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Anthropofiction

Anthropofiction

Titel: Anthropofiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon E.Stover und Harry Harrison
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sogar von normalen menschlichen Kindern wenig verstand, schätzte es auf ein Alter von zwölf Jahren. Jedenfalls aber war es fast so groß wie Grogan und wesentlich schwerer als die fünfundsechzig Kilo, die er auf die Waage zu stellen vermochte.
    »Ja?« sagte er, lehnte sich wieder auf der Bank zurück und wünschte, der Professor wäre anwesend.
    »Du bissn andrer Knirps, wat?«
    »Ich denke schon, wenn ihr die normalen Leute so nennt.«
    »Bisste mit dem Professor jekommen?«
    »Ja.«
    »Jimmich ne Kaugummi, machste?«
    »Habe keinen.«
    »Och hör uff! Alle Knirpse hann Kaugummi. Warum jibste mich kein?«
    »Laß mich in Ruhe. Ich sage dir, ich habe keinen!«
    Grogan begann sich seitwärts zu bewegen, um Platz für die Flucht zu gewinnen.
    »Och hör uff! Warum jibste kein? Ich frach doch nett, oder?« Der Knabe ergriff den Ärmel von Grogans Mantel.
    Grogan zog ruckartig, um seinen Ärmel zu befreien. Als das mißlang, trat er panikartig aus und traf etwas.
    »Aua!« schrie der Junge, ließ den Mantel los, hüpfte auf einem Bein und betrachtete die große Zehe am anderen Fuß. Grogan lief in die Richtung, in welcher der Professor verschwunden war. Hinter sich hörte er die großen Füße des Jungen aufstampfen und ihn wilde Beschimpfungen rufen. Dann packten kräftige Arme ihn an den Beinen und schleuderten ihn kopfüber zu Boden, und mächtige Fäuste begannen auf seinen Rücken zu trommeln.
    »Hilfe!« kreischte Grogan und vergrub den Kopf in den Armen.
    »Weg mit dir, du!« röhrte Zellas Stimme, und Grogan spürte, wie das Gewicht von ihm gehoben wurde. Er richtete sich auf, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Zella den Jungen mit einer Hand am Nacken hob; mit der anderen Hand versetzte sie ihm einen Schlag, der ihn fast zehn Meter durch die Luft warf.
    Der Knabe rappelte sich auf und brach in Tränen aus.
    »Ich mach dich ferdich, Zella«, heulte er, »und ich ich mach auch da Knirps ferdich! Ich frach ihn bloß nach ein Kaugummi, und er tritt mich off da Zeh! Ich dreh ihm da Hals um …«
    Als Zella einen Schritt vortrat, lief er, noch immer tränenüberströmt, davon und verschwand hinter dem nächsten Blockhaus.
    Grogan betastete seine blauen Flecken und schüttel te den Staub von der Kleidung, während Zella und Fry bush ihn wortreich zu beruhigen suchten.
    »Macht nichts«, sagte er, »ich bin dadurch auf einen Gedanken gekommen. Professor, können diese … dürfen unsere Freunde das Reservat verlassen, wenn sie es wünschen?«
    »Sicherlich, sie sind als ungefährlich bekannt. Sie sind keine Bürger, aber Schützlinge der Regierung mit fest garantierten Rechten. Einige sind weit gereist, aber alle kehrten zurück.«
    »Warum?«
    »Aus dem einen Grund: um unter ihresgleichen zu sein.«
    »Ja«, meinte Zella, »denken Sie daran, was das für einen von uns bedeutet, in einem der miesen engen Eisenbahnabteile zu sitzen, oder in einem Bett zu schlafen, nicht größer als eine Briefmarke. Pah! Die Luftverkehrsgesellschaften weigern sich sogar, uns zu befördern.«
    Grogan sagte: »Ob ich wohl noch einmal mit George Ethelbert sprechen könnte?«
    »Weshalb nicht?« antwortete Frybush. »Wir treffen ihn bestimmt auf dem Rückweg.«
    Als sie Ethelbert erneut trafen, der noch mit dem Ballspiel beschäftigt war, rief Grogan ihn herbei und fragte: »George, wie würde es dir gefallen, ein professioneller Football-Spieler zu sein?«
    »Wie? Was? Sie meinen, ich soll Football für Geld spielen?«
    »Sicher. Ich könnte dir dazu verhelfen.«
    George Ethelbert dachte für einen Moment nach, die fliehende Stirn gerunzelt. Schließlich sagte er: »Schönen Dank, Mr. Grogan. Ich hoffe, es verärgert sie nicht, wenn ich ablehne.«
    »Wie? Warum möchtest du nicht?«
    Ethelbert scharrte verlegen mit einem seiner großen nackten Füße im Sand. »Nun, um die Wahrheit zu sa gen, ich möchte nicht Football-Spieler sein; ich wäre lieber ein Künstler.«
    »Ein was ?«
    »Ein Künstler. Sie wissen, so ein Bursche, der Bilder malt.«
    »Würde dich das nicht langweilen?« rief Grogan verwirrt aus, den Hut wieder aufsetzend. »Aber, nun ja … laß mich eine Minute überlegen … weißt du, George, vielleicht können wir diese Angelegenheiten irgendwie miteinander verbinden … laß mich nachdenken … ich meine: du unterzeichnest mir einen Vertrag als Football-Spieler, und ich finanziere dir ein Studium am Chikago Art Institute. Vielleicht kannst du es so machen wie Harry Whitehill, der Baseballspieler, der das …

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