Amok, wenn Sie jetzt abbrechen. Wir müßten das Eintrittsgeld zurückzahlen. Sie verlieren Ihre Anhänger.«
    »Und ich sage«, rief Grogan, »daß ich Ethelbert nicht vom Platz nehme! Ich verzichte nicht, ich bestehe auf meinem Recht!«
    Die Diskussion wurde zu verworren, als daß Ethelbert sie länger hätte verfolgen können. Er kehrte mit der Mannschaft zu den Bänken zurück und saß grinsend auf seinem Platz, bis die Gruppe sich auflöste und Grogan zu ihnen kam.
    »Fertig, Jungs«, sagte er. »Ab unter die Dusche. Wir bekommen Sieg und Geld, ohne noch dafür spielen zu müssen.«
    »Kann ich nun zur Anmeldung in das Chikago Art Institute?« erkundigte sich Ethelbert.
    »Sicher, sicher. Ich werde einen Termin für den morgigen Nachmittag festmachen.«
    »Gut. Mr. Grogan, muß ich weiter in dem alten stinkigen Transporter fahren? Wenn ich die Türe heraus nehme, habe ich neben dem Fahrer Platz, und seit heu te kennen mich die Leute doch …«
    »Sicher, klar, nur halte mich jetzt nicht auf«
    Ethelbert fand im Umkleideraum zahlreiche Reporter und Fotografen vor.
    »Mr. Ethelbert, wie kommen Sie mit den Leuten aus?«
    »Mr. Ethelbert, würden Sie bitte den Kopf ins Profil drehen? Ich möchte die Stirn verewigen.«
    »Sagen Sie, George, können Sie mit dem Telefon umgehen?«
    Und so weiter. Als sie fragten, was ihn außer Football interessiere, fühlte er sich versucht, von seinem bevorstehenden Kunststudium zu erzählen, aber er befürchtete, sie könnten sich einen Spaß daraus machen, und hielt den Mund. Im Umgang mit den Knirpsen mußte man vorsichtig sein.
    Ethelbert genoß den leichten Nieselregen während der Rückfahrt nach Cicero auf dem Beifahrersitz des Transporters, obwohl er die Beine bis unters Kinn anziehen mußte. Das Fahrzeug neigte sich merklich zur Seite. Als sie einmal in einem Schlammloch steckenblieben und ein ungeduldiger Taxifahrer Szymczak, der am Steuer saß, zu beschimpfen begann, weil er ihm den Weg versperrte, streckte sich Ethelbert aus und grunzte den Taxifahrer vernehmlich an. Der Mann verstummte und fuhr so schnell wie nur möglich in eine andere Richtung.
    In Szymczaks Haus bestand Ethelbert darauf, daß man das Krankenhaus anrief, in das der verletzte ›Wildkatzen‹-Spieler eingeliefert worden war. Es stell te sich heraus, daß der Knochenbruch nicht so schlimm war wie zuerst angenommen. Er wollte dem verwundeten Gegner sogar einen Besuch abstatten, aber Szymczak riet davon ab.
    »Nein, George, denk ein bißchen nach. Wenn du hi neinkommst, und er schaut auf und erkennt dich, erleidet er einen Schock.«
    »Ihr Knirpse«, grollte Ethelbert, »glaubt alle, weil ich etwas größer bin als ihr, besäße ich keine Gefühle.«
    Er ließ sich in dem Zelt nieder, um auf seine Zwanzig-Kilo-Mahlzeit zu warten, und fragte sich, wieviel Zeit er noch unter diesen provisorischen Verhältnissen zubringen sollte. Obwohl auf ein hartes Leben eingestellt, hatte er in den Wochen, die er jetzt in Chikago zubrachte, doch eine Vorliebe für die kleinen Erleichterungen der Zivilisation entwickelt. Möglicherweise konnte er sich eines Tages ein eigens für seine Ausma ße gebautes Haus leisten, mit entsprechendem Mobiliar.
    Am nächsten Morgen rief er über Szymczaks Telefon in Grogans Büro an. Zu diesem Zweck stellte er sich von außen vor das Fenster. Szymczak wählte die Nummer, weil Ethelberts Finger zu dick waren, und als man im Büro abhob, reichte Szymczak ihm den Hörer aus dem Fenster.
    Grogans Sekretärin sagte: »Nein, George, Mr. Grogan ist nicht hier. Er war es, aber jetzt ist er fort zu seinem Anwalt. Ich glaube, es handelt sich um die Sitzung heute Nachmittag.«
    »Welche Sitzung?« fragte Ethelbert, der den Hörer zwischen Daumen und Zeigefinger hielt.
    »Das wissen Sie nicht? Der geschäftsführende Ausschuß der National Football League tritt heute zusammen. Es geht um das gestrige Spiel.«
    »Wie?« meinte Ethelbert und wiederholte die Auskunft zu Szymczak.
    Szymczak flüsterte: »Frag sie, ob es eine Sondersitzung ist.«
    Die Sekretärin sagte: »Ja, das ist es. Eine ganze Gruppe von Ausschußmitgliedern kam heute früh aus Kalifornien geflogen. Das Spiel hat überall Schlagzeilen gemacht.«
    »Hat er nichts vom Termin beim Chikago Art Institute

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