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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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Punkten gesprenkelt.
    Ansonsten jedoch sah der Käfer eher ungewöhnlich aus. Statt Insektenkopf thronte auf dem Körper der Kopf eines Herrn mit beachtlich großer, ungewöhnlich spitz zulaufender Nase und kleinen, schwarzen Äuglein , die wie Murmeln aus den Augenhöhlen hervorquollen. Darüber wippte ein Zylinderhut. Gekleidet war er mit einem altm o dischen Frack, der mit Sicherheit schon bessere Zeiten gesehen hatte, und zwischen den Fingern der rechten Hand balancierte er einen Gehstock mit Silberknauf. 
    Er beugte sich zu Anton hinunter.
    „Darf ich mich vorstellen, Heinrich von der Rolle. Nicht immer aber meistens.“
    „Wie bitte.. ? “, fragte Anton verwirrt.
    „Nein, nicht Wie-Bitte, von der Rolle.“
    Der Käfer musterte Anton aus seinen schwarzen Glupschaugen. „Du scheinst dich nicht besonders gut auszukennen in der Gegend?“
    „Nein, gar nicht.. “
    „Da kann man nichts machen“, er deutete auf Antons Jacke. „Etwas warm angezogen, wie?“
    „Ich wusste ja nicht…“
    „Was..?“
    „Na, dass hier die Sonne scheint.“
    „Bingo!“ Der Käfer strahlte Anton an, als hätte er g e rade die letzte Frage bei „Wer wird Millionär“ richtig b e antwortet. „Das ist ja auch völlig unmöglich!“
    Anton sah ihn verstört an.
    „..um nicht zu sagen abwegig, absurd!“ Der Käfer mu s terte Anton sorgenvoll. „Wenn ich du wäre, mein Junge, würde ich mir ernsthaft Gedanken machen.“
    „Ach ja?“
    „Na, schau dich doch mal um. Grüne Blätter, blühe n de Knospen, und das mitten im Winter? Das kann doch alles gar nicht wahr sein!“
    „Ja, aber es ist doch wahr?“
    Der Käfer runzelte die Stirn. „Vielleicht solltest du mal zum Arzt? Ich tippe auf Wahnvorstellungen, schwere Ha l luzinationen.. “
    Mit einer flinken Bewegung zog er ein altes Quecksi l berthermometer aus seiner Fracktasche und steckte es Anton unter die rechte Achsel.
    „Merkst du schon ein leichtes Stechen im Kopf?“
    „Nein wirklich, alles in Ordnung…“
    „Na, wenn du meinst...“ Mit spitzen Fingern zog der Käfer das Thermometer wieder aus Antons Achsel und warf es über die Schulter, als wäre es eine heiße Kartoffel.
    Dann legte er einen Zeigefinger ans Kinn und schürzte die Lippen. „Gehen wir doch mal ganz wissenschaftlich an die Sache ran. Wenn wir Halluzinationen ausklammern, alle Unwahrscheinlichkeiten subtrahieren, das Ganze durch Unendlich teilen, dann haben wir…“
    Angestrengt verharrte der Käfer leise vor sich hin murmelnd mit zusammengekniffenen Augen. Dann riss er sie auf „…Dann haben wir die Realität! Ganz klar! Eine Illusion, ein Märchen – aber ein ganz eindeutiges Erge b nis!“
    In dem Moment waren Schritte im Gras zu hören, und vom anderen Ende der Lichtung näherten sich Oskar und Emma. „Hier steckst du, wir haben uns schon Sorgen gemacht!“
     
    Neugierig flatterte der Käfer ein Stück tiefer und mu s terte die Kinder. „Noch mehr Besuch, schau an, wie nett! Endlich mal neue Gesichter. Ihr glaubt gar nicht, wie langweilig es hier ist! Meine letzte interessante Unterha l tung fand vor einer Achtel Ewigkeit statt…und das war mit einem Pinselohrschwein!“
    Kritisch beäugte er den Besenschirm auf Oskars Schu l tern und rümpfte die Nase. „Ziemlich kaputt dein Schirm, was?“
    „Scheint so“, murmelte Oskar.
    „Naja, falls es nicht regnet, werdet ihr schon nicht nass.“
    Der Käfer flog wieder nach oben und blieb vor ihnen in der Luft schweben. „Wohin des Weges? Vielleicht kann ich helfen?“ Er deutete mit seinem Gehstock hinter sich. „Dort drüben geht es nach Nirgendwo und da hinten nach Vorgestern.“
    „Nach vorgestern?“ Plötzlich klang Oskars Stimme sehr interessiert „Bist du dir sicher?“
    „Ja natürlich, wo denkst du hin“, der Käfer beugte sich ein Stückchen vor und grinste. „Mit anderen Worten: Ins Jetzt von vor zwei Tagen, wenn du verstehst…“
    „Davon habe ich gehört, aber ich wusste nicht, dass es stimmt.. “ , murmelte Oskar.
    „Wir müssen zum Problemlöser. Weißt du den Weg?“ fragte Emma.
    „Zum Problemlöser?“ Der Käfer guckte Emma e r schrocken an. „Hm ja, den Weg, den kenn ich schon, ei n mal quer durch den Wald…aber nicht ganz ungefährlich, würde ich sagen.“
    „Das macht nichts.“
    „Lass mich überlegen, der kürzeste Weg wäre natürlich, einfach nicht hinzugehen...“
    „Kommt nicht in Frage.“
    „Ich verstehe“, der Käfer betrachtete Emma nachden k lich, „dann bietet sich der Weg rechts

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